Funktionen, Kosten, Fördermöglichkeiten, Beratung und Einbau von Wärmepumpen: Bei einer kostenlosen Infoveranstaltung der Energieagentur Kreis Ludwigsburg (Lea) dreht sich am Freitag, 8. November, von 14.30 bis 19.30 Uhr im Kronenzentrum alles um diese Technologie. Wärmepumpen sind laut Lea-Geschäftsführerin Esther Fischer vor allem für diejenigen interessant, die in einem Gebiet wohnen, für das in Zukunft keine zentrale Wärmeversorgung geplant wird. Die BZ hat nachgefragt.
Bietigheim-Bissingen Infotag rund um die Wärmepumpe
Von Claudia Mocek 07.11.2024 - 06:23 Uhr
Die Energieagentur Kreis Ludwigsburg (Lea) informiert am Freitagnachmittag im Kronenzentrum über Funktionen, Kosten und Fördermöglichkeiten.
Austausch mit Experten
Von 14.30 Uhr bis 18 Uhr gibt es am Freitag einen „Markt der regionalen Energieexpertinnen für persönliche Energiefragen“ mit rund 40 Experten sowie eine geführte Wärmepumpen-Ausstellung. Von 15 bis 16.30 Uhr und von 18 bis 19.30 Uhr informiert Bauingenieur und Energie-Effizienz-Experte Joshua Lampe in einem Vortrag zur Wärmepumpe mit Fokus auf Ein- und Zweifamilienhäuser. Bei einer Podiumsdiskussion geht es von 16.30 bis 17.15 Uhr um individuelle Erfahrungen beim Einbau von Wärmepumpen. Über die Homepage der Lea können im Vorfeld der Veranstaltung Beratungstermine im Kronenzentrum gebucht werden, sagt Fischer.
Bietigheim-Bissingen will bis 2035 klimaneutral werden, Baden-Württemberg peilt 2040 an. „Dann darf es bis dahin keine Erdgasleitungen mehr geben“, sagt die Lea-Geschäftsführerin. Denn Erdgas-Heizungen gelten als nicht klimaneutral. Bei der Wärmeplanung wird zwischen zentralen und dezentralen Gebieten unterschieden: Während zentrale Bereiche in Kommunen künftig vor allem über Wärmenetze versorgt werden sollen, müssen in dezentralen Bereichen Technologien wie die der Wärmepumpe eingesetzt werden. Fischer schätzt, dass bundesweit rund 70 Prozent der Menschen in dezentralen Gebieten wohnen. Im bevölkerungsreichen Landkreis Ludwigsburg liege die Quote etwa bei 50 Prozent. Für diese Verbraucher ist der Infotag, der innerhalb der bundesweiten „Woche der Wärmepumpe“ stattfindet, vor allem gedacht. Die Stadt hat ihre Wärmeplanung abgeschlossen, doch noch steht eine Machbarkeitsstudie aus. Ganz genau können Bürgerinnen und Bürger also noch gar nicht wissen, wie die Wärmeversorgung der Zukunft bei ihnen aussehen wird.
Ein Thema mit viel Dynamik
Aber ist es realistisch, dass es in zehn Jahren keine Gasheizungen und -leitungen in Bietigheim-Bissingen mehr geben wird? Ob es so rasch gehen wird, weiß Fischer nicht. Doch es sei ein Thema „mit viel Dynamik in den nächsten Jahren“, sagt sie. Und sie appelliert an die Verbraucher, sich frühzeitig zu informieren: „Wir steuern auf das Ende der Erdgasheizung zu“, sagt die Lea-Geschäftsführerin. Das werde auch dadurch unterstrichen, dass auf Bundesebene beschlossen worden ist, dass Gasnetzbetreiber ihre Leitungen nun rascher abschreiben können. Erste Pläne für stillgelegte Erdgasleitungen gebe es zum Beispiel schon für die Städte Mannheim und Augsburg. In Zürich sei man in der Umsetzung schon weiter, hier gebe es bereits stillgelegte Gasleitungen in einigen Bezirken.
Neue Fenster, bessere Dämmung
Im Landkreis wird die Süddeutsche Erdgasleitung (SEL) verlegt, die zunächst Erd- und Biogas, später Wasserstoff transportieren soll. Auch wenn Wasserstoff künftig vor allem von energieintensive Unternehmen genutzt wird: Sobald die SEL-Leitung auf Wasserstoff umgestellt wird, könnten Erdgaskunden darüber nicht mehr versorgt werden.
„Man sollte jetzt nicht mehr in ein Auslaufmodell investieren“, findet Fischer. Stattdessen sollten sich die Bürgerinnen und Bürger darüber informieren, inwiefern sie ihre Wohnung oder ihr Haus schon heute effizienter in der Wärmenutzung machen könnten – etwa durch eine Dämmung, neue Fenster oder größere Heizkörper. Zu diesen und anderen Maßnahmen und Fördermöglichkeiten kann man sich von der Lea beraten lassen, zum Beispiel beim Infotag im Kronenzentrum.
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