Bis März 2026 soll ein neues Konzept für den Rad- und Fußgängerverkehr im Mettertal und in der Holzgartenstraße stehen (die BZ berichtete). So lange ist die Bearbeitungszeit für das Büro „GreenConcepts“ aus Stockach angesetzt, dem der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig den Zuschlag gab. Die Kosten für die Planungen belaufen sich auf rund 81.700 Euro.
Bietigheim-Bissingen Bedenken wegen Baumkübeln
Der Gemeinderat stimmt der Vergabe der Planungen für Rad- und Fußwege in den Metteranlagen und der Holzgartenstraße zu.
Konflikte zwischen Radlern und Fußgängern vermeiden
Grundlage bilden nach den Worten von Baubürgermeister Michael Wolf die Mettertalanalyse und der Mobilitätsplan. Es gehe darum, durch die Anlage neuer Rad- und Fußwegverbindungen die bestehenden zu entlasten und Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern im Bürgergarten und in den Metteranlagen zu entschärfen. Dazu sollen die Straßen Holzgartenstraße und Am Japangarten mit ressourcenschonenden Mitteln zu Fahrradstraßen umgestaltet werden. Durch Markierungen, Fahrbahnverengungen mit Baumstandorten und eine ansprechende Möblierung sollen der Verkehr beruhigt und die Aufenthaltsqualität erhöht werden. Das Radnetz werde so weiter ausgebaut, sagte Wolf, und verwies auch auf den vorgesehenen Ausbau des Radwegs an der B 27.
Hoffen auf Fördermittel
des Landes
Man hoffe dabei auf eine Förderung von 50 Prozent der Kosten oder mehr durch das Land, so Wolf. Letztere werden auf rund 800.000 Euro angesetzt. Oberbürgermeister Jürgen Kessing gab aber zu bedenken, dass sich die 50 Prozent nicht auf den Gesamtbetrag, sondern nur auf die förderfähigen Kosten beziehen. Vieles sei nicht förderfähig.
Albrecht Kurz (GAL) erklärte, seine Fraktion würde freudig zustimmen. Es handle sich um eine sehr gute Planung. Man müsse bei dem Thema einmal anfangen und nicht auf die optimale Lösung warten. Kurz war sich aber bewusst, dass bei der angestrebten Mischung von Rad- und Kfz-Verkehr in den Fahrradstraßen auch viele Radler die Nase rümpften. Richtig jubeln werde man dann bei der Eröffnung, so der Stadtrat.
Claus Stöckle (CDU) kam mit Blick auf die in der Ratsvorlage vorgesehenen mobilen Baumstandorte durch Bäume in Kübeln schon mal nicht ins Jubeln. Diese müssten dann bei Großveranstaltungen wieder entfernt werden. Auch Götz Noller (FDP) sprach sich gegen die Bäume zur Verengung der Fahrbahn in der Holzgartenstraße aus. Er forderte eine planerische Überarbeitung.
Oberbürgermeister warnt
vor Unfällen
Baubürgermeister Wolf erwiderte, man wolle das testen und werde dem Gremium noch vorstellen wie die Baumcontainer aussehen. Es gehe darum, dass Autofahrer etwas vom Gas gingen. Dagegen sah auch OB Kessing bereits Unfälle mit Pedelec-Fahrern und rangierenden Autofahrern kommen.
Götz Noller (FDP) schlug vor, die Parkplätze am Bad am Viadukt in der Holzgartenstraße in Schrägparkplätze umzugestalten. Die senkrechten Stellplätze dort seien zu kurz, Autos würden zum Teil in die Fahrbahn ragen. Mit 30-Grad-Schrägparkplätzen sei das nicht mehr der Fall, allerdings wären es dann auch nur noch halb so viele Stellplätze.
Stöckle kritisierte zudem die Ausweisung eines gemischt genutzten Platzes („Shared Space“) mit einer reduzierten Stellplatzanzahl, Baumstandorten zur Verkehrsberuhigung sowie Sitzbänken vor dem Enzsteg und wies auf dortige Veranstaltungen hin. Ihm komme die Vorlage wie eine Studentenarbeit vor. Wolf räumte ein, dass es sich dabei um einen „Platzhalter“ in den planerischen Überlegungen handle, da noch nicht feststehe, was am Enzsteg geschehe. „Das ist noch nicht zu Ende gedacht“, sagte der Bürgermeister.