Viele Kunden hatten die Schließung des Cafés Blatter in der Stuttgarter Straße 76 Ende des vergangenen Jahres beklagt. Doch nun gibt es bald Ersatz: Der neue Mieter der dortigen Räume, die Malteser, eröffnet dort am 25. November das „Café Treffpunkt M“.
Bietigheim-Bissingen Jede Menge Ideen für den „Treffpunkt M“
Die Malteser eröffnen in den ehemaligen Blatter-Räumen in der Stuttgarter Straße 76 am 25. November ein neues Café.
Wie berichtet betreibt die Hilfsorganisation von der ehemaligen Backstube aus ihren Service „Essen auf Rädern“, von Anfang an war darüber hinaus ein Café geplant. Für dieses begannen dann ab September die konkreten Planungen, berichten Jessica Koch, die Bezirksgeschäftsführerin der Malteser Hilfsdienst gGmbH Ludwigsburg-Enz, und Shirin Hepperle, die für das Projekt neu eingestellt wurde. Die beiden werden sich zunächst gemeinsam um die Einrichtung kümmern, bis alles aufgebaut ist.
Täglich geöffnet
Das neue Café soll täglich geöffnet haben, montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 9 bis 18 Uhr. Wie man es an Feiertagen hält, ist noch offen. Angeboten werden Frühstück, Brunch, Kaffee und Kuchen sowie ein Mittagstisch. Es werde ein Fleischgericht und ein veganes Gericht geben, sagt Shirin Hepperle, auch zum Mitnehmen. Dabei will man ein Mehrwegsystem fördern.
Das Essen wird von einer Manufaktur geliefert, der Kuchen von der Bäckerei Stöckle. Alles andere wird vor Ort zubereitet.
15 bis 20 Personen werden in dem Café tätig sein, das knapp 50 Plätze bietet. Darunter seien viele Aushilfen, so Jessica Koch. Sowohl bei den Mitarbeitern als auch bei den Kunden strebe man eine bunte Mischung an. So sei unter anderem eine Rentnerin unter den Aushilfen, jemand, der frisch Abitur gemacht habe, und jemand mit Behinderung. Das Café sei auch barrierefrei zu erreichen, wie betont wird.
Produkte fair gehandelt
Junge Besucher seien ebenso willkommen wie ältere, schildern Koch und Hepperle. Für die Jüngeren werde es auch vegane Angebote unter Verwendung von Hafermilch geben. Für die Senioren sei im Nebenzimmer eine Sitztanzgruppe geplant. Und man plane ein „digitales Café“, in dem den Älteren digitale Techniken erläutert werden. Um auch alle Einkommensschichten zu erreichen, soll es für Menschen mit Tafel-Berechtigung vergünstigte Angebote geben. Wer wolle, könne für diese einen Kaffee mitbezahlen, erläutert Jessica Koch.
Generell wird großer Wert auf fairen Handel gelegt. Dazu kooperiert das Café mit der Gepa, dem größten europäischen Importeur fair gehandelter Lebensmittel und von Handwerksprodukten aus den südlichen Ländern der Welt. Für die Malteser hergestellte Gepa-Produkte wie gemahlener und ungemahlener Kaffee sowie Schokolade können im Café auch gekauft werden.
Der Erlös soll zwei sozialen Projekten zugute kommen. „Wir streben zum einen einen Besuchs- und Begleitservice mit Hund für einsame Senioren an“, erläutert Jessica Koch. Zum anderen wolle man mit dem Projekt „Herzenswunsch“ letzte Wünsche von erkrankten Kindern erfüllen. Beides müsse aber erst noch aufgebaut werden. Ebenfalls erworben werden können Hunde als Plüschtiere mit dem Malteserlogo. Hier geht der Erlös an die Malteser-Rettungshundestaffel.
Bücher und Spielesammlung
Das sind aber noch längst nicht alle Ideen für den Treffpunkt M. Jessica Koch schwebt ein Bücherregal vor, das zum Verweilen einlädt, und es soll eine Spielesammlung angelegt werden. Vielleicht einmal im Monat kann sie sich ein Abendprogramm vorstellen, bei dem Vorträge veranstaltet werden. Etwa zum Thema Hilfsmittel im Alter oder zur Patientenverfügung, nennt sie zwei Beispiele.
Generell müsse man schauen, wie das neue Café und seine Angebote ankommen. Nachdem sie vielfach von Leuten gehört habe, dass nach dem Blatter-Aus etwas fehle, sei sie aber zuversichtlich, dass die Resonanz gut sei, so die Bezirksgeschäftsführerin.