BHTC-Männer vor der Hallenrunde Bietigheimer HTC steht vor schweren Aufgaben in Oberliga

Von Niklas Braiger
Jeremias Mang (links) spielte in der Hallensaison 2021/22 noch in der Verbandsliga mit dem HTC. An diesem Wochenende startet die neue Spielzeit in der Hockey-Oberliga. Foto: Oliver Bürkle

Während die Männer im Feld ein Topteam sind und auf Platz zwei überwintern, kämpfen sie in der Hallensaison, die nun beginnt, um den Klassenerhalt.

Sie sind das Überraschungsteam in der Zweiten Regionalliga Süd. Die Männermannschaft des Bietigheimer HTC spielt bisher eine hervorragende Feldsaison, überwintert auf Tabellenplatz zwei, steht punktgleich mit dem Liga-Primus da und stellt dabei die mit Abstand beste Abwehr der Liga. Noch beachtlicher macht das Ganze der Fakt, dass der HTC erst in der vergangenen Spielzeit aus der Oberliga in die Regionalliga aufgestiegen ist. Jetzt geht es für das Team von Trainer Can Yurtseven während der Winterpause aber erst mal in die Halle.

Im ersten Spiel am Samstag (11 Uhr) trifft der BHTC auf den größten Konkurrenten der Feldrunde: den HC Heidelberg, der wie der HTC neun Punkte nach vier Spielen eingefahren hat. Die Feld- und Hallenrunde könne man laut Yurtseven aber nicht vergleichen. In der Halle wird die Spielerzahl von elf auf fünf reduziert. Hinzu kommt, dass das Spiel deutlich schneller ist und auf einem kleineren Raum stattfindet. „In der Feldrunde kann man technische Fehler besser kompensieren, in der Halle sind mehr die Techniker gefragt“, sagt der Coach. Yurtseven plant deswegen keine Punkte beim Saisonstart ein: „Ich sehe die Heidelberger leider stärker, sie sind technisch deutlich besser.“

Nicht einfacher macht es der Fakt, dass Nils Jürgensen mit anhaltenden Rückenproblemen ausfällt. Auch die momentane Grippewelle macht Yurtseven zu schaffen. Wer zum Spiel fit ist, ist noch ungewiss. Die Partie gegen Heidelberg wird aber voraussichtlich nicht der einzige Brocken in der Hallenrunde sein. „Alles, was kein Abstieg bedeutet, wäre eine Sensation. Die Oberliga ist fast eine Regionalliga“, erklärt der Trainer. Mit den Stuttgarter Kickers 2 und dem Mannheimer HC 2 stehen zwei Reservemannschaften in der Staffel. Beide Teams bestehen aus einem Mix aus ehemaligen Bundesligaspielern und jungen aufstrebenden Talenten, die an die erste Mannschaft herangebracht werden sollen. „Auch Böblingen ist stark. Nur die Freiburger sind schwer einzuschätzen, mit denen wird es wahrscheinlich ein Kampf um den vorletzten Platz“, schätzt Yurtseven ein.

Das Ziel „Klassenerhalt“ soll mit einer Systemumstellung erreicht werden. Yurtseven: „Wir haben eine neue Raumdeckung zusätzlich zu unserer Manndeckung einstudiert.“ Zudem muss die Absprache in der Defensive funktionieren. Damit das klappt, hat der Trainer seine Schützlinge viel üben lassen. „Wir haben viele Trainingsspiele gehabt, um reinzukommen“, berichtet der Coach.

Mitte April geht es dann mit der Feldrunde weiter. Im ersten Spiel steht dem BHTC, wie auch jetzt, der HC Heidelberg gegenüber. „Im Feld sind wir auf Augenhöhe“, prognostiziert Yurtseven. Dass es aktuell so gut für die Hockeymänner läuft, ist kein Zufall, sagt er. „Wir kommen über die mannschaftliche Geschlossenheit, das Kollektiv. Das war ein Prozess über drei Jahre. Wir haben die Coronapause gut genutzt und wie Bundesligaspieler vier- bis fünfmal in der Woche Videositzungen gehabt, teilweise mit 30 Mann. Alle haben mitgezogen.“ Er wolle da weitermachen, wo die Mannschaft aufgehört hatte, junge Spieler integrieren und das große Potenzial des Teams ausschöpfen.

 
 
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