Mit vielen Investitionen steigen auch die Schulden, hieß es am Dienstagabend von Seiten des Besigheimer Kämmerers Roland Hauber im Ausschuss für Umwelt und Technik. In einer Vorberatung wurde der Haushalt für das Jahr 2024 vorgestellt und diskutiert, der in der kommenden Woche von den Gemeinderäten beraten werden soll. Mit einer Gesamtverschuldung von insgesamt 28 318 070 Euro ist Besigheim in das neue Jahr gestartet. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es noch 20 715 260 Euro, was immerhin eine Differenz von knapp 7,7 Millionen Euro ausmacht. Zum Jahresende rechnet Hauber mit einer Gesamtverschuldung von 38 Millionen Euro. „Das ist kein Ruhmesblatt, aber sie sehen ja, wofür wir das Geld ausgeben“, fügte er hinzu
Besigheim Viele Investitionen und hohe Schulden
Der Ausschuss für Technik und Umwelt hat den Haushalt für das Jahr 2024 vorberaten. Kämmerer Roland Hauber rechnet mit einer Gesamtverschuldung von 38 Millionen Euro zum Jahresende.
Besigheims Bürgermeister Steffen Bühler betonte zudem, dass sich die laufenden Projekte, wie etwa der Nordpark oder die Bauarbeiten der Friedrich-Schelling-Schule auszahlen werden. „Die Investitionen sind es wert, sowie auch der neue Keltersteg“, sagte er. Damit meint er die schmale Brücke unterhalb des Stadtgrabens, die komplett ausgewechselt werden soll, die Lebensdauer sei nämlich überschritten.
Haushalt weiter unausgeglichen
Von einem noch immer unausgeglichenen Haushalt sprach Kämmerer Hauber in Hinblick auf 2024 sowie auf die folgenden Jahre. In der Gesamtbetrachtung des aktuellen Planungsjahres sowie der nächsten Jahre, sei mit einem negativen ordentlichen Ergebnis im Ergebnishaushalt zu rechnen, erklärte er vor dem Ausschuss. Beim gesamten Haushaltsvolumen für 2024 wird mit etwa 71 324 080 Euro kalkuliert – davon fallen insgesamt 20 849 Millionen Euro allein für Investitionen ab. Für die Wohn- und Geschäftsgebäude wird 674 040 Euro angesetzt, bei der Wasserversorgung 2 385 670 Euro. Beim Finanzhaushalt rechnet Hauber mit 20 606 000 Euro.
Im Ergebnishaushalt setzt Hauber ordentliche Erträge von 43 722 900 Euro an, die Aufwendungen dagegen betragen 44 612 720 Euro. Damit liegt das ordentliche Ergebnis bei einem Minus von 889 820 Euro. „Das ist natürlich nicht ideal, aber bei den Investitionen nicht verwunderlich“, fügte Kämmerer Hauber hinzu. „Die Erträge des Ergebnishaushaltes decken zwar die zahlungswirksamen Aufwendungen, aber die Abschreibungen können 2024 bis 2027 nicht ganz erwirtschaftet werden“. meinte Kämmerer Hauber. Das liege vor allem auch an den Abschreibungen durch immer weitere Investitionen. Dennoch könne Defizit über die Ergebnisrücklage aus den Vorjahren verrechnet werden, meint er. Daher gebe es auch auch einen Überschuss im Ergebnishaushalt von 2 170 080 Euro, mit dem die Investitionen unter anderem gedeckt werden können. Hausinvestitionen sind etwa der Altbau und der Neubau der Friedrich-Schelling-Schule und die Kindertageseinrichtung „Wald“ im Ingersheimer Feld.
Deckung der Investitionen?
Der Kreditbedarf, womit auch die Investitionen gedeckt werden sollen, liegt bei 10,5 Millionen Euro. Außerdem kommen weitere 705 000 Euro durch Veräußerungserlöse dazu sowie ein Zahlungsmittelüberschuss aus dem Ergebnishaushalt von 2 170 080 – „selbst wenn die Haushaltssituation angespannt ist“, erklärt Hauber. Hinzu kommen die Einzahlungen aus Investitionstätigkeiten, die bei etwa 7,3 Millionen Euro liegen. Unter anderem handelt es sich hierbei um Zuschüsse und Verkäufe von Grundstücken Gebäuden – die Auszahlungen hingegen betragen 19,9 Millionen Euro, darunter fallen große Baumaßnahmen, wie der Neubau der Friedrich-Schelling-Schule.
Aber auch Investitionen, wie der Bau einer Sommersporthalle in Höhe von 330 000 Euro, oder die Sanierungsmaßnahmen der Planschbecken, Beckenabdeckung und Wärmepumpe im Freibad mit 1,5 Millionen Euro werden in der Planung berücksichtigt. Die Gemeinderäte werden kommenden Dienstag den Haushaltsplan beraten.