Bietigheim-Bissingen Neuer Anlauf für Gewerbegebiet

Von Yannik Schuster
Auf dem Areal zwischen den Bahnlinien sollen vor allem Hallen und Hallen-Büro-Kombinationen entstehen. Im Norden an der Geisinger Straße sind hingegen reine Bürogebäude geplant. Foto: /Martin Kalb

Für das knapp zehn Hektar große Areal südlich der Geisinger Straße soll ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Damit soll die Grundlage für eine Entwicklung des Gebiets geschaffen werden.

Schon mehrfach – zuletzt im Jahr 2020 – hatte die Stadt versucht, ein Aufstellungsverfahren zu einem Bebauungsplan für das Gewerbegebiet „Geisinger Straße/Seewiesen“ (ehemaliges DLW-Flooring-Gelände) auf den Weg zu bringen. Nun soll ein neuer Anlauf unternommen werden.

Im Februar 2023 hat die Aurelis Real Estate GmbH einen Großteil der Flächen im Gewerbegebiet erworben. Gemeinsam mit dem Unternehmen und weiteren Grundstückseigentümern soll nun eine geänderte städtebauliche Neuordnung des Areals, das mittlerweile den Namen „Gewerbegebiet südlich der Geisinger Straße“ trägt, in Angriff genommen werden. Das bisherige Verfahren aus dem Jahr 2020 wird nicht weiterverfolgt. In einem ersten Schritt beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung daher die Aufstellung eines Bebauungsplans.

Knapp zehn Hektar großes Areal

Ziel des Vorhabens ist eine gewerbliche Entwicklung in dem knapp zehn Hektar großen Areal, das von den Schenkeln der Bahnlinien, der Geisinger Straße im Norden und der Dammstraße im Westen begrenzt wird und das im Süden die neue Heizzentrale Mitte der Stadtwerke Bietigheim-Bissingen beinhaltet. Primär soll der Bebauungsplan Hallen oder Hallen-Büro-Kombinationen verschiedener Größen ermöglichen. An der Geisinger Straße sollen Bürogebäude den Abschluss des Gebiets bilden. Durch den geplanten Abbruch bestehender Gewerbehallen werden große Flächen frei. Es sei aber auch möglich, Teile der Bestandsgebäude in das neue Konzept zu integrieren, so die Stadtverwaltung in der Gemeinderatsvorlage. Die Erschließung des Areals soll von Norden über die Geisinger Straße erfolgen. Weiterhin ist eine Fuß- und Radwegeverbindung durch die Bahnunterführung an der Dammstraße im Westen geplant, die einen Anschluss an das Bogenviertel ermöglichen soll.

Götz Noller (FDP) sprach sich dafür aus, den Bahndurchlass auch als Notüberlauf für das Bogenviertel nutzbar zu machen, sollte die B27 überlastet sein. Damit griff er einen Punkt auf, der schon bei früheren Planungen für große Diskussionen sorgte. Damals hatte der Gemeinderat eine Öffnung des Durchgangs für PKW jedoch mehrheitlich abgelehnt.

Marcus List (CDU) sagte: „Es freut uns, wenn durch den Wechsel des Eigentümers nun Bewegung in die Sache kommt.“ Dass die Erschließung auf eigenen Grundstücken erfolgen soll, befürworte er. Wünschenswert sei in dem Areal aus seiner Sicht produzierendes Gewerbe, keine Speditionen.

Arbeitsplätze schaffen

Werner Kiemle (SPD) lobte, dass durch die Weiterentwicklung des großen Areals mitten in der Stadt direkt Arbeitsplätze geschaffen werden können. Aktuell seien die vorhandenen Gebäude in einem Zustand, der maximal eine Zwischennutzung zulasse. Die Verkehrsanbindung des Gewerbegebiets sei gut, jedoch nicht hervorragend. Augenmerk solle aus seiner Sicht daher darauf gelegt werden, keine „verkehrslastigen“ Betriebe dort anzusiedeln.

Oberbürgermeister Jürgen Kessing gab zu Bedenken, dass nutzbare Fläche in der Stadt alleine nicht ausreiche um, dem Strukturwandel entgegenzutreten. Produzierendes Gewerbe für das Gebiet zu gewinnen werde deshalb wohl trotzdem eine Herausforderung.

 
 
- Anzeige -