Nach einem Prozess, der insgesamt rund eineinhalb Jahre andauerte, gab der Bietigheim-Bissinger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung nun endgültig grünes Licht für die geplante Erweiterung des Membranherstellers Fumatech.
Bietigheim-Bissingen Grünes Licht für Fumatech-Erweiterung
Der Membranhersteller darf seine Betriebsgebäude ergänzen. Die dafür notwendige Bebauungsplanänderung ist beschlossene Sache.
Baubürgermeister Michael Wolf bezeichnete das Unternehmen als „Hidden Champion“ – ein Marktführer in einer bestimmten Nische –, der in den Standort Bietigheim-Bissingen investiere und zugesichert habe, seine Produktionsstätten auch langfristig an Enz und Metter zu verorten.
Zuletzt noch offene Fragen im Zuge der Erweiterung habe man gemeinsam mit den Nachbarn im Bereich der Bahnhofs- und Carl-Benz-Straße inzwischen ausräumen können, sagte Wolf. Was ist konkret geplant? Der Membranhersteller will einen An- und Umbau des bestehenden Bestandsgebäudes vornehmen sowie die Errichtung einer weiteren Produktionsstätte und eines Parkdecks.
Neubau und Parkdeck geplant
Der Neubau soll neben Büros auch Labore beinhalten. Damit die vorgesehene Schornsteinhöhe verträglich zur Umgebung bleibt, wird der Verbrauch von organischen Lösungsmitteln in einem Durchführungsvertrag zwischen der Stadt und Fumatech entsprechend limitiert.
Das bereits genehmigte Parkdeck schafft eine zweite Ebene über den bestehenden Parkflächen mit 27 weiteren Stellplätzen. Die Maßnahmen sollen in drei Bauabschnitten durchgeführt werden. Der Bauabschnitt zur Erweiterung und Ergänzung des Bestandsgebäudes ist bereits abgeschlossen. Weiter sieht die Vorhabenplanung auch eine Umgestaltung der Erschließungsflächen vor: So wird die private Stichstraße mit Wendeanlage modifiziert und die Anordnung der Stellplätze ändert sich.
Im Wasserschutzgebiet
Für die Umsetzung der Erweiterung war eine Änderung des Bebauungsplans nötig, insbesondere bezüglich der überbaubaren Grundstücksflächen, der Bauweise, der festgesetzten Höhenlagen und der Verkehrsfläche. Der westlich angrenzende Bereich im Mischgebiet mit Wohnbebauung bleibt auch in der neuen Fassung entsprechend bestehen.
Während der Offenlage des Bebauungsplanentwurfs wurden seitens der Behörden vor allem auf die Themen Bodenschutz und Starkregen (das Areal liegt in einem Wasserschutz- und Vorbehaltsgebiet) hingewiesen. Entsprechende Anpassungen habe man daher vorgenommen, heißt es in der Gemeinderatsvorlage.
Für Werner Kiemle (SPD) sei das Vorhaben eine „gute Sache“. Zuletzt hätte sich auch niemand mehr mit Anregungen für den Bebauungsplan gemeldet. Noch mehr Lob gab es von Claus Stöckle (CDU), für den die Erweiterung einer „Abrundung des Geländes“ gleichkomme. Und: Fumatech sei ein „toller Arbeitgeber“.
