Zum Bericht über die durchwachsene Saisonbilanz des von den Stadtwerken betriebenen Badeparks Ellental in der BZ haben sich auf Facebook etliche Badbesucher geäußert. Angeführt werden eine Reihe von Punkten, die nach Angaben der Verfasser ausschlaggebend dafür waren, dass sie nicht häufiger im Freibad waren.
Bietigheim-Bissingen Badbetreiber weist Vorwürfe zurück
Auf Facebook haben sich Badegäste kritisch zu den Zuständen im Ellental geäußert. Die Stadtwerke können dies nur teilweise nachvollziehen.
Ein Thema ist der Preis. Eine Besucherin schreibt, sie sei zwar jede Woche im Bad gewesen, aber wenn sie noch junge Kinder hätte, „müsste ich mir das aus finanziellen Gründen überlegen“. Es sei relativ teuer und nur einmal die Woche früh geöffnet, „das finde ich aus heutiger Sicht schwach“. Verwiesen wird darauf, was der Trägerverein in Sachsenheim alles auf die Beine stelle, um (Energie-)Kosten zu verringern.
Kritik: Preise zu hoch
„Die Preise sind viel zu hoch, selbst bei den verbilligten Tarifen“, lautet ein anderer Kommentar. Eine Beobachtung war, dass es an heißen Tagen nach 17 Uhr, wenn verbilligte Preise galten, sehr voll gewesen sei. „Mich haben die erhöhten Preise dieses Jahr abgeschreckt. Mit drei Kindern ist der Aufstellpool im Garten die deutlich günstigere Option“, so das Fazit eines Vaters.
Ein weiterer Punkt ist die Sauberkeit. Das Bad sei „sehr schmutzig“, heißt es. Konkretisiert wird das mit Blick auf die Sanitäranlagen. Es wäre schön, „wenn man in dem Freibad mal Geld in die Hand nimmt und die Sanitäranlagen mal erneuert. Diese sind zum Teil eine Katastrophe“, so ein Beitrag. „Die sanitären Anlagen sind eine Zumutung“, so eine weitere Feststellung.
Kritisiert werden auch übervolle Mülleimer, sodass alles drum herum liege. Ebenfalls im Fokus: der Kiosk. Dort gebe es sehr hohe Preise, die für für Familien mit Kindern fast nicht bezahlbar seien, heißt es. Man bringe stattdessen sein Essen lieber selber mit.
Ein Besucher vermisst generell neue Ideen für die große Rasenfläche am Freibad.
Die BZ hat die Stadtwerke Bietigheim-Bissingen mit den Vorwürfen konfrontiert. In seiner Antwort räumt Sprecher Christian Heuberger ein, es sei zutreffend, dass der Badepark nicht das günstigste Freibad sei. „Allerdings bieten wir im Vergleich zu den anderen jede Menge: ein Wellenbecken mit der Riesenrutsche, eine eigene Sprungturmanlage sowie ein Warmbecken sind kein Standard in einem Freibad“, hebt Heuberger hervor.
Und im Vergleich mit Besigheim oder Bönnigheim „ist bei uns im Preis das Duschen inbegriffen“. Dort koste der Einzeleintritt 6,60 Euro, Duschen koste extra je 20 Cent. Damit sei man ebenfalls bei sieben Euro (wie in Bietigheim-Bissingen), wenn man davon ausgehe, dass vor dem Schwimmen – aus hygienischen Gründen eigentlich erforderlich – und danach geduscht werde.
Zu den überfüllten Mülleimern meint Heuberger: „Diese Aussage ist für uns nicht nachvollziehbar.“ Allein auf der Liegewiese gebe es über 60 große Mülleimer mit 120 Litern Fassungsvermögen. „Diese werden bei schönstem Badewetter täglich vor Badebetrieb geleert. Im Innenbereich stehen über 20 Mülleimer, die täglich geleert werden“, so der Sprecher. Außerdem habe man bei schönem Wetter zusätzliches Personal, um die sanitären Anlagen sauber zu halten. „Aber auf das Besucherverhalten haben meist wir keinen großen Einfluss“, fügt Heuberger hinzu.
Duschräume neu gefliest
Ebenfalls unverständlich sei die Aussage, es gebe veraltete sanitäre Anlagen. Denn vor zwei Jahren seien die Duschräume neu gefliest worden. Keinen Einfluss hätten die Stadtwerke auf die Preise im Kiosk, da dieser verpachtet ist. Der Pächter ist für seinen Bereich eigenverantwortlich.
„Grundsätzlich können wir verstehen, dass der ein oder andere Badegast sich über etwas ärgert, auch wir sind nicht perfekt“, erklärt der Sprecher. „Wir bedauern, dass der jeweilige Badegast uns nicht persönlich oder per E-Mail auf Unschönes aufmerksam macht.“ Auf diese Weise wäre ein Dialog durchaus besser möglich.
Zur Frage, ob eventuell im nächsten Jahr Sanierungen geplant sind, konnten die Stadtwerke noch keine Aussagen treffen, da man sich noch in der Planung befinde.