Bietigheim-Bissingen Kunstwerke für humanitäre Zwecke

Von Walter Christ
Im evangelischen Gemeindehaus wurden Kunstwerke veräußert. Foto: /Oliver Bürkle

Im evangelischen Gemeindehaus im Schwätzgässle fand am Samstag eine „Stille Auktion“ statt. Die Bilder- und Statuen-Versteigerung zugunsten des Hospizes stieß allerdings nur auf geringes Interesse.

Auch wenn das Hospiz in der Pforzheimer Straße monetär von Kranken- und Pflegekassen, Kommunen des Landkreises und anderen Spenden getragen wird und durch die Stadt Bietigheim-Bissingen sowie die Kirchengemeinden abgesichert ist, sind zusätzliche finanzielle Hilfen immer sehr willkommen. Dies umso mehr, als der Trägerverein fünf Prozent des Tagessatzes selbst aufbringen muss und laut Ute Epple, Vorsitzende des Aufsichtsrats des Trägervereins Hospiz Bietigheim-Bissingen, „das Geld hierfür hinten und vorne nicht ausreicht“.

Primär aus Nachlässen

Also kam die Chefin nun auf die Idee, im Lauf der Jahre hier angesammelte Kunstwerke, die primär aus Nachlässen stammen, zu versteigern. Um nicht mit anderen sozialen Einrichtungen in der Stadt zu konkurrieren, wagten Ute Epple und ihr aus 36 fest angestellten und rund 100 ehrenamtlichen Kräften bestehendes Team den Versuch mit einer sogenannten „Stillen Auktion“, wie dies vor allem in Norddeutschland gängig ist.

Insgesamt 59 Bilder, zwei Madonnen-Statuen und ein Weihnachtsteller waren zu diesem Zweck am Samstag im evangelischen Gemeindehaus im Schwätzgässle exponiert worden und konnten quasi anonym ersteigert werden. Darunter Kunstwerke wie eine Farblithografie von Marc Chagall und eine Serienlithografie von Pablo Picasso ebenso wie Kreationen bekannter heimischer Künstler wie Adam Lude Döring, Richard Hohly oder beispielsweise Rosemarie Gerst.

Trotz günstiger Mindestgebots-Preise von 20 bis 350 Euro war die Resonanz allerdings eher dürftig. Am Morgen lief die Auktion zunächst ziemlich schleppend an. Ab der Mittagszeit interessierten sich dann aber einige Besucher für die Bilder.

Die Interessenten kamen überwiegend aus Bietigheim-Bissingen, aber auch aus den umliegenden Orten wie Besigheim, Asperg und Möglingen. „Leider war die Resonanz insgesamt sehr verhalten. Es wurden sechs Gebote abgegeben, so dass insgesamt 545 Euro zusammenkamen“, so die Bilanz von Ute Epple. Der Erlös soll nun der Arbeit des Hospizes zugute kommen. Das Hospiz wird in den nächsten Tagen auf der Homepage veröffentlichen, was mit den nicht verkauften Bildern geschieht.

Jubiläum steht bevor

Im kommenden Jahr besteht das Hospiz 25 Jahre. In den ersten 22 Jahren war es in der Gartenstraße beheimatet, jetzt befindet es sich mit zwölf Betten in der Pforzheimer Straße in Bietigheim-Bissingen. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens im kommenden Jahr wird das Hospiz eine ganz Reihe von Veranstaltungen anbieten und hofft schon jetzt auf großes Interesse bei der Bevölkerung des Landkreises.

So wird es im April eine Ausstellung in der Stadtkirche Bietigheim mit dem Titel „Erbschaftsangelegenheiten“ geben. Dabei handelt es sich um ein so genanntes Playing arts-Projekt, bei dem es darum geht, was die Beteiligten von ihren Vorfahren oder anderen Angehörigen an Eigenschaften, Verhaltensweisen oder auch Sonstigem geerbt oder übernommen haben.

Am 18. Juli wird es dann zum zweiten Mal eine Friedhofssoirée auf dem Friedhof St. Peter in Bietigheim geben. Und im September feiert der Trägerverein Hospiz dann das Jubiläum der Hospiz-Arbeit in Bietigheim-Bissingen mit einem Festgottesdienst und anschließendem Programm. Auch ein Tag der offenen Tür ist geplant.

 
 
- Anzeige -