Bietigheim-Bissingen Mit 92 Jahren immer noch aktiv bei der DLRG

Von Petra Neset-Ruppert
Olaf Thümmler und sein Ellental: Hier begann sein Engagement für die DLRG. Foto: /Oliver Bürkle

Seit 39 Jahren ist Olaf Thümmler aktives Mitglied bei der DLRG Bietigheim-Bissingen. Für ihn ist das ehrenamtliche Engagement immer mit Spaß verbunden. Das Freibad Ellental besucht er täglich. Schwimmen ist für ihn ein Muss, um sich fit zu halten.

Das Schwimmen lag mir immer schon am Herzen“, erzählt Olaf Thümmler. Seit bald 40 Jahren ist der Senior beim DLRG, Ortsgruppe Bietigheim-Bissingen. Angefangen hat alles im Freibad Ellental, frisch eröffnet ging Thümmler regelmäßig dort schwimmen und wurde prompt von einer Badeaufsicht der DLRG angesprochen. „Der hat das ganz geschickt gemacht“, lacht Thümmler. „Er sagte: ,Du kannst aber richtig gut schwimmen, willst du nicht mal bei uns vorbeischauen?’“ Genau das tat Thümmler und ist seitdem seiner DLRG treu geblieben.

„Ich hab alles Mögliche gemacht. Von Schwimmlehrer für die Kinder über Wachdienst, bis zum Wettkampfschwimmen.“ Letzteres übte er bis 2019 noch aktiv aus und gewann regelmäßig Goldmedaillen. „In meiner Altersklasse sind nicht mehr viele bei den Wettkämpfen unterwegs“, bedauert der 92-Jährige. Für ihn ist Sport wichtig, er will auch im Alter fit bleiben und seine Zeit aktiv genießen.

Freundschaften geschlossen

Seiner DLRG hält er seit 39 Jahren die Treue. Im Verein fühlt er sich wohl, kann mit anderen trainieren und sich austauschen: „Das ist eine gute Kameradschaft. Ich habe viele Freunde gefunden, und wenn man etwas zusammen unternimmt, ist das ein sehr gemütliches Beisammensein.“ Natürlich bedeute das auch, dass man Freizeit in die Vereinsarbeit investieren müsse, doch für ihn habe sich das ausgezahlt. Er ist noch sportlich und auf seinen täglichen Trainingseinheiten im Freibad trifft er oft ehemalige Schwimmschüler. „Einen hatte ich sicher fünf Mal im Kurs, aber der liegt heute super im Wasser.“

Weder Frau noch Tochter konnte er für die DLRG begeistern. „Aber schwimmen war schon immer eher meins. Auch als ich noch bei meiner Familie in Gera war, bin ich immer alleine ins Schwimmbad gegangen“, erinnert er sich. Nach dem Krieg und der Teilung Deutschlands floh er 1955 über die Grenze und kam bei einem Onkel in Bietigheim unter. „Hier hat es mir so gut gefallen, dass ich hier bleiben wollte und bin für meine Arbeit nach Stuttgart gependelt“, erzählt der gelernte Buchhändler. So konnte er auch durchgehend seinen Ortsverein unterstützen. „Was gibt es Besseres, als schwimmen zu können und sich ehrenamtlich zu engagieren“, erklärt er, weshalb er so lange dabei ist.

Zwischen Spaß und Lampenfieber

Kurz nach seinem Beitritt machte er sein Rettungsschwimmer-Abzeichen in Silber, damit er auch Freibad-Wachdienst halten konnte, und begann mit dem Wettkampfschwimmen. „Auf die Wettkämpfe hatte ich einfach Lust, und dann habe ich es gemacht. Ein bisschen Lampenfieber ist immer dabei, aber das macht mir einfach Spaß“, so Thümmler. 2019 trat er zum letzten Mal bei einem Wettkampf an. Dann kamen die Pandemie und eine Corona-Erkrankung. „Ich bin immer noch nicht fit. Nach hundert Metern bin ich aus der Puste. Aber ich trainiere weiter für mich und hoffe, dass ich irgendwann wieder mehr schaffe“, so der 92-Jährige.

Warum er immer noch bei der DLRG aktiv ist? „Warum nicht?“, schließlich habe er Zeit und immer noch große Freude am Schwimmen. Ab und an übernimmt er die Schwimmaufsicht beim Seniorentraining und ist als Gast bei den Vorstandssitzungen dabei. Natürlich könne er mit den Jungen nicht mehr mithalten, doch in seiner Altersklasse hatte er meistens die Nase vorn.

Info
In einer Serie stellt die BZ Senioren vor, die noch in ihrem Verein aktiv sind.

 

 
 
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