Bietigheim-Bissingen 35 Jahre nach der Landesgartenschau

Von Yannik Schuster
Der neu gestaltete Bürgergarten am letzten Tag der Landesgartenschau am 17. September 1989. Foto: Stadtarchiv Bietigheim-Bissingen/Grete Bielfeldt

Große Teile der damaligen Umgestaltungsmaßnahmen, allen voran der Bürgergarten prägen die Stadt an Metter und Enz bis heute.

Für die Jüngeren kaum mehr vorstellbar, doch die Grünzone an Enz und Metter, die Bietigheim mit Bissingen verbindet, sah nicht immer so einladend aus. Der Landesgartenschau 1989 ist diese Aufwertung, die in vielen Bereichen bis heute Bestand hat, zu verdanken.

Früh, im Jahr 1978 bewarb sich der damalige Oberbürgermeister Manfred List um die Austragung der Gartenschau, 1982 fiel der Entschluss zu Bietigheim-Bissingens Gunsten aus. Bei Teilen der Bevölkerung war das Vorhaben jedoch zunächst wenig beliebt. Sie fürchteten, die Stadt würde sich mit der Veranstaltung übernehmen, die Umgestaltung vor Ort würde nur der Show und dem Tourismus dienen. Tatsächlich ließ sich die Stadt die Umgestaltung der Enzauen 15 Millionen Mark kosten.

An vielen Stellen veränderte die Stadt damals ihr Erscheinungsbild: Die B 27 wurde verlegt, neue Brücken über die Enz gebaut, das Kronenzentrum sowie der Kronenplatz und die Enzbrücke umgestaltet, die Fußgängerzone saniert, der geologische Lehrpfad und die Natur-Info-Hütte errichtet, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Das wohl größte Unterfangen war jedoch die Einrichtung eines Bürgergartens zwischen der alten Enzbrücke und dem Viadukt. Das Gelände war damals geprägt von der alten Ölmühle, die dem geneigten Betrachter den Blick auf die Altstadt verwehrte, und einem großen Schotterparkplatz. Die angrenzende, eingezäunte Wiese erhielt zudem nur für wenige Tage im Jahr, nämlich während des Pferdemarktes, einen Sinn. Das erklärte Ziel der Stadt war hingegen eine dauerhafte Grünzone zu schaffen, die einerseits als Naherholungsgebiet, andererseits als Bindeglied zwischen den Stadtteilen Bietigheim und Bissingen fungieren sollte.

Der Enz sollte wieder zu ihrem Recht als landschaftsbestimmendes Element verholfen werden. Die alte Ölmühle wurde abgerissen, der heutige Enzpavillon neu gebaut. Der Japanische Garten wurde umgestaltet, die Geschichtsgärten als Bindeglied zwischen dem Bürgergarten und der Altstadt angelegt. Auch der Sportpark Ellental wurde im Zuge der Landesgartenschau massiv umgestalte. Der Spielturm an der Wobachstraße wurde inzwischen zwar bereits einmal ausgetauscht, stammt jedoch in seiner Urfassung ebenfalls aus dieser Zeit.

Zwischen dem 28. April und dem 17. September 1989 konnte die Stadt rund 1,6 Millionen Besucher empfangen, viele weitere sollten sich in den Jahren danach an der grünen Umgestaltung der Enzauen erfreuen.

 
 
- Anzeige -