Bietigheim-Bissingen Mehr Schwimmzeiten verfügbar?

Von Yannik Schuster
Dienstagsvormittags und freitags hat das Bissinger Hallenbad noch bis Mitte Mai für die Öffentlichkeit geöffnet. Foto: Martin Kalb

Vereine und Schulen könnten von der Schließung des Hallenbads für die Öffentlichkeit profitieren.

Nur noch wenige Wochen ist das Bissinger Hallenbad für die Öffentlichkeit zugänglich. Wie die Stadtwerke Bietigheim-Bissingen vergangene Woche ankündigten, werden die beiden öffentlichen Schwimmzeiten – Dienstagsvormittags und freitags – ab 17. Mai entfallen. Zu groß war nach Auskunft der Stadtwerke der finanzielle Verlust.

Nun stellt sich unweigerlich die Frage: Profitieren Schulen und Vereine, die das Hallenbad auch weiter nutzen können, von der reduzierten Belegung? Werden künftig mehr Schwimmzeiten zur Verfügung gestellt?

Schulen im Vorteil

Michael Bertet, Vorsitzender des Schwimmvereins Bietigheim, sieht dabei die Schulen im Vorteil, schließlich habe sich der öffentliche Betrieb primär vormittags abgespielt. Angeboten wurde dem Verein, Teile der freigewordenen Zeiten zu besetzen, sagt Bertet, der Bedarf nach zusätzlichen Schwimmzeiten sei definitiv vorhanden. Jetzt müsse man intern klären, ob das personell zu stemmen ist. „Wir sind dankbar, dass die Stadtwerke uns diese Möglichkeit geben und wir versuchen, sie zu nutzen.“

Bedarf sieht auch Markus Nutz, Schulleiter der Waldschule Gemeinschaftsschule in Bissingen. Aktuell habe man zwei kleine Zeitfenster zur Verfügung, das Ziel sei jedoch, auch mit weiteren Klassen schwimmen zu gehen. „Es ist eine Chance, die sich auftut.“ In den vergangenen Wochen sei man mangels eigener Zeitfenster teilweise parallel zum öffentlichen Betrieb schwimmen gewesen, sagt Nutz. Ob man das Hallenbad noch in diesem Mai oder Juni verstärkt nutzen werde, müsse man abwarten, eigentlich gehen die Klassen in den Sommermonaten nämlich zum Schwimmen ins Freibad. Bis zum Sommer gelte es nun, die neuen Möglichkeiten einzutakten – auch in Absprache mit den anderen Schulen.

Nicht alle Schulen haben Bedarf

Hanspeter Diehl, Schulleiter der Realschule Bissingen, sieht aktuell keinen Bedarf nach zusätzlichen Schwimmzeiten. Grundsätzlich freue er sich über die Möglichkeit, mit den Schulklassen schwimmen zu gehen. Schwimmen zu können sei eine wichtige Fähigkeit, die seit der Corona-Pandemie deutlich nachgelassen habe, so Diehl. Vielen würde die Schwimmausbildung fehlen. So habe vor der Pandemie eine Lehrkraft zur Betreuung einer fünften oder sechsten Klasse ausgereicht, mittlerweile sei das nur noch mit zwei zu verantworten.

Im Regelunterricht denkt Diehl derzeit nicht über einen Ausbau des Angebots nach, vorstellbar wären für ihn jedoch zusätzliche Förderstunden für diejenigen, die Probleme mit dem Schwimmen haben. Dazu müssten jedoch auch die notwendigen Lehrerstunden verfügbar sein. Diehl hofft, dass die Abschaffung der öffentlichen Bäderzeiten nicht zulasten der Wartung geht. Denn das Hallenbad sei zentral für den Schwimmunterricht in der Stadt. Yannik Schuster

 
 
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