Bietigheim-Bissingen Diakonie bündelt ihre Angebote

Von Uwe Mollenkopf
Zahlreiche Gäste und Mitarbeiter kamen zur Einweihung des gemeinsamen Standorts des Kreisdiakonieverbands in Bietigheim. Links das Gebäude am Japangarten 6, rechts das Gebäude am Japangarten 4, das nach dem Auszug der Karlshöhe saniert wurde. Foto: /Martin Kalb

Der Kreisdiakonieverband Ludwigsburg hat mehrere Einrichtungen am Standort Japangarten zusammengeführt. Am Donnerstag war die Eröffnung. 

Dies ist ein guter Tag für Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind.“ Dies sagte Eberhard Feucht, der Dekan des Kirchenbezirks Besigheim, am Donnerstagnachmittag bei der Einweihung des gemeinsamen Standorts des Kreisdiakonieverbands am Japangarten in Bietigheim vor Gästen und Mitarbeitern. „Wir bündeln die sozialen Einrichtungen an einem Ort“, so Feucht, die Zuständigkeit umfasse den ganzen nördlichen Landkreis. Die Diakonie sei damit im Kreis gut aufgestellt, pflichtete ihm der Vaihinger Dekan und Vorsitzende des Kreisdiakonieverbands Johannes Zimmermann bei.

Umzug vom Schwätzgässle

Die Diakonie war dort bisher nur im Haus am Japangarten 6 präsent, jetzt ist das Haus daneben, am Japangarten 4, hinzugekommen. Möglich wurde dies nach den Worten von Martin Strecker, dem Geschäftsführer der Diakonischen Bezirksstelle Ludwigsburg, durch den Auszug der Karlshöhe aus dem Haus Nummer 4 im Frühjahr. Die freiwerdenden Räume im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss wurden von der Diakonie zusätzlich zu denen in Haus Nummer 6 angemietet. Dadurch entstand Platz, um die Einrichtungen, die zuvor im Schwätzgässle 3 angesiedelt waren, auch am Standort Japangarten unterzubringen.

Zuvor waren allerdings Renovierungsarbeiten notwendig, deren Kosten auf knapp 100.000 Euro beziffert werden. Unter anderem wurden im Haus Nummer 4 die Böden und die Treppe erneuert, es wurde gestrichen und für Schallschutz gesorgt. Eine neue Eingangstür soll noch folgen. Die besondere Herausforderung bestand darin, dass das Haus als Geburtshaus von Erwin von Bälz unter Denkmalschutz steht. Das Haus Nummer 6 erhielt eine neue Beleuchtung.

Die Kosten teilen sich laut Strecker der Vermieter und die verschiedenen Geldgeber der Diakonie. Diese bezieht Mittel vom Kreis, aus der Kirchensteuer, vom Land, von der Renten- und Krankenversicherung und aus Spenden. Das Haus der Diakonie in Bietigheim besteht nun aus der Diakonischen Bezirksstelle Bietigheim mit der allgemeinen Lebens- und Sozialberatung und der Beratung für Schwangere, der Suchthilfe mit Beratung und therapeutischer Hilfe sowie der Jugend- und Drogenberatung Chillout. Ebenso befinden sich hier die Schuldner- und Insolvenzberatung, die Suchtselbsthilfe mit zwei Gruppen und die Bewährungshilfe. Die Wohngemeinschaft für Menschen mit besonderen sozialen Schwächen der Karlshöhe ist weiterhin im Dachgeschoss von Haus Nummer 4.

„Das Angebot ist sehr breit“, so Martin Strecker angesichts der Fülle an Einrichtungen. 17 Angestellte arbeiten hier, hinzu kommen ehrenamtliche Mitarbeiter. Durch den gemeinsamen Standort habe man jetzt kurze Wege.

Dazu gratulierte auch der Erste Bürgermeister der Stadt Bietigheim-Bissingen Michael Hanus, der von einer Stärkung der Diakonie durch die Konzentration auf einen Standort sprach. Bisher sei hier schon Großartiges geleistet worden, so Hanus, es sei „ein Eckpfeiler des Sozialstaats“, der noch an Bedeutung gewinne.

Was mit den nun leergewordenen Räumen im Schwätzgässle 3, die der evangelischen Kirche gehören, passiert, ist noch offen. Man sei noch auf der Suche nach neuen Mietern, sagte Pfarrer Bernhard Ritter.

 
 
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