Der Gewölbekeller im Besigheimer Steinhaus wird Schauplatz eines Verbrechens – dafür sorgt Rebecca Knoll aus Walheim. Seit sechs Jahren spielt sie in der Besigheimer Studiobühne Theater, seit 2021 führt sie selbst Regie.
Besigheim Wenn der Mörder durch das Steinhaus schleicht
Die Besigheimer Studiobühne feiert am Freitag Premiere ihres neuen Jugendstücks „Mörder in der Manege“.
Weil das „Krimi-Fieber“ in der Familie Knoll weit verbreitet ist, hat die Jungregisseurin als Ausgleich zu ihrem Studium im Immobilienrecht in Ludwigsburg einen Krimi geschrieben, der in einem verarmten Zirkus spielt. „Mörder in der Manege“ heißt das zweite Stück der 21-Jährigen. Am Freitag um 20 Uhr feiert es im Steinhauskeller in Besigheim Premiere.
Wer tötete Hausmeister Hans?
Aufgeführt wird es auch am Wochenende, Samstag, 21., und Sonntag, 22. Oktober, jeweils um 20 Uhr und an den beiden darauf folgenden Wochenenden, jeweils am Freitag-, Samstag-, und Sonntagabend um 20 Uhr – also viel Gelegenheit im Gewölbekeller mitzufiebern und den Mörder zu entlarven. „Wir nehmen sie mit in die Welt einer Gruppe von Zirkusartisten aus dem letzten Jahrhundert“, lockt Rebecca Knoll.
Das Stück beginnt am Ende der Zirkusvorstellung, als ein Schuss das Zirkuszelt erzittern lässt. Hans, der Hausmeister und die gute Seele des Unternehmens, wird tot aufgefunden. Jeder mochte ihn.
Wer ist der Mörder? Die zierliche Akrobatin etwa? Detective Marco (Paul Kindler) gibt alles, um den Täter zu entlarven und dringt immer tiefer in die Dramen hinter der Kulisse ein. Nach der Pandemie, als die Jugend der Studiobühne mit vier Leuten auf der Bühne stand, gibt es endlich wieder ein Großaufgebot an Akteuren. Der Detective hat elf mögliche Mörder-Kandidaten zur Auswahl.
„Einige Schauspieler sind aus der Kindergruppe der Studiobühne in die Jugend aufgestiegen. Auch von außerhalb kam Verstärkung. Wir haben viel daran gearbeitet, dass in der Jugendgruppe wieder eine Einheit entsteht“, erzählt Rebecca Knoll.
Mit ihrer Freundin Helen Pirgl aus Bönnigheim führt sie Regie. Helen Pirgl ist seit Kindesbeinen Mitglied der Besigheimer Studiobühne. Jahrelang haben beide zusammen Theater gespielt, bevor es auf den Regiestuhl ging.
Voriges Jahr hatte die Autorin und Regisseurin Rebecca Knoll ihren Probelauf bei ihrem ersten Stück. Vom Erfolg motiviert macht sie sich an das Schreiben des Krimis „Mörder in der Manege“. In ihren Semesterferien ist sie vom Schreibtisch nicht mehr weg zu bekommen. „Direkt nachdem ich meine Bachelor-Arbeit geschrieben hatte, wo alles so geordnet und strukturiert war, dachte ich: Ich muss etwas Kreatives tun. Meine Mutter und ich sind ganz große Krimi-Fans. Wir schauen gefühlt nichts anderes. Das war meine Inspiration“, erzählt sie.
Faszination Zirkus
Rebecca Knoll mag Geschichten, die sich auf engem Raum abspielen, wenn alle miteinander agieren und vernetzt sind. „Von der Idee des Zirkus war ich deshalb gleich fasziniert, weil man da so interessante Charaktere schaffen kann in einem sozial kritischen Rahmen“, erklärt sie.
Auch die Arbeit mit den tollen Kostümen reizte sie. Zuerst entstand eine Tabelle mit den Eigenheiten der Charaktere. Dann hat die junge Autorin losgeschrieben bis zum Ende der Semesterferien. „Der erste Akt war in zwei Wochen fertig“, erinnert sie sich. Was genau sich zuträgt im „Zirkus Antonius“, müssen die Zuschauer selbst herausfinden.
Susanne Yvette Walter