Für viele Bürger sei die Stelle „ein unzumutbarer Anblick“, meinte Stadträtin Eva Jahnke (CDU) am Dienstag im Gemeinderat zu der Fläche östlich des Aldi-Gebäudes in der Wobachstraße, die im Süden durch den Felsenkellerweg begrenzt wird. Dort befinden sich ein Wohnhaus mit leerstehenden Geschäftsräumen und das ehemalige Schlachthaus sowie ein mit Bäumen, Büschen und Sträuchern wild bewachsenes Grundstück. Deshalb begrüßte es Jahnke wie auch die anderen Mitglieder des Gremiums, dass sich dieser Zustand nun ändern soll. Die Fläche soll bebaut werden.
Bietigheim-Bissingen An der Wobachstraße entstehen 54 Wohnungen
Zwei Bauherren planen zwei Mehrfamilienhäuser westlich des Aldi-Gebäudes. Das ehemalige Schlachthaus soll abgerissen werden.
Begrünte Dachflächen
Zwei Bauherren planen auf dem rund 3100 Quadratmeter großen Areal zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 54 Wohnungen und zwei Tiefgaragen. Die Haus mit den leerstehenden Räumen und das frühere Schlachthaus sollen dazu abgerissen werden.
Im einen Neubau parallel zum westlichen Wohn- und Geschäftshaus mit dem Aldi-Discounter sind insgesamt 17 Wohnungen geplant. Sie sind überwiegend nach Westen orientiert. Die Wohnungen mit einer Wohnfläche zwischen 60 und mehr als 100 Quadratmetern sollen einen Wohnungsmix aus 2-, 3- und 4- Zimmerwohnungen inklusive Loggien oder Terrassen bieten.
Der zweite Neubau mit insgesamt 37 Wohnungen schließt sich nach Osten direkt an den ersten Neubau an. Die Wohnungen sollen überwiegend nach Süden beziehungsweise in Richtung Nord-Süd orientiert sein, ein Teil auch nach Nord-Osten oder Süd-Osten. Jede Wohnung hat einen Außenbereich, der lärmabgewandt nach Süden oder Süd-Osten organisiert ist, so der Plan. Die Wohnfläche reicht von etwa 50 bis maximal 130 Quadratmetern und soll einen Mix aus 2-, 3-, 4– und 5- Zimmerwohnungen aufweisen, ebenfalls inklusive Loggien oder Terrassen bieten. Hier, wie auch im ersten Haus, sollen alle Wohnungen barrierefrei erreichbar sein. Die Dachflächen werden begrünt und mit PV-Modulen belegt.
Haus eins soll eine Tiefgarage mit 23 Stellplätzen erhalten, Haus zwei eine mit 34 Stellplätzen. 13 weitere sollen im Außenbereich angelegt werden.
Kritik an Fassade
Baubürgermeister Michael Wolf sagte im Gemeinderat, die Wohnungen entstünden auf einer Fläche, die seit Jahren darnieder liege. Die Stadt werde das Bauprojekt mit einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan flankieren. Parallel zum Bauleitplanverfahren wird vom Liegenschafts- und Rechtsamt unter Beteiligung der beiden Grundstückseigentümer ein städtebaulicher Vertrag ausgearbeitet.
CDU-Stadträtin Eva Jahnke sprach sich unter anderem dafür aus, dass die Fassade der Häuser in Richtung B 27 anspruchsvoller gestaltet werden sollte. In Sorge sei sie zudem um den Radweg, der dort verlaufe.
Das Bauvorhaben sei „groß und mächtig“, passe aber an die Felskante, befand Albrecht Kurz (GAL). Die Gestaltung sei aber noch etwas eintönig.
Am Ende stand ein einstimmiger Beschluss des Gemeinderats, mit dem das städtebauliche Konzept zur Kenntnis genommen und die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans im beschleunigten Verfahren gebilligt wurde.
Im nächsten Schritt soll die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden erfolgen.