OB-Wahl in Bietigheim-Bissingen Drei Kandidaten wollen auf den Chefsessel im Rathaus

Von Uwe Mollenkopf/Mathias Schmid
März 2004: Der strahlende Sieger der Oberbürgermeisterwahl in Bietigheim-Bissingen, Jürgen Kessing, vor dem Rathaus. Links Mitbewerber Dr. Christoph Schnaudigel, rechts Manfred List, der von 1975 bis 2004 Oberbürgermeister war, und Kurt Leibbrandt, damals Erster Bürgermeister. Foto: privat

Am Montag ist die Bewerbungsfrist abgelaufen. Neben  Stephan Muck gibt es einen weiteren Gegenkandidaten für Jürgen Kessing.

Am Montag, 18 Uhr, ist die Bewerbungsfrist für die Oberbürgermeisterwahl am Sonntag, 8. März, abgelaufen. Nach Stephan Muck hat sich ein weiterer Kandidat gemeldet, der OB Jürgen Kessing das Amt streitig machen will. Am Dienstagvormittag gab die Stadt nun auch den Namen bekannt: Es handelt sich um Günther Kirchknopf aus Bietigheim-Bissingen. 

Dessen Identität hatte Anette Hochmuth, Sprecherin der Stadt, am Montag zunächst nicht preisgeben wollen. Dies würde in seine privaten Rechte eingreifen, da der Kandidat bisher von sich aus nicht in die Öffentlichkeit gegangen sei. Mehr zum dritten Kandidaten gibt es am Mittwoch in der BZ.

In der Sitzung des Wahlausschusses am Donnerstag, 13. Februar, 17 Uhr, wird nun darüber entschieden, ob alle Kandidaten die nötigen formellen Voraussetzungen erfüllen, damit ihr Name auf dem Wahlzettel erscheint.

Bisher hatte es nach einem Zweikampf zwischen Amtsinhaber Kessing (62) und seinem Herausforderer, dem Bietigheimer Wengerter und langjährigen Gemeinderat Muck (49, Freie Wähler) ausgesehen. Muck hatte vergangene Woche bekanntgegeben, dass er zur OB-Wahl antritt, und ist am Montagabend im Kleinkunstkeller in den Wahlkampf gestartet. Die BZ veranstaltet am Donnerstag,19.30 Uhr, ein Wahlforum mit den Kandidaten in der Alten Kelter. Zu diesem haben alle drei Kandidaten ihr Kommen zugesagt.

3 Rathauschefs nach dem Krieg

Wie ein Rückblick auf die letzten Jahrzehnte zeigt, gibt es an der Verwaltungsspitze in Bietigheim, das am 1. Januar 1975 durch den Zusammenschluss mit Bissingen zur Doppelstadt Bietigheim-Bissingen wurde, eine bemerkenswerte Kontinuität: In der Nachkriegszeit haben mit Karl Mai, Manfred List und dem amtierenden Oberbürgermeister Jürgen Kessing genau drei Rathauschefs die Geschicke der Stadt gelenkt. Karl Mai (CDU) übernahm 1948 in der Nachkriegszeit die Verantwortung in Bietigheim und blieb bis zu seiner Pensionierung 1975 Rathauschef. Er starb 1993. Auf Mai folgte 1975 Manfred List, ebenfalls CDU, der zuvor schon seit 1970 Beigeordneter war. List amtierte bis 2004.

Danach gab es einen spannenden Wahlkampf, der mit einer Zäsur endete. Mit Jürgen Kessing (SPD), Christoph Schnaudigel (CDU), Wilfried Dölker (parteilos, aber unterstützt von CDU, FWV und FDP), Michael Jacobi (damals Grüne) und Gerhard Schmetzer (parteilos) bewarben sich gleich fünf Männer um die Nachfolge Lists. Im zweiten Wahlgang setzte sich schließlich Jürgen Kessing mit 54 Prozent der Stimmen gegen Christoph Schnaudigel durch. Das Ganze war begleitet von Querelen innerhalb der CDU.

Damit hatte Bietigheim-Bissingen erstmals einen sozialdemokratischen Oberbürgermeister. Jürgen Kessing, studierter Diplom-Verwaltungs- und Betriebswirt, war zuvor Bürgermeister in  Dessau. Bei seiner Kandidatur für die zweite Amtszeit hatte der gebürtige Wormser dann leichtes Spiel: Ohne Gegenkandidaten wurde er 2012 bei einer Wahlbeteiligung von 24,5 Prozent mit 96,2 Prozent der gültigen Stimmen im Amt bestätigt.

BZ-Wahlforum am Donnerstag

Info: An diesem Donnerstag, 13. Februar, 19.30 Uhr, direkt nachdem der Wahlausschuss der Stadt getagt hat, findet das BZ-Wahlforum statt. Veranstaltungsort ist die Alte Kelter, Kirchplatz 13, in Bietigheim. Los geht's um 19.30 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr. Eintritt frei.

Weitere Infos zu Wahlbenachrichtigung und Briefwahl: www.bietigheim-bissingen.de

 
 
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