Besigheim Wünsche des TSV Ottmarsheim gehen in Erfüllung

Von Michael Soltys
Der Ottmarsheimer Sportplatz ist im Sinter nicht bespielbar, die ganze Sportanlage soll saniert werden. Foto: /Oliver Bürkle

Die Pläne für die Sanierung der Sportanlagen in Ottmarsheim und deren Erweiterung kommen voran.

Schon lange klagt der TSV Ottmarsheim über mangelnde Trainingsmöglichkeiten seiner Fußballer, vor allem im Winter bis hinein in den April, über ungeeignete Umkleiden in der Bürgerhalle, über das Fehlen einer Flutlichtanlage am direkt angrenzenden Sportplatz entlang der Keitländer Straße.

Sportplatz soll saniert werden für geschätzte 2,76 Millionen Euro

Nach mehreren Vorgesprächen zwischen Vereinsvertretern, der Stadt und einem Planungsbüro geht es jetzt einen Schritt weiter: Der Gemeinderat beauftragte die Stadt bei der Kirbesitzung in der Ottmarsheimer Bürgerhalle, Ingenieursverträge über die Sanierung des Sportplatzes abzuschließen.

Um den Platz ganzjährig nutzen zu können, soll das Rasenspielfeld zu einem Kunstrasenplatz umgebaut werden. Eine Flutlichtanlage soll gebaut werden. Die Ballfangzaunanlage wird erneuert, das Spielfeld selbst soll barrierefrei erreichbar sein. Die Stufen, auf denen die Zuschauer stehen, müssen ebenso neu angelegt werden wie die angrenzenden Freiflächen. Erste, noch unverbindliche Schätzungen belaufen sich auf Gesamtkosten von 2,76 Millionen Euro.

Für den TSV besteht kein Zweifel an der Dringlichkeit: „Die Zukunft des Ottmarsheimer Fußballs ist sehr stark an die Infrastruktur geknüpft“, heißt es aus den Reihen des Vereins. Zeitweise wird auf dem Platz an der Ilsfelder Straße außerhalb des Ortes trainiert. Wegen der eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten seien die Fußballer auch gezwungen, in Besigheim zu trainieren, was zu Konflikten mit der Sportvereinigung führe.

Fußballerinnen wollen aufsteigen – aber Platz ist nicht geeignet

Die Frauen-Fußballmannschaft steht auf Platz 1 der Regionenliga und habe die Chance, in die Oberliga aufzusteigen. Weil es wenig attraktiv sein, in Ottmarsheim zu trainieren, sei es schwer, weitere gute Spielerinnen für den Verein zu gewinnen.

Die Sanierung des Platzes an der Keitländer Straße ist aber nur ein erster Schritt eines Sportstättenkonzeptes, das vom Stuttgarter Planungsbüro ausgearbeitet wurde. In mehreren Schritten sieht es die Umgestaltung des gesamten Geländes zwischen Bürgerhalle, Schule und dem neuen Feuerwehrhaus vor.

Architekt Tobias Eisenbraun stellte Pläne zum Umbau- und zur Erweiterung der bestehenden Umkleiden vor. Sie stehen in Zusammenhang mit der möglichen Umgestaltung der Freiflächen rund um die Bürgerhalle. Kostenpunkt: 1,7 Millionen Euro. Diskutiert wurde auch über den Neubau eines Funktionsbaus für den Verein auf dem Parkplatz neben der Halle. Dort könnten Technikräume, Büros, ein Raum für den Schiedsrichter und zwei Umkleiden untergebracht werden. Dieser Neubau wird inklusive aller Nebenkosten mit 2,56 Millionen Euro veranschlagt.

Als Ausbaustufe in späteren Jahren schlägt Architekt Eisenbraun vor, entlang der Otto-Hahn-Straße einen Rasenplatz zu bauen und die Leichtathletik-Anlagen dorthin zu verlegen. Und als letzter Baustein könnte dort ein weiteres kleines Kunstrasen-Spielfeld angelegt werden. Diese Optionen will sich die Stadt offenhalten. Der Gemeinderat beauftragt die Verwaltung deshalb, die dafür erforderlichen Grundstücke zu erwerben. Mit diesen neuen Anlagen gelänge „die Vereinigung aller Sportplätze an einem Standort inklusive der erforderlichen Umkleide- und Sanitärräume“,so Klaus Brixner vom Hochbauamt.

Stufenkonzept stößt auf große Zustimmung im Gemeinderat

Im Gemeinderat stieß das Stufenkonzept auf große Zustimmung. Im Januar, wenn die Haushaltszahlen vorliegen, will der Gemeinderat noch einmal darüber beraten, in welcher Reihenfolge die einzelnen Bausteine umgesetzt werden sollen.

Vom Ottmarsheimer Stadtrat Stefan Bruker (Freie Wähler) kam die Anregung, mit der Sanierung der Umkleiden zu beginnen. Fraktionssprecher Walter Zeyhle stellte sogar die Frage, ob es sinnvoll sei, den Sportplatz in vorgesehenem Ausmaß zu sanieren und nicht stattdessen gleich auf den Neubau entlang der Otto-Hahn-Straße zu setzen. Stadtrat Ulrich Gerstetter plädierte dafür, wie vorgesehen mit dem Ausbau des bestehenden Platzes zu beginnen. „Für eine andere Lösung fehlt noch der Grunderwerb.“ Ähnlich argumentierte Thomas Pulli vom BMU, das vorgetragene Konzept sei sinnvoll: „Wir müssen vorankommen.“

 
 
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