Egal, wie oft und lange sich das Führungsgremium des 40 Mitgliedsvereine zählenden Stadtverbands für Sport (SVS) mit der Situation vor Ort auch befasst, es mündet immer irgendwie in die Erkenntnis, dass der Bedarf an Sportstätten immens ist. Aktuell ging es bei der Hauptausschuss-Sitzung am Nikolaustag im SportQuadrat des TSV Bietigheim um die diffizile Nachfrage nach Hallenkapazitäten.
Bietigheim-Bissingen Das Kreuz mit dem Sportstätten-Bedarf
Der Dachverband für Sport regt die Überprüfung des Belegungsplans an. Rund 300 Sportler sind zur Ehrung vorgesehen.
Hier die jugendlichen Spitzenhandballer auf der Suche nach adäquaten Trainingsmöglichkeiten, dort das einfach nicht möglich scheinende Bemühen der Karateka um eine Halle für eine Großveranstaltung, und da Vereinsstrategen, die mit Hinweisen auf Bestandsschutz, aufgezwungene Aufnahmestopps und anderes mehr um Sportflächen feilschen: Kultur- und Sportamtsleiterin Michaela Ruof ist diesbezüglich nicht zu beneiden. Fast eine Stunde lang befasste sich der Ausschuss jedenfalls allein mit dieser Problematik, die man nun mit der Überprüfung und denkbarer Modifizierung des Sportstätten-Belegungsplanes sowie etwa von Tausch-Möglichkeiten angehen will. Michaela Ruof: „Ich hoffe, dass die Vereine mitziehen und ihr oft viel zu starres Denken aufgeben.“ Alles im Hinblick auf Zahlen und Bedeutung allerdings auch eine Frage der Logik und Gerechtigkeit.
Kritik: Scheinheiligkeitbei Klimaschutz
Wie die Amtsleiterin ankündigte, wolle sie sich zusammen mit Bürgermeister Michael Hanus auch der Sportförderungsrichtlinien annehmen, die Hausmeister-Gestellung für Schule und Sport erörtern und den Klimaschutz auf Sportvereinsebene verbessern helfen. Im Gremium war dann freilich auch von Scheinheiligkeit bis hin im Gemeinderat die Rede, wenn man beispielsweise verbal den absoluten Klimaschutz propagiere und Verzicht von Papptellern bei Vereinsfesten und mehr LED forcieren wolle, ein Bemühen am Bissinger Bruchwald um Photovoltaik- oder Geothermie-Vorhaben aber mit dem Hinweis vom Tisch fege, dass nur städtische Gebäude gemeint seien, nicht die von Vereinen. Dies, obwohl es sogar Zuschüsse des Bundes genau für derlei Zwecke gebe.
Auf Verwunderung in der Bevölkerung stoße auch die Reihenfolge beziehungsweise Vorrangigkeit eines Tribünenbaus im Ellental-Stadion vor dem Neubau der dortigen Funktionsgebäude.
Die Vertreterin der Stadtverwaltung informierte den SVS-Ausschuss schließlich auch über das Angebot aus dem Ludwigsburger Schulbereich, im Rahmen von Jugend beziehungsweise Schule trainiert für Olympia und Paralympics, im Jahr 2025 im Ellental einen breit gefassten sportlichen Aktionstag plus Rahmenprogramm zu veranstalten. Und sie teilte mit, dass die Sportlerehrung der Stadt Bietigheim-Bissingen am Freitag, 23. Februar 2024, um 18 Uhr im Kronenzentrum mit voraussichtlich rund 300 auszuzeichnenden Personen (darunter auch Mannschaften) stattfinden werde. Dazu schlägt der SVS dem Verwaltungsausschuss des Gemeinderats auch wieder besonders zu ehrende Kreise vor. Ebenso entschied man sich dafür, wem SVS-Chef Günter Krähling den diesjährigen Jugendförderpreis übergeben soll.