Bietigheim-Bissingen „Aus Partnern sind Freunde geworden“

Von Susanne Yvette Walter
Sie haben die langjährigen Städtepartnerschaften gefeiert (von links:) Bürgermeister Attila Berlinger (Szekszard), Logan Heley (Overland Park), OB Jürgen Kessing, Councillor Louise Ashbery (Surrey Heath) und Bürgermeister Olivier Trayaux (Sucy-en-Brie). Foto: /Oliver Bürkle

Beim 88. Pferdemarkt in Bietigheim-Bissingen werden auch die Städtepartnerschaften gefeiert: 35 Jahre mit Szekszard in Ungarn sowie 25 Jahre mit der amerikanischen Stadt Overland Park.

Während die Bögen am Bietigheimer Viadukt in bunten Farben schillerten und auf dem Festplatz bei den Fahrgeschäften der Bär steppte, feierte die Stadtverwaltung zusammen mit Abgesandten aus allen Partnerstädten am Samstagabend zwei besondere Jubiläen. 35 Jahre schon besteht die Freundschaft zwischen Bietigheim-Bissingen und Szekszard in Ungarn, und 25 Jahre sind Bietigheim-Bissingen und Overland Park in den USA miteinander verbunden.

Beim Festessen im Reiterzelt wurden die Partnerschaftsverträge bestätigt. Auch Abgesandte aus der französischen Partnerstadt Sucy-en-Brie und aus dem englischen Surrey Heath hielten kurze Ansprachen. Besonders freute sich die Festgemeinde darüber, dass es der Flieger von Bürgermeister José Gustavo Aguilera aus Tupungato in Argentinien geschafft hatte, pünktlich zum Fest zu landen.

Stärkung der Wasserversorgung

Die Städtefreundschaft mit Argentinien besteht seit 2019. Dabei geht es um die Stärkung der Wasserversorgung in Tupungato. „Die Freundschaft kam zustande, weil wir bei der Weltmeisterschaft im Damenhandball auch die Argentinier in der Stadt hatten. Mit den argentinischen Handballerinnen reiste auch der argentinische Botschafter an und war so angetan von Bietigheim, dass er uns vorschlug, mit Tupungato eine Freundschaft einzugehen“, berichtet Sprecherin Anette Hochmuth.

Tupungato liegt am Fuß der Anden mitten in einem großen Weinanbaugebiet. „Das Projekt zur Trinkwasserversorgung dort wird vom Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert“, sagte Oberbürgermeister Jürgen Kessing in seiner Ansprache.

Herzlich begrüßte der OB auch den ungarischen Bürgermeister Attila Berlinger. „Die Ungarn haben 1989 unsere Wiedervereinigung ermöglicht“, erinnerte Kessing an den historischen Moment. Berlinger sei seit langem ein Drahtzieher in der Städtepartnerschaft mit Ungarn.

Zusammenarbeit in der Mitte

„Die Katholische Kirchengemeinde ‚Zum guten Hirten’, Vereine wie die Chorgemeinschaft Bietigheim und der Mondscheinchor in Szekszard, die Handballfreunde und die Leichtathletikabteilung des TSV 1848 Bietigheim oder die Behindertensportgemeinschaft und ihre Partnervereine in Szekszard, Gymnasien und die Musikschule pflegen Kontakte zueinander“, skizzierte Kessing die 35-jährige Städtepartnerschaft.

Bürgermeister Attila Jozef Berlinger aus Szekszard erklärte: „Unsere freundschaftliche Beziehung bedeutet viel mehr als eine alltägliche Partnerstadt zwischen zwei Städten. Wir alle wissen, wie vielfältig und eng unser gemeinsames Schicksal ist und wie reich unsere gemeinsame Geschichte ist“, sagte er: „Wenn wir das breite Netz an Wirtschaftsbeziehungen anschauen, lässt es sich feststellen, was für eine wichtige Rolle diese Zusammenarbeit in der Mitte Europas spielt.“

Eine ähnlich starke Verbindung pflegt die Stadt mit Overland Park seit 25 Jahren. Zum Festakt sprach der Vorsitzende des dortigen Gemeinderates Logan Heley. „Die Beziehungen zwischen der Musikschule und des Kulturamtes bestehen sogar schon viele Jahre länger“, sagte er. Er betonte, dass die 25-jährige Beziehung zu den Freunden in Bietigheim fast schon die Hälfte der Existenz seiner Stadt ausmache. Kessing kündigte an, dass eine Delegation aus Bietigheim-Bissingen im kommenden Jahr nach Overland Park reisen wird, wenn dort der „Sister City Park“ eröffnet wird.

Verbindungen von Vereinen

Kessing erinnerte auch daran, dass sein Vorgänger im Amt, Manfred List, diese Städtepartnerschaften mit ganzer Kraft gepflegt habe, in der Absicht, Freundschaften auf internationalem Terrain zu knüpfen.

„Die Jubiläen mit unseren Partnerstädten sind uns sehr wichtig. 35 beziehungsweise 25 Jahre Freundschaft bedeuten ganz praktisch Freundschaften zwischen Schulen, Vereinen, Verwaltungen, Kirchen, Feuerwehren und vielen anderen Organisationen mehr“, sagte Kessing: „Sie alle haben dazu beigetragen, Vertrauen zueinander zu entwickeln und haben ein dichtes Netz aus Kontakten geknüpft. Aus Partnern sind Freunde geworden. Und wer sich kennt, der schießt schon nicht aufeinander“, sagte er.

 
 
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