Ein Sommertag im Zeichen der Vielfalt und der Demokratie – inklusive vielfältigem Musikprogramm –, so könnte man das Enztown Festival zusammenfassen, das am 26. Juli im Bürgergarten in Bietigheim stattfinden soll.
Bietigheim-Bissingen Enztown Festival: Musik und Politik
Mit vielfältigem Musikangebot wollen die Initiatoren im Juli ein Zeichen für Demokratie und eine offene Gesellschaft setzen. Dabei sehen sie sich in der Tradition der „Rock-gegen-Rechts“-Konzerte.
Angesichts eines zunehmenden Rechtsrucks in Deutschland, dem Erstarken der neuen Rechten und besorgniserregenden Umfragewerten wolle man die Idee von Vielfalt und Demokratie verteidigen, erklärt Daniel Behrens. Er ist Teil des Organisationsteams des Festivals. Neu seien Veranstaltungen dieser Art in Bietigheim-Bissingen ohnehin nicht. So knüpfe man direkt an die lange Tradition der Rock-gegen-Rechts-Veranstaltungen an, die in der Stadt seit den Achtzigerjahren, unterstützt von lokalen Musikgrößen, immer wieder Beachtung fanden.
Anknüpfen an lange Tradition
Viele der damals involvierten Personen seien auch jetzt wieder eingebunden, sagt Behrens, der schon in den Neunziger- und Nullerjahren Hip-Hop-Events in der Stadt organisierte. Im vergangenen Jahr habe man sich im Rahmen von BiBi-Pop wiedergetroffen und sich durch einige Ausstellungsstücke inspiriert gefühlt, „nochmal etwas zu machen“. Seitdem laufen die Planungen für das politische und für Besucher kostenlose Musikfestival.
Aktuell sei man dabei, mit dem Ordnungsamt das Sicherheitskonzept zu erarbeiten. Vom Kulturamt habe man hingegen bereits den Startschuss erhalten. So wird die Stadt laut Behrens den Strom und die Bühne bereitstellen. Die evangelische Kirchengemeinde stellt derweil Räumlichkeiten für die regelmäßigen Treffen des Orga-Teams zur Verfügung. Grundlegend sei man aber unabhängig von jeglichen Parteien oder Organisationen – ein offenes Bündnis, dass für alle Bürger, die sich einbringen wollen, offen stehe.
„Ein Fest von Bietigheimern für Bietigheimer“, so Behrens. „Die Leute brauchen etwas Positives, nicht immer nur Angst, Abwehr und Misstrauen.“ Deshalb positioniere man sich auch bewusst nicht „gegen“ etwas, sondern stehe „für“ etwas. Genauer gesagt eine tolerante und offene Gesellschaft – alles verbunden mit politischen Diskussionen. Bereits im Vorfeld wird es daher zwei Informationsveranstaltungen geben, zu rechter Gewalt im Kreis und der neuen Rechten sowie der Frauenfrage.
Trotz des politischen Charakters des Festivals stehe letztlich aber die Kultur im Vordergrund. Einige Zusagen von Musikern und Bands aus der Region habe man bereits. So wird die Bluesrock-Band „Good Men Gone Bad“ auftreten, ebenso wie die Bietigheimer Hip-Hop-Gruppe „FKA Crew“, Artpop-Musik gibt es von der Stuttgarter Gruppe„Wunderbare Katze“ und auch CeMa-Inhaber und Musiker Güney Dikme wird einen Beitrag beisteuern. Aktuell laufen zudem Überlegungen, noch einen Headliner für das Festival anzufragen, so Behrens. Dazwischen wird es kleine Gastbeiträge von Unterstützern geben, ebenso wie Mitmachangebote und Infostände befreundeter Organisationen. Geplant sei zudem die Premiere eines Enztownsongs, der speziell für das Festival geschrieben wird.
Aktuell sei man auf der Suche nach Unterstützern und Spenden.