Grenzerfahrungen“ sollte es geben, am vergangenen Samstagmittag, gleich zu Beginn. Während aber die ersten schon unter ihren Fahrradhelmen aufstöhnten, beschwichtigte die Tourenleitung des ADFC Bietigheim-Bissingen: Nicht die persönlichen Belastungsgrenzen der Teilnehmer sollten in der stehenden Mittagshitze von 30 Grad Celsius ausgetestet und überschritten werden – sondern die der Stadt. „Bis wohin geht Bietigheim-Bissingen eigentlich?“, war damit die Leitfrage der ersten Tour um 14 Uhr, die die 19 Teilnehmer zuerst in Richtung Bissingen führte.
Bietigheim-Bissingen Neuer Rekord beim 24-Stunden-Radeln
Bei der diesjährigen Veranstaltung des ADFC gab es gleich zwei Themenschwerpunkte. Das Stadt- und das Vereinsjubiläum standen im Fokus.
Denn alle Touren des diesjährigen 24-Stunden-Radelns standen unter den Themen „25 Jahre ADFC“ und „50 Jahre Bietigheim-Bissingen“, erklärte ADFC-Vorsitzender Albrecht Kurz. Fünf Grenzerfahrungs-Touren sollte es deshalb insgesamt geben – und noch viele andere mehr. Wie in jedem Jahr seit 2013 (das Corona-Jahr ausgenommen) starteten die Touren stündlich am Enzpavillon. Und anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des ADFC Bietigheim-Bissingen und des Zusammenschlusses von Bietigheim und Bissingen vor 50 Jahren wurde das Radeln diesmal sogar auf 25 Stunden verlängert.
Baustellen und Braustellen
Es ging um „Baustellen“ ebenso wie um „Braustellen“, zum „Schloss mit Wasser“, „… mit See“ und „… mit Storch“ und „Über Leichen“, auch um „Die heutige Jugend“ und „Moderne Ausgedinge“. Ganz einfach habe es Baubürgermeister Michael Wolf dem Verein ja nicht gemacht, die Radtouren zu finden, um die vielen aktuellen Baustellen herum, bemerkte Vorsitzender Kurz nicht ganz ernst gemeint. Wolf konterte humorvoll und schwang sich bei der Auftakt-Tour wie jedes Jahr auch diesmal wieder selbst mit in den Sattel.
E-Bikes nahmen ebenso teil wie herkömmliche Räder, da mache man keine Unterschiede, so der Vorsitzende beim Start am Enzpavillon.
Nach den Rekordzahlen im letzten Jahr nahmen diesmal 145 Radfahrer am 24-Stunden-Radeln teil und fuhren insgesamt 338 Runden mit – und das ist damit ein erneuter Teilnehmerrekord bei der 12. Ausgabe des Events. Die ersten vier Touren am Samstag fanden schon mit rund 20 Teilnehmern je statt.
„Die Verbindung unterschiedlicher Routen hat sich bewährt“, resümiert der Vorsitzende Kurz: Die Teilnehmer genössen es, bei den verschiedenen Runden Informationen etwa zu Stadtgeschichte, Baupolitik oder Natur zu erhalten. 13 Vereinsmitglieder wirkten als Tourenleiter mit, Kurz selbst führte sechs Touren durch Bietigheim.
Erlös an Robinson-Spielplatz
Die insgesamt erzielte Summe betrug mindestens 1700 Euro, das Fünffache der Rundenzahl von 338: Alle Teilnehmer bezahlen einen Euro Startgebühr pro gefahrener Tour, und die Firma Dürr, die die Benefiz-Veranstaltung bereits zum zehnten Mal unterstützt, spendet weitere vier Euro pro Runde. Allerdings spendeten viele Teilnehmer noch mehr als den Grundbetrag, und da lege die Firma Dürr auch manchmal noch etwas drauf, so Kurz – die abschließende Gesamtsumme dürfte also noch höher sein. Sie kommt diesmal dem Robinsonspielplatz im Bietigheimer Stadtteil Buch zugute. Und, wie der Vorsitzende bestätigt: Der Verein und die Teilnehmer freuen sich bereits aufs nächste Jahr.