Bietigheim-Bissingen Baumurnengräber sind gefragt

Von Uwe Mollenkopf
Neben dem bestehenden Urnenbaumgrabfeld auf dem Bissingen Friedhof soll ein neues angelegt werden (im Bildhintergrund). Foto: /Martin Kalb

Auf dem Bissinger Friedhof soll ein neues Grabfeld angelegt werden, das Platz für mehr als 230 Urnenbestattungen bietet.

Die letzte Ruhe unter einem Baum kann man in Bietigheim-Bissingen auf sogenannten Baumurnengrabfeldern (auch Urnenbaumgrabfeld) finden. Dasjenige auf dem neuen Friedhof im Stadtteil Bissingen wurde im Jahr 2018 mit 156 Urnen-Erdbohrungen angelegt. Es wurde in den vergangenen Jahren gut angenommen und ist nun fast voll belegt, wie Baubürgermeister Michael Wolf in der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses berichtete. Aufgrund der positiven Resonanz soll nun ein weiteres Baumurnengrabfeld westlich des bestehenden Grabfelds hergestellt werden. Der Bedarf sei da, so Wolf im Gremium. Die Ausschussmitglieder stimmten dem Vorhaben ohne Widerspruch zu.

Die Kosten für das neue Grabfeld auf dem Bissingen Friedhof werden auf 180.000 Euro geschätzt. Der Trend gehe zu den Urnengräbern, befand Stadtrat Werner Kiemle (SPD) in der Sitzung. Als „eine gute Sache“ bewertete Jürgen Weller (CDU) das Vorhaben, wollte allerdings wissen, wie hoch der Kostendeckungsgrad durch die Friedhofsgebühren sei. Letzteren bezifferte Kämmerer Jens Dörr ganz allgemein auf plus/minus 70 Prozent, je nach Grabart.

Neuer Baum wird gepflanzt

Wie Felix Wiest, der stellvertretende Leiter des Tiefbauamts, den Stadträten erläuterte, ist für das neue Baumurnengrabfeld die Neupflanzung eines Baumes vorgesehen. Dieser soll bogenförmig von einem wasserdurchlässigen, epoxidharzgebundenen Splittbelag mit Stahlband als Einfassung umfasst werden. Entlang des Weges werden laut Wiest mehrere Sitzbänke aus Kalksteinblöcken, mit Holz als Auflage, installiert.

Die 156 Urnen-Erdbohrungen sollen strahlenförmig von dem neuen Baum ausgehend angelegt werden. Bei einer durchschnittlichen Belegung von 1,5 Urnen pro Urnen-Erdbohrung sind dann circa 234 Urnenbestattungen möglich.

Die Abdeckplatten der Urnen-Erdbohrungen sind laut Ratsvorlage aus Kalkstein und können dann durch einen Steinmetz eine entsprechende Inschrift erhalten. An den Strahlenendpunkten erhält das Grabfeld Kalkstein-Stelen mit Abmessungen von 30/30/130 Zentimetern und eingraviertem Sinnspruch.

Arbeiten ab dem Spätsommer

Für die Planung wurde von der Stadt nach einer Ausschreibung in Verwaltungszuständigkeit bereits der Auftrag in Höhe von rund 17.000 Euro an das Architekturbüro Andreas Mallin aus Bietigheim-Bissingen vergeben. Die Entwurfsplanung wurde ebenfalls schon erstellt, sodass laut der Ratsvorlage zeitnah die Ausführungsplanung und die Ausschreibung für das Vorhaben erstellt werden können.

Die Ausführung der Baumaßnahme ist laut Felix Wiest für den Spätsommer vorgesehen. Er geht von einer Dauer von voraussichtlich zwei Monaten für die Arbeiten aus.

 
 
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