Hier geht es um eine teure Angelegenheit.“ Mit diesen Worten führte Bürgermeister Florian Bargmann im Technik-Ausschuss des Gemeinderates in ein Thema ein, das bei den Stadträten für Stirnrunzeln sorgte: Der Altbau der Friedrich-Schelling-Schule aus dem Jahr 1904 muss saniert werden. Die baulichen Mängel sind so gravierend, dass eine Generalsanierung notwendig ist. Architekt Jochen Feyerabend, der mit weiteren Planungen beauftragt wurde, schätzt die Gesamtkosten auf 3,5 Millionen Euro.
Besigheim Sanierung des Altbaus kommt teuer
Das prägnante Schulhaus der Friedrich-Schelling-Schule aus dem Jahr 1904 muss grundlegend erneuert werden. Es fehlt vor allem am Brandschutz.
Der Umbau beginnt, sobald die Grundschüler in den Neubau der Schule nebenan umgezogen sind. Dies könnte nach der Fertigstellung des Neubaus im Herbst der Fall sein. Die Sanierung des Altbaus könnte im besten Fall zum Schuljahresbeginn 2026/2027 abgeschlossen sein, so der Architekt.
Vor zwei Jahren wurden im Dachgeschoss des Altbaus zwei Klassenzimmer eingebaut. Dabei stellte sich heraus, dass die Geschossdecken des Gebäudes nicht den Brandschutzbestimmungen entsprechen. Eine früher eingebaute Zwischendecke für den Schallschutz hat den Brandschutz zerstört, da Streben direkt in die Decke eingesetzt wurden. Alle Leitungen für Strom und Wasser wurden ebenfalls ohne die erforderlichen Abschottungen durch die Decken geführt, was den Brandschutz beeinträchtigt.
Schulbetrieb zurzeit nur geduldet
Der Schulbetrieb im Gebäude wird derzeit nur geduldet, bis der Neubau fertig ist, erklärte der Brandschutz-Sachverständige vor zwei Jahren. Bei der Sanierung müssen alle abgehängten Decken und sämtliche Putze entfernt und neu aufgebaut werden, erläuterte Klaus Brixner vom Besigheimer Stadtbauamt. Die Installationen und Leitungen für Beleuchtung und Medientechnik müssen neu verlegt werden.
Die Klassenzimmer werden saniert, die Toilettenanlage erneuert und die Fenster ersetzt. Die Mensa im Untergeschoss wird zu einem Klassenzimmer umgebaut. Lediglich die Bodenbeläge und die Wände in den Fluren des Treppenhauses bleiben erhalten, wie es der Denkmalschutz fordert.
Kosten von 3,5 Millionen Euro
Ob die veranschlagten Kosten von 3,5 Millionen Euro ausreichen, bleibt abzuwarten. Das Gebäude wird weiter untersucht, und die Ergebnisse könnten die Kosten erhöhen, erklärte Brixner. Sollten Schadstoffe gefunden werden, „dann müssen die raus“, sagte Architekt Feyerabend. Die Stadt hat Förderanträge in Höhe von 1,35 Millionen Euro gestellt.
Stadtrat Friedrich Köhler von den Freien Wählern hält den Zeitplan für den Umbau für sehr knapp. Bei der Ausstattung des sanierten Gebäudes werde es um das finanziell Machbare gehen, sagte er. Marcel Kuhnle von der SPD betonte, dass die Kinder im Altbau nicht schlechter versorgt werden dürfen als die Ganztagsschüler im Neubau, insbesondere bei der Ausstattung mit Smartboards. „Es lohnt sich, ein solches Gebäude zu erhalten“, sagte Thomas Pulli vom BMU.