BIBI-Pop Netzwerkstadt für junge Musiker

Von Gabriele Szczegulski
Der Fotograf Jan Philip Siegmund zeigt in der Otto-Rombach-Bücherei Fotos von Bietigheim-Bissinger Metal Bands. Foto: /Martin Kalb

In der Otto-Rombach-Bücherei zeigen im Rahmen von BIBI-Pop zwei junge Fotografen Fotos regionaler Bands und Musiker.

Jan Philip Siegmund ist voll des Lobes über die junge Bietigheim-Bissinger Musikszene, die sich vor allem im Jugendhaus 4D in den Proberäumen und auf der Bühne tummelt. „Hier ist ein ganz großes Netzwerk der aktuellen Musikszene der Region entstanden“, sagt der 28-jährige Stuttgarter. 

Junge Fotografen machen Fotos von jungen Musikern

Der Stuttgarter ist selbst Musiker, probt mit seiner Band „Echoes of the Lost“ im Bietigheimer Jugendhaus. Momentan ist er allerdings in seiner Funktion als Fotograf der jungen Bietigheim-Bissinger Musikszene in der Otto-Rombach-Bücherei zu sehen. Gemeinsam mit dem Bietigheimer Fotografen Martin Tamba zeigt er im Rahmen von BIBI-Pop die verschiedenen Seiten von jungen Musikern auf, die in der Stadt groß geworden sind oder noch groß werden wollen. „Bietigheim ist ein richtiger Sammelpunkt für junge Musiker“, sagt Siegmund.

Während Tamba die schon bekannten Rap-Musiker Rin und Bausa fotografiert, ist Siegmund der Fotograf der lokalen Metal- und Rockszene. „Das Bietigheimer Jugendhaus ist einzigartig in der Region um Stuttgart, hier entwickelt sich die Musikszene und strahlt dann nach außen“, sagt er. Vor allem Trutz Hafner sei dies zu verdanken, so Siegmund.

Der Jugendarbeiter im 4D ist selbst Mitglied der Metal-Band „I chose Hell“ und organisiert das musikalische Geschehen dort. Er lehrt die Bands, wie man professionell aufnimmt im Jugendhaus-eigenen Tonstudio, holt viele Musiker zum Auftritt in „den einmaligen, modernen Konzertsaal“, so Siegmund. Und diese Musiker bilden ein Netzwerk, das nicht zu unterschätzen ist, so Siegmund.

Er zeigt in der Otto-Rombach-Bücherei Fotos der beiden Bietigheim-Bissinger Bands „I chose Hell“ und „Indrawn“ und einen Auftritt der Ludwigsburger Band „Darkness Ablaze“ im 4D.

Auffallend sind die Nahaufnahmen der Musiker beim Konzert, fast in der Totale, aber mitten im Rhythmus der Musik, die man meint, beim Anschauen der Fotos hören zu können. „Wenn ich später die Fotos bearbeite, höre ich immer die Musik der jeweiligen Band, damit ich das Gefühl bekomme, das der Musiker ausstrahlt.

Einzelfotos von Musikern sind sein Metier, nichts ist da gestellt. Fotos bei einem Konzert im Jugendhaus 4D zeigen die Musiker nebelverhüllt, in schwarzes Licht getaucht. Dann wieder hat Siegmund beispielsweise die Bietigheimer Sängerin Sophie Buchmann, die auch bei der Talentshow „The Voice of Germany“ mitmachte, so nah aufgenommen, dass man jedes Detail ihrer rockigen Kleidung sehen kann und die Intensität, mit der sie singt.

Martin Tamba ist ein enger Freund von Rin und Bausa

Jan Philip Siegmund ist mittlerweile als der Fotograf der jungen Bietigheim-Bissinger Musikszene bekannt. Das hat ihn veranlasst, sich als freier Fotograf selbstständig zu machen. „Es ist mein Traum, auf großen Festivals zu fotografieren“, sagt er.

Martin Tamba hingegen hat sie schon, die großen Aufträge von Musikern. Begonnen hat er als enger Freund der Bietigheimer Rapper Rin und Bausa, für die er die ersten Fotos machte. Mittlerweile gestaltet er Tourneeplakate, Beispiele hängen in der Ausstellung in der Otto-Rombach-Bücherei. Gemein mit Sigmund hat er, dass auch er sich auf den Künstler in Großaufnahme konzentriert, vor allem auf dessen Gesicht und so steht man Bausa in Großaufnahme gegenüber, sieht jedes Barthaar und jede Lippenfalte des Bietigheim-Bissinger Rappers.

 
 
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