Geschäftiges Treiben herrscht momentan auf der Eisfläche der Trainingshalle der Stadtwerke Bietigheim-Bissingen, die sich in direkter Nachbarschaft zur EgeTrans-Arena befindet. Doch im Gegensatz zur Eisarena wird auf dem Eis in der Trainingshalle gerade nicht Schlittschuh gelaufen sondern gearbeitet.
Bietigheim-Bissingen Eishalle öffnet demnächst: „Man muss dem Eis Zeit geben“
Nach dem eine Pumpe ausgefallen war, musste die Trainingshalle in Bietigheim-Bissingen geschlossen werden. Demnächst startet der Betrieb in der Eishalle wieder.
Eine dreieinhalb Zentimeter dicke Eisschicht wird mitten in der Saison gerade aufgebaut. Warum das jetzt geschieht? Durch eine defekte Ammoniakpumpe konnte das Eis in beiden Hallen nicht mehr ausreichend gekühlt werden. Um den Betrieb in der EgeTrans-Arena aufrecht erhalten zu können, entschied sich Thilo Dittmann, Leiter der Eishallen und Bäder bei den Stadtwerken Bietigheim-Bissingen, am 5. Januar die Kühlung des Eises in der Trainingshalle pausieren zu lassen, bis die neue Ammoniakpumpe eingebaut wurde.
Mehrere Kilometer Kühlrohre
Bereits am 8. Januar war die neue Pumpe eingebaut und die volle Kühlleistung steht seither zur Verfügung. Doch nun muss das Eis in der Trainingshalle von Grund auf aufgebaut werden. „Wir können das nicht so schnell machen. Man muss dem Eis Zeit geben, um eine homogene Fläche zu bekommen“, erklärt Dittmann. Zuerst wird mit der Maschine eine ein Zentimeter dicke Eisschicht Stück für Stück aufgetragen. Viele Kilometer Rohre unter der Eislauffläche kühlen die 1800 Quadratmeter große Fläche. Für die Kühlung braucht es die Ammoniakpumpen, die das Gas in die Rohre bringen. Allein 22 Kilometer Rohre gibt es in der EgeTrans-Arena. Sieben Tonnen Ammoniak braucht es, um den Kühlkreislauf der beiden Hallen zu betreiben.
Durch die Kühlung entsteht auch Abwärmewasser mit zwei unterschiedlichen Temperaturen. „Das 70 Grad warme Wasser können wir zum Beispiel für die Duschen nutzen. Das 40 Grad warme Wasser wird als eine Art Fußbodenheizung für die Arena verwendet“, sagt Dittmann. So wird die eingesetzte Energie für die Kühlung weiterverwendet.
Dass eine Eisfläche mitten in der Saison komplett neu aufgebaut werden muss, gab es bisher auch noch nicht. „Normalerweise beginnen wir mit dem Eisaufbau für die Arena bereits im August“, erklärt der Eishallen- und Bäder- Leiter. Nun muss es in der Saison schnell gehen. Im Zwei-Schicht-Betrieb arbeiten die SWBB-Mitarbeiter momentan in der Trainingshalle, damit möglichst schon am Samstag dort wieder Schlittschuh gelaufen werden kann.
800 bis 1000 Besucher pro Tag
Dass der Ausfall zwei Ferientage betroffen habe, sei schon sehr schmerzlich gewesen. Zwischen 800 und 1000 Eisläufer sind an starken Besuchstagen in der Trainingshalle unterwegs.
Nachdem am Montag die Farbe, also die Linienmarkierungen, aufgetragen wurden, werden nun die restlichen zweieinhalb Zentimeter Eis aufgetragen. Die ersten acht Millimeter werden in Handarbeit auf die Fläche gebracht. „Damit wir die Markierungen nicht wieder durch die Spikes an der Eismaschine zerkratzen. Sobald die erste Schicht über der Farbe liegt, können wir dann auch wieder die Maschine verwenden“, so Dittmann.
Die defekte Pumpe haben die Stadtwerke nun eingeschickt und hoffen, dass sie reparabel ist. „Dann hätten wir im Notfall noch eine Pumpe, die man schnell wechseln könnte“, erklärt der Leiter. Nun laufen aber erst einmal alle drei Ammoniakpumpen wieder, sodass voraussichtlich am Samstag auch wieder ganz regulär Schlittschuh gelaufen werden kann.