Die Besigheimer Studiobühne stellt im Jahr mindestens ein Stück für Kinder auf die Beine: Am Samstag, 30. November, feiert die Jugendabteilung die Premiere des Kinderstücks „Hand in Hand“. „Claudia Kumpfe, die Autorin, konfrontiert den Zuschauer damit, wie wichtig es ist, sich tolerant gegenseitig so anzunehmen, wie man ist“, erklärt Jungregisseurin Lilly Grass. Die 15-Jährige und ihre beiden gleichalterigen Schauspielkolleginnen Levke Bürger und Liv Trinkner machten jetzt monatelang gemeinsame Sache, als es darum ging, ein Stück für Kinder und Jugendliche auszusuchen, Rollen zu vergeben und die Regie bei den Proben zu führen. Alle drei haben sich selbst schon in verschiedenen Rollen bei der Besigheimer Studiobühne ausprobiert und besuchen das Christoph-Schrempf-Gymnasium in Besigheim.
Besigheimer Studiobühne Mit Fantasie zur Toleranz
Die Jugendgruppe feiert am Samstag im Besigheimer Steinhauses Premiere mit dem Stück „Hand in Hand“ von Claudia Kumpfe.
Ein Stück zu finden, war keine leichte Aufgabe
„Wir suchten ein Stück, das in der Märchenwelt spielt, ein Stück, das abenteuerlich ist und eine zentrale Botschaft für ein besseres Miteinander enthält“, sagt Lilly Grass. Das war keine leichte Vorgabe. Doch das Trio wurde fündig und entschied sich für das Stück „Hand in Hand“ von Claudia Kumpfe. Darin machen sich zwei mutige Mädchen auf den Weg, ihren Vater von einem bösen Fluch zu befreien. Wundersame Figuren aus der Märchenwelt spielen tragende Rollen. Der Feuerdrache wird von den Elfen des Windes, des Wassers und der Luft in die Flucht geschlagen. Der Fluch hatte dazu geführt, dass der Vater und König immer narzisstischer und egoistischer geworden war. Die Konsequenz folgt auf den Fuß: Der König vereinsamt in seinem Wolkenkuckucksheim immer mehr. Er hatte die unsympathische Rolle des Alleinherrschers gewählt und dieser ist am Ende eben allein. Er darf erst wieder wahrnehmen, dass Toleranz und Liebe wohl das Wichtigste ist, was Menschen verbindet.
„Wir finden an diesem Stück einfach gut, dass es wirklich für Kinder gemacht ist, und dass es viele starke Charaktere enthält. Am Ende steht die Botschaft, dass uns gerade die Unterschiede zwischen uns ausmachen und wir nicht anderen mit Vorurteilen begegnen sollen“, erzählt Levke Bürger.
Im Stück müssen sich die Prinzessinnen heftigen Abenteuern stellen. Sie treffen auf Erdwesen, die sie in die Tiefe ziehen wollen, auf den Feuerdrachen und auf „Eisschrate“, die sie einfrieren wollen. Spannend bis zum Schluss bleibt, ob der König künftig mit Liebe und Entgegenkommen regieren wird. Man darf gespannt sein.
Die Autorin Claudia Kumpfe steht seit 30 Jahren auf der Bühne und hat ein Händchen dafür, mit Fantasie Spannung zu erzeugen. Sie sieht das „Theater als Probebühne der Welt“ und sagt: „Hier kann man sich ausprobieren und sich erfahren ohne Gefahr. Hier wird die Sprache zu einem bunten Vogel mit schillernden Flügeln und der Körper zu einem klingenden singenden Instrument.“