Bietigheim-Bissingen Bürgerstiftung stärkt das Ehrenamt

Von Uwe Mollenkopf
Vom jüngsten Beschluss des Stiftungsrats zur Projektförderung soll unter anderem der Verein der Eisenbahnfreunde in der Kammgarnspinnerei profitieren. Foto: /Martin Kalb

Aus Mitteln der Stiftung wird der Ehrenamtspreis der Stadt Bietigheim-Bissingen finanziert. Darüber hinaus werden Projekte gefördert. 

Nach dem Motto, dass das Ehrenamt auch Anerkennung braucht, wird in Bietigheim-Bissingen seit einigen Jahren verfahren. Seit 2014 werden besondere Preise für vorbildliches Engagement an Bürger der Stadt vergeben.

Dieser Ehrenamtspreis ist mit insgesamt 6000 Euro dotiert und wird alle drei Jahre vergeben. Die jüngste Ehrungsrunde, bei der sieben Personen ausgezeichnet wurden, fand im Januar 2024 statt. Finanziert wird dies aus Mitteln der Bürgerstiftung, die dazu jedes Jahr 2000 Euro zurücklegt. Wer zum Zuge kommt, darüber entscheidet eine Jury, bestehend aus Vertretern der Dachverbände für Sport, Kultur, Soziales und Natur sowie des Stiftungsrats der Bürgerstiftung, des Familienbüros der Stadtverwaltung und Oberbürgermeister Jürgen Kessing.

Über sportlichen, kulturellen und sozialen Bereich hinaus

Der Ehrenamtspreis soll laut Stadt das Ehrenamt stärken und den Menschen, die sich für die Gemeinschaft einsetzen, Anerkennung und Motivation zum Weitermachen schenken. Insgesamt wurden seit Bestehen des Preises 21 Personen beziehungsweise Organisationen geehrt.

Auf eine Lücke bei den Ehrungen hat die Stadt im Jahr 2018 reagiert. Um auch Persönlichkeiten würdigen zu können, die sich nicht im sportlichen, kulturellen oder sozialen Bereich, sondern für das Brauchtum, Natur, Bildung, Geschichtsvermittlung und das Gemeinschaftsleben in der Stadt einbringen, wurde auch noch eine Gedenkmedaille ins Leben gerufen. Mit dieser wurden zuletzt im Oktober dieses Jahres zwölf Frauen und Männer ausgezeichnet. Die Bürgerstiftung unterstützt die ehrenamtliche Tätigkeit in der Stadt im Übrigen nicht nur durch den Ehrenamtspreis, sondern auch indirekt, indem sie Projekte fördert. Bei diesen handelt es sich zwar zu einem großen Teil um Vorhaben von Institutionen wie Musikschule oder Kirchengemeinden, aber es profitieren auch die auf dem Ehrenamt beruhenden Vereine. Dies macht auch die Liste deutlich, die in der jüngsten Sitzung des Stiftungsrats der Bürgerstiftung beschlossen wurde.

So werden jeweils 1000 Euro an die Freiwillige Feuerwehr, die Eisenbahnfreunde und den Verein Suryoye und Deutsche vergeben. Die Feuerwehr will das Geld zur Kamaradschaftspflege einsetzen, indem sie gebrauchte Biertischgarnituren für ihre Freisitze an den Feuerwehrhäusern ergänzt und ersetzt. Die Eisenbahnfreunde, die in den vergangenen Jahren hohe Investitionen in ihrem Vereinsheim erbringen mussten, brauchen das Geld für ein Gerät und für die Jugendbetreuung. Der Verein Suryoye und Deutsche benötigt die Mittel für das Material von Deutschkursen, Kleidung für die öffentlichen Auftritte und gelegentliche Dankesgaben an die ehrenamtlichen Helfer.

Gesamte Fördersumme beträgt jetzt 86.000 Euro

Ebenfalls 1000 Euro gibt es für den Verein Aufwind, „Bunter Kreis Ludwigsburg“, zur Finanzierung der Arbeit in der Nachsorge von kranken Kindern und deren Familien. 500 Euro erhält der TSV Untermberg zur Finanzierung eines Pavillons für Veranstaltungen.

Mit einer Summe von 6000 Euro kann der TSV Bietigheim-Bissingen zum Kauf weiterer Trainings- und Wettkampfgeräte und zur Einrichtung eines Lagers für die Geräte der Leichtathletik rechnen. 1500 Euro sind für den Dachverband Natur Bietigheim-Bissingen zur Fertigstellung der Beschilderung und den Druck eines Flyers für den Rundwanderweg 2 gedacht.

Insgesamt sind es 86.200 Euro, welche die Bürgerstiftung im Haushaltsjahr 2024 für ehrenamtliche und andere Projekte ausschüttet. Die Ausschüttung befindet sich damit kräftig im Aufwind – 2023 betrug sie noch 40.000 Euro. Der Löwenanteil, 25.000 Euro, ist diesmal für eine „Kunststiftung im Aufbau“ als Anschubfinanzierung.

Der Beschluss des Stiftungsrats fiel einstimmig.

 
 
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