Seit 50 Jahren gibt es das Arkadenfest auf dem Marktplatz in Bietigheim-Bissingen. Zuletzt fand es 2019 statt. Durch die Pandemie musste die Veranstaltung ausfallen, aber es gab noch ein weiteres Problem: „Wir konnten es nicht mehr alleine stemmen“, sagt Karl-Heinz Menrath, Vorsitzender des Sängerkranz Bietigheim. Seit jeher organisierte der Verein das gesellige Stadtfest, jedoch sei es von Jahr zu Jahr schwieriger geworden, Freiwillige zu finden, die bei der Organisation, aber auch beim Aufbau helfen. Das habe vor allem auch an der Altersstruktur des Vereins gelegen.
Bietigheim-Bissingen Das Arkadenfest kehrt gestärkt zurück
Die letzten vier Jahre ist das Fest in der Altstadt von Bietigheim-Bissingen ausgefallen. Nun hat sich der ausrichtende Verein, Sängerkranz Bietigheim, Verstärkung bei den Wobachspatzen geholt.
Glorreiche Rückkehr im Jahr 2024
In diesem Jahr kehrt das Fest am Wochenende des 17. und 18. August aber zurück und strotzt nur so vor Energie – und Helfern. Der Grund: Der Sängerkranz kann die Arbeit auf mehr Schultern verteilen. Gemeinsam mit dem Karnevalsverein CVB Wobachspatzen 60 wird das Fest wiederbelebt.
„Wir haben Erfahrung im Bewirten von Veranstaltungen“, sagt Michael Molnar, der Vorsitzende der Wobachspatzen und berichtet, dass der Verein unter anderem bei der diesjährigen Auto Mobil Messe bewirtet hat. „Außerdem habt ihr auch ein großes Netzwerk“, ergänzt Menrath. Die beiden Vereinsvorsitzenden berichten bei einem Treffen mit der BZ von der neuen Zusammenarbeit und sind sichtlich zufrieden, wie es bislang läuft: „Wir sind schon seit einem halben Jahr gemeinsam am planen und es macht richtig Spaß“, so Menrath, der Teil des zehnköpfigen Planungsteams ist – natürlich ganz paritätisch besetzt mit jeweils fünf Personen aus jedem Verein.
Festbeginn ist am Samstag, 17. August, ab 14 Uhr. Es werde musikalische Unterhaltung geben, die Bewirtung übernehme der Partyservice Motz aus Möglingen, den Getränkewagen betreiben die Wobachspatzen. Lobende Worte haben die beiden Vereinsvorsitzenden auch für den Zusammenhalt innerhalb der Stadt: „Das Autohaus Weller stellt die nötigen Transporter für den Aufbau, die Firma Gailing (Sieb- und Tampondruck) stellt uns Pavillons zur Verfügung und hilft beim Banner-Druck“, so Molnar. Eben diese Banner sind seit dem Wochenende im Stadtgebiet zu sehen. „Uns ist es wirklich wichtig, dass das Fest nicht stirbt. Es liegt uns sehr am Herzen“, betont Menrath.
Prominenter Besuch gehört dazu
Das Markenzeichen des Events im Herzen der Bietigheimer Altstadt ist unter anderem auch prominenter sowie politischer Besuch. „Wir hatten schon viele spannende Menschen da“, sagt Menrath und zählt diverse Bundestagsabgeordnete auf sowie den ehemaligen Direktor des Blühenden Barocks, Volker Kugel, ebenso Musiker wie Mike Janipka und Joy Fleming – „die hat richtig Stimmung reingebracht“, so der Sängerkranz-Vorsitzende und weiter: „In diesem Jahr wird das Ehepaar Bauer vom gleichnamigen Tonstudio aus Ludwigsburg kommen.“ Eva Bauer-Oppelland und Reiner Oppelland werden am Sonntag ab 13 Uhr Fragen der Festlesbesucher beantworten. „Die hatten schon viele tolle Künstler in ihrem Tonstudio“, so Menrath. Das passe zum Stadtprojekt „BIBI Pop“, zu dem es Ausstellungen und Veranstaltungen rund um 60 Jahre Musikgeschichte in Bietigheim-Bissingen gibt. Auch in diesem Jahr wird Bietigheim-Bissingens Oberbürgermeister Jürgen Kessing sonntags ab 12 Uhr ein offenes Ohr für die Bürger haben im Rahmen von „OB Kessing kommt“. Am Nachmittag wird, das ist neu, Kinderschminken angeboten. „Die Wobachspatzen haben etwa 300 Mitglieder und wir sind ein relativ junger Verein, daher ist unser Schwerpunkt die Familie, der auch etwas geboten werden soll“, sagt Molnar. Außerdem sei auch klar: „Wir brauchen Musik.“
Gegenseitiges Beschnuppern
Die beiden Vereinsvorsitzenden möchten in diesem Jahr Erfahrungen sammeln und darauf dann auch in künftigen gemeinsamen Festen aufbauen. „Man beschnuppert sich jetzt erst einmal in den Vereinen“, sagen Menrath und Molnar, die sich wiederum schon lange kennen und schätzen.
Pro Festtag rechne man mit etwa 300 Leuten. Um für den nötigen Komfort zu sorgen werden Tische, Stühle und Zelte aufgestellt. Die Stadt stelle die Infrastruktur zur Verfügung. „Die Stadt war sehr kooperativ. Die Zusammenarbeit ist angenehm“, so die Vereinsvorsitzenden. Schluss ist am Samstagabend um 22 Uhr, sonntags um 19 Uhr.
Info
Der Wochenmarkt wird an diesem Samstag vom Markt- auf den Kronenplatz am Ku(h)riosum verlegt.