Bietigheim-Bissingen Auch bei RKH Kliniken: OP-Verschiebungen

Von Petra Neset-Ruppert
Auch in den Kliniken der Regionalen Kliniken Holding (RKH) kommt es immer wieder zu Verschiebungen von Operationsterminen. Nicht immer kann sofort Ersatz gefunden werden. Foto: /Martin Kalb

Auch in den RKH Kliniken müssen in diesem Sommer kurzfristig OPs abgesagt und verschoben werden. Einer der Gründe dafür: Die neue Corona-Welle.

Vielerorts werden wieder vermehrt Operationen verschoben. So berichtete ein Leser unserer Zeitung, dass die Operation seiner Frau gleich zwei mal sehr kurzfristig abgesagt und verschoben worden sei. Nachdem die Patientin einen Tag vor der Operation für die Voruntersuchungen im Krankenhaus war, erhielt sie drei Stunden später die Nachricht, dass die OP verschoben werden müsse. Der Grund sei Personalmangel.

Corona-Zahlen sind hoch

In diesem Sommer sind die Corona-Infektionszahlen deutlich höher als in den vergangenen Jahren. „Eine Corona-Infektion oder Erkrankung lässt sich nicht planen. So kann am Morgen der Anruf eines Beschäftigten eingehen, dass er leider nicht zum Dienst antreten kann. Ein kurzfristiges Einspringen eines anderen Beschäftigten ist nicht immer gewährleistet“, erklärt Alexander Tsongas, Pressesprecher der RKH Kliniken. Aufgrund der steigenden Zahl der Personalausfälle werde es auch immer schwieriger kurzfristig Ersatz zu finden. „Dies führt verstärkt zu der Situation, dass durchaus auch kurzfristig geplante Behandlungen oder Operationen abgesagt werden müssen“, so Tsongas. In diesen Fällen entscheiden die Ärzte des jeweiligen Fachbereichs, welche Operationen verschoben werden können.

Stelle zur Vermittlung

Nach der kurzfristigen Absage wandte sich der BZ-Leser an die Beschwerdestelle, die zwischen dem Fachbereich und der Patientin vermittelte. „Nach Eingang der Beschwerde wird zunächst der betroffene Fachbereich um eine Stellungnahme gebeten. Dann erhält der Beschwerdeführer schriftlich diese Rückmeldung des Fachbereichs“, erklärt der Pressesprecher. Die Beschwerdestelle der RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim erhält jährlich zirka 400 Beschwerden. Die Beschwerde werde auch immer zum Anlass genommen, die internen Prozesse im Sinne der Optimierung zu beleuchten und gemeinsam mit der Fachabteilung Maßnahmen abzuleiten, erläutert Tsongas.

Nach drei Jahren Pandemie sei man auch immer noch in Alarmstellung, so der Pressesprecher. Die hohen Infektionszahlen weisen auf eine mögliche Sommerwelle hin, die die Personalplanung deutlich schwieriger gestaltet als im vergangenen Sommer. „Wir fahren mit allen Ressourcen“, betont Tsongas. Die Anspannung steigt auch mit Blick auf die weitere Entwicklung beim Fachpersonal für die Kliniken. Da der Fachkräftemangel sich in den nächsten Jahren eher verschärfen als entspannen werde.

Schnelles Reagieren nötig

In allen Häusern der RKH Kliniken fordere der hohe Krankenstand immer wieder eine schnelle Verschiebung von nicht dringlichen Eingriffen, denn man könne die Personalkapazitäten nur nutzen, wenn sie auch da sind, so Tsongas. Bei der momentanen BA5-Variante des Coronavirus passiere die Ansteckung deutlich schneller. Man werde sehen wie sich der Sommer weiterentwickelt. Was der momentanen Personalsituation entgegen komme: „In den Sommermonaten finden tendenziell weniger Patientenbehandlungen statt“, erklärt Tsongas. Auch in dieser momentan angespannten Situation sei man in der Lage die dringlichen Operationen durchzuführen.

 
 
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