Seit 2016 läuft die energetische Sanierung der Gymnasien im Ellental in Bietigheim-Bissingen. Die Gesamtkosten wurden zuletzt auf 21,6 Millionen Euro geschätzt. Im vierten Quartal war das K2 fertiggestellt worden, aktuell wird am K1 gearbeitet. Doch das Ende ist absehbar. Bis zu den Pfingstferien oder den Sommerferien, also in maximal einem Jahr, soll alles fertig sein, wie der Erste Bürgermeister Michael Hanus jüngst im Schulbeirat sagte. Er zeigte sich überzeugt, dass der Zeitplan eingehalten werde.
Bietigheim-Bissingen Ellentalgymnasien: Noch ein Jahr wird saniert
Bürgermeister Hanus stellte im Schulbeirat den Stand der Schulentwicklung vor. Das Verfahren über die Schließung des Gemeinschaftsschulstandorts Sandschule läuft.
Dagegen soll es an der Realschule im Aurain erst noch losgehen. Hanus kündigte als Instandsetzungsmaßnahmen unter anderem einen Tausch der Glasfront im Herbst, die Sanierung des Balkons und teilweise eine Markisenerneuerung im Sommer an. Die Erneuerung der Schulküche laufe seit Pfingsten. Große Baumaßnahmen sind aber noch nicht terminiert: Das Planungsbüro Biregio schlägt vor, an der Realschule eine Mensa zu schaffen und zwölf Räume auf dem südlichen Teil der ehemaligen Förderschule zu sanieren oder neu zu bauen.
Steigende Schülerzahlen
Hanus begründete die Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung durch Biregio damit, dass man Prognosen über die Schülerzahlen als Entscheidungsgrundlage über Bildungsangebote, Schulstandorte und erforderliche Gebäude brauche. In der Tendenz gingen die Schülerzahlen an den Grundschulen nach oben, laut Biregio von mehr als 1500 im Durchschnitt der letzten fünf Jahre auf über 1800 in den nächsten sechs bis acht Jahren. Gleichzeitig verändern sich die Übergangsquoten: Die Gymnasien verzeichnen steigende Quoten und wurden zur beliebtesten Schulart, an den Realschulen und insbesondere den Gemeinschaftsschulen gingen die Schülerzahlen zurück. Als einschneidendste Konsequenz schlägt Biregio deshalb wie berichtet eine Konzentration der Gemeinschaftsschulen mit drei Zügen am Standort der Waldschule in Bissingen vor. Der Gemeinschaftsschulstandort Sand soll aufgegeben werden. Ab dem Schuljahr 2024/25 könnte hier dann keine fünfte Klasse mehr gebildet werden, so Hanus.
Entscheidung im Herbst
Wie er bekannt gab, läuft das Verfahren nach einem Prüfauftrag des Gemeinderats. Alle Schulen in der Stadt und in der Umgebung sowie freie Träger seien um Stellungnahmen gebeten worden. Bis Ende Juli dürften alle Rückmeldungen da sein. Im Herbst soll der Gemeinderat dann über die Zusammenführung entscheiden.
Was die weitere Zukunft der Gymnasien anbelangt, so soll deren Schülerzahl laut den Untersuchungen voraussichtlich gleich bleiben, wie Hanus erklärte. In den nächsten fünf Jahren werdendurchschnittlich 1371 Schüler prognostiziert. Sollte es anders kommen und man mehr Platz brauchen, habe man noch Räume im Gebäude in der Schwarzwaldstraße zur Verfügung, das während der Sanierung zum Ausweichquartier wurde. Und ob es eine Rückkehr zum G9 gebe, die derzeit auf Landesebene diskutiert wird, bleibe abzuwarten, so der Bürgermeister.
Die Realschule im Aurain soll laut den Prognosen dauerhaft vierzügig bleiben, die Realschule in Bissingen dreizügig. Hier ist laut Hanus ein Neubau geplant, ein Beschluss stehe aber noch aus.