Wer bei einem Spaziergang an der Enz am Wobachhang unterwegs war, wird es bereits entdeckt haben: Am alten Paulaner Biergarten tut sich etwas. Die Abbrucharbeiten haben begonnen. Seit Dezember wird im alten Biergartengebäude die Inneneinrichtung abgebaut.
Bietigheim-Bissingen Abbruch des Biergarten zieht sich bis in den Sommer hinein
Die Abbrucharbeiten am ehemaligen Paulaner Biergarten in Bietigheim-Bissingen haben begonnen. Mit knapp 300.000 Euro Kosten rechnet die Stadt.
Alles wird sortenrein ausgebaut und entsorgt, erklärt das Presseamt der Stadt Bietigheim-Bissingen. Dazu gehört unter anderem die Haustechnik wie der Heizöltank, die Gasversorgungsanlage und auch die Kältetechnik der Gastro-Einbauten. Bis Ende Januar sollen diese Arbeiten erledigt sein, dann geht es um das Gebäude selbst, dass abgerissen wird.
Rechtsstreit um Biergarten
Der Biergarten wurde schon seit längerer Zeit nicht mehr genutzt. Die Stadt hatte den Biergarten an Tim Heilig verpachtet. Stadt und Pächter standen wegen des Biergartens gleich zwei Mal vor Gericht (die BZ berichtete). Ende 2024 lief der Pachtvertrag aus und das Gelände wurde an die Stadt zurückgegeben. Nun läuft der Abbruch.
Die Kiesschüttung auf dem Dach muss abgetragen werden, das ist eine witterungsabhängige Arbeit, da der Kies nicht festgefroren sein darf. Auch wilde Müllablagerungen und gelegentliche nächtliche Zutritte durch Unbefugte behindern derzeit immer wieder die Abbrucharbeiten, erklärt Anette Hochmuth vom Presseamt der Stadt. „Die Baustelle muss also durchweg gut gesichert werden“, so Hochmuth weiter.
Nachdem vor einigen Jahren mehrmals der Wobachhang speziell gesichert werden musste, gehe vom Fels keine Gefahr durch Gesteinsabstürze während der Abbrucharbeiten aus. Bis zu 300.000 Euro werden die Abbrucharbeiten am Paulaner Biergarten kosten. Für den oberirdischen Teil des Gebäudes wird mit 100.00 Euro Kosten kalkuliert. Der Abbruch des unterirdischen Teils, der später entfernt und dann auch wieder aufgefüllt wird, wobei das Gelände verdichtet wird, werde voraussichtlich nochmals bis zu 200.000 Euro kosten. „Das wird sich im Sommer noch hinziehen“, sagt Anette Hochmuth.
Weitere Nutzung noch unklar
Was danach mit dem Gelände geschehen wird, ist noch nicht beschlossen. Die Freien Wähler hatten 2022 im Gemeinderat einen Antrag gestellt, auf dem Gelände wieder einen Biergarten zu errichten. „Eine neue Nutzung ist derzeit noch nicht vorgesehen, darüber muss zu gegebener Zeit noch im Gemeinderat geredet werden“, so Hochmuth. Falls es zu einer erneuten Biergartennutzung kommen sollte, werde das Gebäude jedoch deutlich keiner ausfallen, da die bisherige Fläche viel zu groß für eine wirtschaftliche Nutzung gewesen sei (die BZ berichtete).
Nun kommt im Februar jedoch als Nächstes erst einmal großes Gerät, mit dem das Gebäude abgebrochen werden kann.