Es geht voran mit der Belebung der Besigheimer Altstadt. Einige Läden in der Innenstadt stehen seit einiger Zeit leer, wie in der BZ berichtet, doch das wird sich bald wieder ändern. Oder es ist bereits geschehen. Mit dieser Botschaft trat Simone Majdandzic jetzt vor den Gemeinderat.
Besigheim Neues Leben in den Läden
Bemühungen um Gewinnung von Ladenbetreibern in Besigheim zeigen Erfolge.
Die Sekretärin von Bürgermeister Florian Bargmann hat vor einiger Zeit die Aufgabe als „Stadtkümmerin“ übernommen. Sie koordiniert und vermittelt die Gespräche zwischen Vermietern, Geschäftsleuten, Marketing Concept Besigheim (MCB) und der Stadt. „Ziel ist es, ein attraktives und lebendiges Stadtzentrum zu schaffen, das sowohl Einheimische als auch Besucher anzieht“, umriss sie ihre Arbeit.
Kampagne gestartet
Um dieses Ziel zu erreichen, hatte der MCB eine gezielte Kampagne gestartet. Im Februar fand ein erstes Treffen mit sämtlichen Ladenbesitzern und Gastronomen statt, das mit 50 Teilnehmern gut besucht war. Diese Treffen sollen fortgesetzt werden.
Mittlerweile konnten einige Flächen mit neuen Angeboten gefüllt werden, geht aus den Ausführungen Majdandzics hervor. In dem früheren Brautmodengeschäft in der Kirchstraße 6 wird eine Friseurin einen Laden betreiben. Gastronom Berne Kobar wird im früheren Ladengeschäft „Labyrinth“ ein neues Angebot schaffen. In der Kirchstraße 23, wo bis vor kurzem das Kindergeschäft „NeneKiki“ angesiedelt war, hat das Modegeschäft „Seelengold“ eröffnet. Das Gebäude Kirchstraße 21 haben zwei Unternehmer gekauft, um es zu renovieren. Sie wollen in dem Haus, in dem früher lediglich Getränkeautomaten standen, ein gastronomisches Angebot schaffen.
In der Hauptstraße 20, wo früher das Restaurant „Sen Hong“ vietnamesische Speisen anbot, wird Mitte April ein Café eröffnen. Maria Casella ist mit ihrer Bar und Pinseria in den Anker in der Kirchstraße gezogen. Für ihren einstigen Laden in der Hauptstraße besteht die Chance, dass dort bald griechische Spezialitäten angeboten werden. In das Gebäude Marktplatz 8 wird ein Geschäft für Damen-Unterwäsche einziehen.
„Sorgenkind“ in der Altstadt
Doch mitten im Zentrum der Altstadt bleibt auch ein großes Sorgenkind: Die Häuser des früheren Farbengeschäfts Schober, direkt gegenüber dem Rathaus am Marktplatz gelegen, stehen nach wie vor leer. Die Eigentümer streben den Verkauf des renovierungsbedürftigen Hauses an, schon seit längerer Zeit wird das Gebäude auf dem Immobilienmarkt angeboten. Eine Verpachtung an einen Ladenbetreiber ist aktuell keine Lösung, machte Majdandzic auf Nachfrage im Gemeinderat deutlich.
Für das Nachbargebäude des früheren Schreibwarengeschäfts Beurer ist die Hoffnung dagegen größer, dass bald ein Nachmieter gefunden wird. „Wir haben einiges in der Pipeline“, sagte Majdandzic. Im Moment sind die Schaufenster mit großformatigen Fotografien dekoriert. Im Inneren verkauft die frühere Inhaberin Petra Rieger die Reste ihres Bestandes.
„Diese Initiative werden nicht nur das Stadtbild beleben, sondern auch die lokale Wirtschaft stärken und das Gemeinschaftsgefühl der Bürger Besigheims fördern“, ist die Stadtkümmerin überzeigt. Dazu gehört auch ein attraktives „Drumherum“. Die drei Backhäuser der Innenstadt sollen wieder aktiviert werden. Es habe sich ein Kreis von Frauen gefunden, die das Backhaus „Auf der Mauer“ bei Veranstaltungen betreiben möchten. Großes Potenzial sieht Majdandzic im Austausch mit dem Geschichtsverein, um historische Aspekte und lokale Traditionen in die neuen Geschäftskonzepte einzubringen. Michael Soltys