Berufsorientierung zum Mitmachen soll er bieten, der Erlerbnis-Lern-Truck Discover Industry, der von Montag bis Mittwoch an den Bietigheimer Ellentalgymnasien halt macht. Schülerinnen und Schüler lernen dort, wie Produkte in der digitalisierten Industrie entstehen und welche Prozesse dabei zum Einsatz kommen. „Eigentlich kommt so gut wie alles, was wir im Alltag brauchen aus der Industrie“, sagte Betreuerin Maria Karg einer Gruppe an Siebtklässlern gleich zu Beginn.
Bietigheim-Bissingen Berufsorientierung zum Mitmachen
Im Discover Industry Truck, der drei Tage lang an den Ellentalgymnasien gastiert, können Schülerinnen und Schüler praktisch die Prozesse in der Industrie kennenlernen.
Ein kurzer Crashkurs zur Gesichte der Industrie – vom vorindustriellen Zeitalter über die Dampfmaschine, das Fließband bis hin zur Digitalisierung – führte in das Thema ein, ehe die Schülerinnen und Schüler sich selbst an fünf Stationen, aufgebaut als vereinfachter Produktionszyklus, ausprobieren durften.
Von der Idee zum Produkt
Am Anfang steht die Konzeption, in diesem Fall ein 3D-Scanner, mit dem die Jugendlichen vorbereitete Gegenstände oder auch sich selbst digital modellieren konnten. Es folgt der Bau eines Prototypen, im Truck stand hierzu ein 3D-Drucker bereit, der auf Anweisung kleine Schlüsselanhänger ausspuckte. Ist das Produkt entsprechend erprobt, kann es in die Massenproduktion gehen. Hierfür programmierten die Schülerinnen und Schüler einen kleinen Industrieroboter, selbstständig vorher definierte Punkte auf einem Koordinatensystem abzufahren. Beispielhaft für die Produktionsstraße war ein Fließband, auf dem nach entsprechender Anweisung automatisch Perlen sortiert wurden. Die Station „Logistik und Materialfluss“ forderte den Jugendlichen schließlich einiges an Koordination ab: Ziel war es nämlich, mit einer VR-Brille einen Motorblock zusammenzubauen.
Gespannt verfolgten die Schülerinnen und Schüler, wie der 3D-Drucker vor sich hin werkelte und versuchten sich dabei die dahinterliegende Technik zu erschließen. Für reichlich gute Laune sorgte derweil die VR-Brille.
Maja Abrahams und Johanna Dinkel, an der Schule zuständig für die Studien- und Berufsorientierung, erklärten, dass man den Kontakt zu den Veranstaltern Coaching4Future schon vor einigen Jahren aufgebaut habe, dann kam jedoch die Pandemie in die Quere, weshalb der LKW nun zum ersten Mal an den Gymnasien gastiert. Freilich hätten die Siebtklässlerinnen und Siebtklässler noch reichlich Zeit, sich beruflich zu orientieren, doch stehe demnächst die Profilwahl an, wofür sich die beiden Lehrerinnen so einen Impuls erhoffen.
Beitrag zur Orientierung
Betreuer Marco Umstätter sagt: „Selbst wenn die Schülerinnen und Schüler nicht in diese Richtung gehen, haben wir trotzdem einen Beitrag zur Orientierung geleistet.“ Messbar sei der Erfolg ohnehin nicht. Angeboten wird der Erlebnis-Lern-Truck für die Klassen 7 bis 13. Bei der Oberstufe lege man den Fokus allerdings stärker auf Zukunftstechnologien und verschärfe die Praxisübungen, sagt Umstätter. Besonders gut komme in der Regel die VR-Brille an. Aber auch geografische Unterschiede spielen eine Rolle: An einer Wand des Trucks hängt eine Kettensäge, an der die Kette getauscht werden kann. Diese Herausforderung sei vor allem im ländlichen Raum beliebt.