Besigheimer Alt-Bürgermeister Ehrung für den Ehrenbürger

Von Michael Soltys
Jenia Keller(links) von der Musikschule überreichte einen Blumenstrauß an Werner Grau und seine Frau Ruth. Foto: /Martin Kalb

Alt-Bürgermeister Werner Grau wird 85 Jahre alt und wird mit einer Feier in der Alten Kelter geehrt. 

Dem Klavierspiel von Jenia Keller dürfte Werner Grau am Samstagvormittag in kleinen Saal der Besigheimer Stadthalle Alte Kelter besonders gerne zugehört haben. Die Musiklehrerin an der Besigheimer Musikschule spielte Stücke aus der Romantik zu Ehren des Alt-Bürgermeisters und Ehrenbürgers, der an diesem Tag seinen 85. Geburtstag feierte. Noch immer setzt sich der Kulturliebhaber Grau selbst an das Klavier in seinem Haus. Und in Graus Zeit als Bürgermeister Besigheims (1971 bis 1991) fällt auch die Gründung der Musikschule (1979).

Besigheim mit der Persönlichkeit bereichert

Musikalisch ging es auch nach der Matinee im Fasskeller weiter. Dort spielte der Musikverein Stadtkapelle ein Ständchen für Grau, der sich den Marsch „Alte Kameraden“ gewünscht hatte. Bürgermeister Florian Bargmann, Graus Nach-Nachfolger, würdigte den Jubilar als jemanden, der mit Mut und Talent Menschen zusammenbringt. „Sie haben Besigheim nicht nur gestaltet, sondern mit Ihrer Persönlichkeit bereichert“, sagte er.

Werner Grau bleibt auch mit 85 Jahren ein aktiver Mensch. „Die Gesundheit erlaubt mir einen strukturierten Tagesablauf“, sagte er im Gespräch mit der BZ. „Die Mucken sind erträglich“, dies sei das schönste Geschenk. Sein Terminkalender ist immer noch gefüllt, sei es mit der Teilnahme an Rotarier-Sitzungen in Heilbronn, wo er nach seiner Zeit in Besigheim ab 1992 als Erster Bürgermeister wirkte, sei es mit seiner Sportgruppe, an der er zwei Mal wöchentlich teilnimmt.

500 Kilometer mit dem E-Bike gefahren

Körperlich fit hält er sich auch mit seinem Fahrrad. Mehr als 5000 Kilometer habe er im vergangenen Jahr mit dem E-Bike absolviert, erzählt er stolz, bei Touren über die Schwäbische Alb, im Lonetal nahe seinem Geburtsort Heidenheim oder auch in Südfrankreich. Oft an seiner Seite ist seine Frau Ruth, mit der er jetzt 57 Jahre verheiratet ist.

Am Leben in der Stadt Besigheim ist Grau nach wie vor sehr interessiert. In das Tagesgeschäft mische er sich nicht ein. Doch gerne äußere er sich, „wenn ich etwas gut finde“, sagte er, zum Beispiel den Nordpark. Das Lesen von mehreren Zeitungen gehört zu seiner täglichen Routine, um politisch und gesellschaftlich auf dem Laufenden zu bleiben. Die Begeisterung für Musik ist ungebrochen. Am Klavier möchte er herausfinden, „was im Alter noch möglich ist“, sich in Notenbilder hineinfinden, die musikalische Absicht des Komponisten verstehen, die Fingerfertigkeit üben. Mehr als 200 von ihm eingespielte Stücke hat seine Frau aufgenommen und verschickt sie an Freunde und Familie.

Auf den Empfang der Stadt folgte am Sonntag die Geburtstagsfeier mit Freunden und Familie. Rund 40 Gäste hatte Grau eingeladen, darunter auch die Familien der beiden Töchter und die vier Enkel, allesamt Jungen.

 
 
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