Besigheim Mehr Geld für das Archiv

Von Michael Soltys
Die Luftfeuchtigkeit im Besigheimer Stadtarchiv ist zu hoch. Foto: /Martin Kalb

Schäden durch Hitze und Feuchtigkeit an den Akten und Bücher sollen analysiert werden.

In diesem Sommer ist es Archivarin Sandy Krüger zu heiß geworden. Schwül-warme Witterung und Dauerregen haben dazu geführt, dass die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit im Besigheimer Stadtarchiv das erträgliche Maß überschritten haben. Schädlich ist das vor allem für die historischen Akten und Bücher, die in dem denkmalgeschützten Archiv-Gebäude Bühl 32 untergebracht sind. Es ist zwar klimatisiert, aber dennoch war es häufig wärmer als die maximal erlaubten 18 Grad und die Luftfeuchtigkeit stieg über den Wert von 50 Prozent. Das Papier droht schneller zu altern und es droht Schimmel, warnte Krüger. Das berichtete die Archivarin jetzt im Verwaltungsausschuss der Stadt.

Probleme werden wiederholt auftreten

Mit einem mobilen Klimagerät und Hochleistungstrocknern hat die Archivarin das Raumklima zwar in den Griff bekommen, doch für sie und auch für die Stadträte ist absehbar, dass diese Probleme in den kommenden Jahren wiederholt auftreten werden. Bereits im März 2022 war die Westwand des Archivgebäudes ertüchtigt und im Dezember 2022 die Klimaanlage im Erdgeschoss erweitert worden. Aktuell geht es Krüger um die Archivalien selbst: Um das Ausmaß eventueller Schäden durch Feuchtigkeit festzustellen, schlug sie im Ausschuss vor, die historischen Amtsbücher von Restauratoren untersuchen zu lassen. Dafür bewilligte ihr der Ausschuss eine Summe von 20 000 Euro. Weitere 20 000 Euro wurden für die Restaurierung einzelner Archivbände genehmigt.

Digitale Materialien sollen beim Landesarchiv gespeichert werden

Doch damit nicht genug. Das Archiv steht vor dem Problem, digitale Materialien dauerhaft und sicher aufbewahren zu müssen. Solche Daten werden aktuell noch auf städtischen Servern gespeichert, was gesetzlich nicht erlaubt ist, so Krüger im Ausschuss. Sie schlug vor, dass sich die Stadt einer Verbundlösung anschließt, und zwar dem digitalen Langzeitarchiv, das vom Landesarchiv schon 2017 entwickelt wurde. Dafür werden jährliche Kosten von rund 11 000 Euro fällig. Auch das genehmigte der Ausschuss.

 
 
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