Bietigheim-Bissingen BZ-Aktion Menschen in Not spendet 500 SOS-Dosen

Von Rena Weiss
Übergabe der finanzierten SOS-Dosen (von links): Thomas Reusch-Frey, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung für die Diakoniestation Bietigheim-Bissingen, Renate Wendt, Vorsitzende des Dachverbands für Seniorenarbeit Bietigheim-Bissingen und Manfred Gläser, BZ-Herausgeber und Vorsitzender der BZ-Aktion Menschen in Not.⇥ Foto: MARTIN KALB

Bereits 1200 Rettungsdosen der Diakoniestiftung und des Dachverbans für Seniorenarbeit sind in Bietigheimer Haushalten.

Es ist nur eine kleine Dose. Leicht findet sie im Kühlschrank Platz. Doch in ihr sind nicht etwa Marmelade oder Senf, sondern wichtige Informationen, die im Notfall Leben retten können. Denn dann muss es schnell gehen. Umso schwieriger ist es da für die Rettungsdienste, wenn die verletzte Person nicht ansprechbar ist. Welche Medikamente werden bereits eingenommen? Gibt es Allergien, eine Patientenverfügung, einen Impfpass? Und wer ist der Hausarzt? Solche Informationen können die Arbeit der Rettungsdienste enorm erleichtern. Das wissen auch Thomas Reusch-Frey, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung für die Diakoniestation Bietigheim-Bissingen, und Renate Wendt, Vorsitzende des Dachverbands für Seniorenarbeit Bietigheim-Bissingen. Deswegen haben sie die roten SOS-Rettungsdosen in Bietigheim-Bissingen eingeführt (die BZ berichtete). Überzeugt von ihrem Nutzen, unterstützt die BZ-Aktion Menschen in Not, allen voran deren Vorsitzender und BZ-Herausgeber Manfred Gläser, die SOS-Dosen. Erst kürzlich trafen sich alle drei, um die von der BZ-Aktion unterstützten Dosen zu übergeben.

Die Idee der Rettungsdose ist einfach, einleuchtend und in der Bevölkerung sehr gut angenommen worden, teilt Reusch-Frey mit. Denn das passiert nicht selten: Rettungskräfte kommen in eine Wohnung und die betroffene Person ist nicht ansprechbar. In dieser Situation ist in der Rettungsdose eine große Hilfe, denn darin ist alles Wichtige auf einem Formular zu finden. „Mit der Verteilung von 1200 SOS-Rettungsdosen haben wir eine Schallmauer durchbrochen. Die Rettungsdosen sind eine Realität in vielen Haushalten“, betont Thomas Reusch-Frey als Initiator der Aktion. „Ans Aufhören ist nicht zu denken, denn mit dem Dachverband für Seniorenarbeit und der Unterstützung der Aktion Menschen in Not gibt es eine gute Basis zur Weiterarbeit“, freut sich Reusch-Frey.

Thomas Reusch-Frey richtet einen besonderen Dank an Manfred Gläser, der für die Aktion Menschen in Not der Initiative SOS-Rettungsdosen 500 Exemplare zur Verfügung stellt: „Diese Unterstützung tut uns gut und gibt allen Beteiligten einen großen Schub in der Motivation“. Die Rettungsdosen werden nicht verkauft, sondern abgegeben. Damit kann sich jeder, der möchte, eine Rettungsdose leisten, auch Menschen mit ganz kleinem Geldbeutel. „Wer die Aktion gerne unterstützen möchte, kann eine Spende geben, die als Zustiftung der Diakoniestiftung zu kommt“, erklärt der Stiftungsvorsitzende.

Apotheken und Enzpavillon

„Der Dachverband für Seniorenarbeit in Bietigheim-Bissingen mit Renate Wendt ist ein Glücksfall. Dass nun zu den sieben Apotheken in Bietigheim-Bissingen auch der Enzpavillon als Ausgabeort hinzugekommen ist, stärkt die Aktion. Auch Simon Üzel gibt in seinem Friseurgeschäft in der Gustav-Rau-Straße die Rettungsdosen aus“ beschreibt Thomas Reusch-Frey die Entwicklung.

Ganz wichtig sei Reusch-Frey die Stellungnahme von Frank Wallesch, Kommandant der Feuerwehr Bietigheim-Bissingen zu den Rettungsdosen. Wallesch schreibt: „Besonders Im Rettungs- und Hilfeleistungseinsatz sind Informationen elementarer Bestandteil einer schnellen und effektiven Arbeit – immer zur bestmöglichen Versorgung der Betroffenen. Ohne Zeitversatz können wichtige Grunddaten erfasst und in den weiteren Einsatzablauf einbezogen werden. Dies gilt gerade – aber nicht nur – für ältere Menschen. Ein Notfall kann jeden treffen, jederzeit. Gut, wenn man bereits im Vorfeld durch einfachste Mittel seinen Beitrag zur eigenen Rettung geleistet hat.“ Neben den Kontakten zur Feuerwehr, den Rettungsdiensten und dem Krankenhaus möchten Reusch-Frey und Wendt als nächstes auch die Polizei an Bord holen.

 
 
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