Investitionen in Bietigheim-Bissingen 67 Millionen Euro sollen fließen

Von Uwe Mollenkopf
Die Spillmann GmbH will in diesem Jahr weitere Hybridbusse anschaffen.⇥ Foto: Martin Kalb

Dieses Jahr soll deutlich mehr Geld in die Hand genommen werden als im Vorjahr. Allein die Stadtwerke geben 21 Millionen aus.

Die Stadt konzentriert sich auf ihre Pflichtaufgaben im Bereich Bildung und Betreuung, die Stadtwerke auf den weiteren Ausbau der Fernwärme, die Wohnbau auf den Mietwohnungsbau und Spillmann auf die Anschaffung auf Hybridbussen. So kommt in Bietigheim-Bissingen in diesem Jahr eine erkleckliche Summe an Investitionen zusammen, die weit über der des Jahres 2021 liegt. Ausgaben in Höhe von 67,3 Millionen Euro sehen laut dem Ersten Bürgermeister Michael Hanus die Planungen der Stadt und ihrer Tochterunternehmen insgesamt vor. Gegenüber dem „Coronajahr“ 2021 mit geplanten Ausgaben von 46,3 Millionen Euro ist das eine Steigerung um 45 Prozent.

Von den städtischen Tochtergesellschaften greifen die Stadtwerke in diesem Jahr am tiefsten ins Portemonnaie. Knapp 21,2 Millionen Euro sollen investiert werden (Vorjahr: 18,1 Millionen). Davon sind 8,1 Millionen für Ausbau und Erneuerung der Fernwärmeversorgung vorgesehen. In den Abwasserbereich fließen 5,7 Millionen Euro, in den Ausbau und die Erneuerung der Stromversorgung knapp 3,3 Millionen, in die Informationstechnik 1,1 Millionen. Der Rest verteilt sich unter anderem auf Gasversorgung, Wasserversorgung und den Bereich Bäder/Eishalle/Ballkult.

GmbHs greifen zu Darlehen

Im Gegensatz zum Kernhaushalt finanzieren die Tochterunternehmen ihre Investitionen zum Teil mit Krediten. So wollen die Stadtwerke laut Wirtschaftsplan 2022 Schulden von 16 Millionen Euro aufnehmen.

Die Wohnungsbau plant 2022 Investitionen von 15 Millionen Euro, nach 12,8 Millionen im Vorjahr. Das Geld ist für bereits laufende Bauvorhaben gedacht: 6,6 Millionen Euro für die Errichtung von 46 normalen und 16 geförderten Mietwohnungen im Lothar-Späth-Carré, außerdem 4,5 Millionen für die Modernisierung und Instandhaltung von Mietwohnungen, unter anderem in der Gartenstraße, der Schiller-/Schubartstraße, im Schwätzgässle und in der Grünwiesenstraße. 1,75 Millionen Euro sind für den Umbau von denkmalgeschützten Gebäuden in der Schieringer Straße, der Flößerstraße und der Besigheimer Straße gedacht. Zur Finanzierung ist ein Darlehen in Höhe von 19,8 Millionen Euro nötig.

Die kleinste Tochtergesellschaft, die Omnibusverkehr Spillmann GmbH investiert 1,6 Millionen Euro. Davon ist der Hauptteil, 1,5 Millionen, für die Beschaffung von Hybrid-Stadtlinienbussen vorgesehen, der Rest für die Digitalisierung der Fahrgastinformation. Die Kreditaufnahme beträgt 550 000 Euro. Neben den GmbHs investiert auch die Stadt im Kernhaushalt eine beträchtliche Summe. 29,5 Millionen Euro sollen ausgegeben werden – gegenüber 2021 (14,1 Millionen) ist das mehr als eine Verdoppelung.

Liquidität hat sich verbessert

Möglich wird dies laut Bürgermeister Hanus auch deshalb, weil sich die Liquidität im vergangenen Jahr besser entwickelt habe als gedacht, da sich geplante Investitionen verzögert hätten. Außerdem winken auch Fördergelder von 3,2 Millionen Euro. Laut Haushaltsplan lagen zur Jahreswende 22,5 Millionen Euro auf der hohen Kante. Die Stadt kann ihre Investitionen daher weiter ohne Schulden stemmen. Wie berichtet fließt der Großteil der städtischen Investitionen in den Kindergartenausbau. Nach 1,9 Millionen Euro 2021 werden es 2022 insgesamt 14,1 Millionen Euro für diesen Bereich sein. Der Kauf der Kita im Späth-Carré ist mit sechs Millionen Euro der größte Brocken. An die Schulen gehen 5,2 Millionen (Vorjahr 2,8), vor allem für die Sanierung der Gymnasien.Hinzu kommt die Digitalisierung, für die mehr als eine Million Euro eingeplant ist. „Da geht’s mit großen Schritten weiter“, versicherte Hanus.

 
 
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