Bietigheim-Bissingen Bedarf an Kita-Plätzen steigt weiter

Von Uwe Mollenkopf
In Bietigheim-Bissingen werden weitere Kita-Plätze benötigt. Foto: Werner Kuhnle

Das Platz-Defizit für Kinder über drei Jahre kann laut Verwaltung Bietigheim-Bissingen kompensiert werden. Schwieriger wird’s im U3-Bereich.

Fünf Jahre nach der letzten Bedarfsermittlung hat die Bietigheim-Bissinger Stadtverwaltung die Planungsgrundlagen für den Ausbau der Kindertagesstätten erneut überprüfen lassen. An diesem Dienstag legt sie dem Gemeinderat die neuen, von der Firma Biregio aus Bonn ermittelten Zahlen vor. Diese verheißen für die Verwaltung keine Entspannung: Man brauche bis 2025 insgesamt 412 zusätzliche Plätze, sagt der Erste Bürgermeister Michael Hanus, bedingt durch steigende Kinderzahlen und einen erhöhten Bedarf an Betreuung. Zwei Drittel der benötigten Plätze werden für über Dreijährige (Ü3) benötigt, ein Drittel für unter Dreijährige (U3).

Die fehlenden Plätze sollen durch Anbauten und Ausbauten bestehender Einrichtungen sowie den Bau einiger neuer Häuser geschaffen werden. Das Defizit im Ü3-Bereich kann laut den Zahlen von Biregio durch die schon geplanten und in der Umsetzung befindlichen Baumaßnahmen bis 2024 kompensiert werden. Dazu trage auch das mittelfristige Absinken der Kinderzahlen ab 2024 in der Altersgruppe der Drei- bis Sechsjährigen bei. „In den darauffolgenden Jahren kommt es zu einem Überhang an Plätzen in diesem Altersbereich, der erst langfristig (2038) wieder in ein Defizit übergehen wird“, heißt es in der Ratsvorlage für die Sitzung des Gemeinderats.

Ziel: Umwandlung von Ü3 in U3

Dagegen entstehe ein zukünftiges Defizit im U3-Bereich. „Bis zum Jahr 2031 sind insgesamt circa 70 U3-Plätze beziehungsweise rund sieben Krippengruppe à zehn Plätzen zusätzlich notwendig“, so die Vorlage. Dies unter der Annahme einer Betreuung in der Tagespflege in Höhe von 15 Prozent. Diese 70 Plätze will Hanus dadurch gewinnen, dass ab 2024 Ü3-Plätze in U3-Plätze umgewandelt werden. Der Gemeinderat soll dies durch einen entsprechenden Beschluss ermöglichen. Was die städtischen Kita-Baumaßnahmen betrifft, so sind laut Stadtverwaltung vier Maßnahmen (Naturkita Buch, Erweiterung Kita Leintal, Neubau Kinderhaus Domino, Erweiterung Kita Fliederweg) mit insgesamt 116 Plätzen bereits abgeschlossen. Vier Baumaßnahmen laufen derzeit (Neubau Kinderhaus Gerokstraße, Erweiterung Kita Breslauer Straße, Erweiterung Kita Metterzimmern, Kinderhaus Lothar-Späth-Carré), zwei weitere Bauvorhaben befinden sich laut Stadt in der Planung (Abriss und Neubau Kita Schillerstraße, Erweiterung Kita Streifelbach). Die Eröffnung des Kinderhauses Gerokstraße findet voraussichtlich im Mai statt.  

Räumlich werde man Lösungen finden, sagt Hanus. Ein anderes Problem stelle freilich das benötigte Personal dar. So seien derzeit von rund 350 Stellen im Kita-Bereich der Stadt 15 bis 20 unbesetzt. Uwe Mollenkopf

 
 
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