Bietigheim-Bissingen Läuft beim Lauf: deutlich mehr Starter

Von Sandra Bildmann
Oberbürgermeister Jürgen Kessing gab den Startschuss für den 42. Silvesterlauf. 3722 Sportler nahmen teil. Foto: /Martin Kalb

3722 Läuferinnen und Läufer gingen beim 42. Silvesterlauf in Bietigheim-Bissingen an den Start – lautstark unterstützt von mehr als 12.000 Zuschauern und Fans.

Mehr als 3700 Läufer hatten am Dienstag eine Startnummer auf ihrem Dress angeheftet: Sie alle nahmen bei bilderbuchreifem Kaiserwetter den Bietigheimer Silvesterlauf in Angriff – entweder die gesamte Distanz von 10,5 Kilometern oder als Staffelteilnehmer eine Teilstrecke. Damit lag die Zahl Starter deutlich über dem Vorjahr mit 3020 Läufern. Das habe sich bereits mit Anmeldestart abgezeichnet, wie Dieter Matzat, Presse-Verantwortlicher des Silvesterlaufs, berichtet.

Größte Neuerung bei der 42. Auflage des Traditionslaufs war die leicht geänderte Streckenführung, Damit ziehe man einerseits die Lehren aus dem Vorjahr, wie Matzat erklärte. Damals wurde der in Führung liegende spätere Sieger falsch geleitet, weil ausgerechnet an jener Stelle der Strecke, an der sich erste und zweite Runde unterscheiden, Verwirrung herrschte.

Da die Läufer des Breitensports zudem insgesamt langsamer unterwegs seien als früher, gebe es auch mehr Überrundungen. Damit sich diese nicht am Ort der Streckenteilung ballten, wurde das Freibad nur in der zweiten Runde umlaufen; die Strecke verkürzte sich dadurch um 300 Meter. Als zusätzliche Hilfe stand am Kronenplatz, auf dem auch die Bietigheimer Stadtkapelle mächtig Stimmung verbreitete, die „digitale Weiche“, ein extra aufgestelltes Verkehrsschild mit digitaler Anzeige: Irrtum ausgeschlossen.

Flaschen und Drummer

Seit mehr als zehn Jahren kennen die Fans des Silvesterlaufs die „Bietigheimer Flaschen“. Inzwischen ist es zur Tradition geworden, dass Südkola-Geschäftsführer Tobias Welz Freunde um sich schart, die mit und ohne Kostüm teilnehmen. Er selbst steckte in der „Beerenpracht“, einem der Kostüme in Flaschenform, die er einst selbst genäht hatte. Das sei kein echtes Handicap, so Welz; außerdem stehe der Spaß im Vordergrund.

Das betonten auch die Drummer um Jan Wildermuth, die sich mit Snare-, und Base-Drum sowie zwei Toms wieder am Unteren Tor postiert hatten. „Ein Fixpunkt im Kalender“, wie sie sagten, „das hat einfach Tradition.“ Seit mehr als 30 Jahren treiben sie dort die Sportler mit mit ihren Trommeln an.

„Als Läufer ist das absolut geil, wenn an der Strecke solch eine Stimmung ist“, sagte Markus Borner, der beide Perspektiven kennt. Er war Teil des diesjährigen Drummer-Quartetts und freute sich besonders über das Lächeln in den Gesichtern der Teilnehmer, wenn sie an ihnen vorbeiliefen. In der zweiten Runde ist es der Moment, wenn sie auf die Zielgerade einbiegen. „Das pusht ungemein“, weiß Borner aus eigener Erfahrung.

Highlight für alle Läufer war die Kurve von der Hillerstraße auf die Hauptstraße, wenn sie in den Hexenkessel auf dem Marktplatz einbiegen. Dort standen die Zuschauer in mehreren Reihen dicht an dicht, riefen, kreischten, nutzten Klatschstangen und Rätschen, dazu moderierte Achim Seiter das Geschehen. Angefeuert wurden die Läufer auch zwischen Enzpavillon und Kronenstraße. Ein Meer an Menschen motivierte sie lautstark. Im Bürgergarten, auf Höhe des Spielplatzes und an der Enzbrücke hatten sich ebenfalls besonders viele Fans platziert. Einer war sogar als Stand-Up-Paddler auf der Enz unterwegs – trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Livestream vor Fahrrad aus

Damit insbesondere die Spitzenläufer bei all der Zuschauerpräsenz stets freie Bahn hatten, fuhren zwei Führungsfahrzeuge vorneweg. Ihnen folgten Leonie Philipsen und Karsten Wörner aus Gäufelden auf den beiden Führungsfahrrädern. An einem der beiden war eine Kamera befestigt, die neben vier stationären Kameras die Bilder für den Livestream lieferten. Dieser ist auch im Nachhinein auf dem YouTube-Kanal der LG Neckar-Enz abrufbar.

 
 
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