Hier eine Salami, zum Probieren, dort wird der beste Gemüsehobel angepriesen, zwischendrin kann man auch eine Klangschale testen und nach den passenden Socken suchen – ja, auf dem Krämermarkt beim Bietigheimer Pferdemarkt ist immer was los und die Besucherinnen und Besucher können so einiges entdecken.
Bietigheim-Bissingen Pferdemarkt: „Ein Besuch gehört einfach dazu“
Der Pferdemarkt in Bietigheim-Bissingen lockt wieder die Besucher auf das Festgelände am Viadukt. Zwischen Krämermarkt, Fahrgeschäften und Reitareal gibt es für jeden etwas zu entdecken, auch viele Familien besuchen das Traditionsfest.
Suse Thum kommt aus Bietigheim, lebt aber mittlerweile in Großbottwar. Der Pferdemarktbesuch gehört für sie jedes Jahr dazu. Vor allem das Schlendern über den Krämermarkt. „Der markt ist vielfältiger geworden. Früher waren ja hauptsächlich nur die Bäuerle mit ihren Ständen da“, so Thum.
Gewürze kauft die ehemalige Bietigheimerin immer auf dem Krämermarkt und auch Bürsten und Socken könne man hier gut kaufen. „Man braucht so manches“, lacht Thum. Nach dem Markt schlendert sie noch über den Platz mit den Fahrgeschäften. „Wir fahren nichts mehr, aus dem Alter sind wir raus, aber anschauen müssen wir uns das schon“, so Thum. Und dann gehören die gebrannten Mandeln natürlich auch noch zum Pflichteinkauf.
Messer hinter Plexiglas
Viel erklären muss Margitta Kohler an ihrem Haushaltswarenstand auf dem Krämermarkt dieser Tage, denn viele Besucher fragen überrascht: „Ja dürfen sie die jetzt doch verkaufen?“ Und zeigen auf die Küchenmesser, die hinter Plexiglas am Stand ausgestellt sind.
„Wir haben mit der Polizeibehörde gesprochen und vereinbart, dass die Messer nicht frei zugänglich sind und wenn wir sie verkaufen, werden sie ganz fest eingepackt“, sagt Kohler und hebt ein längliches Päckchen hoch, dass mehrfach verklebt und mit Kabelbindern verschlossen ist. So dürfen die Besucher auch mit den neu erworbenen Messern gut verpackt über das Pferdemarktgelände schlendern.
Bereits seit mehr als 20 Jahren ist Margitta Kohler mit ihrem Stand auf dem Krämermarkt in Bietigheim. „Es war klar, dass wir auf jeden Fall kommen. Auch nach der Mitteilung mit der Messerverbotszone. Deshalb haben wir der Stadt dann den Vorschlag mit dem Plexiglas gemacht“, so die Standinhaberin. Der Pferdemarkt ist für die Standbetreiber aus Bachhagel jedes Jahr fest eingeplant.
Aber nicht nur für den Einkauf sind viele Besucherinnen und Besucher bereits am Vormittag auf dem Pferdemarktgelände unterwegs. Besonders an den Ständen mit den Fahrgeschäften für die jungen Besucher ist bereits viel Betrieb. Ob Boxauto, Feuerwehrauto oder Boot, das passende Fahrzeug will wohl überlegt sein, denn schließlich muss man die Fahrchips gut einsetzen.
Vormittags auf den Pferdemarkt
Für die Familie Märtin aus Bietigheim-Bissingen gehört der Besuch des Pferdemarkts jedes Jahr dazu. Mit ihren beiden Töchtern und dem Mann schlendert Ines Märtin über den Platz am Viadukt. Bereits am Freitag waren sie schon da – allerdings zu früh, denn statt um 9 Uhr, wie im Programm aufgelistet, ging es bei den Reitern dann doch erst um 12 Uhr los. Macht nichts, dafür ging es am Samstagvormittag gleich noch mal hin und alles hat geöffnet.
Das „9D-Cinema“ haben sie schon ausprobiert und jetzt wird getestet, ob man mit dem Greifarm nicht doch so ein schickes Kuscheltier ergattern kann. Gar nicht so leicht, aber beim Enten angeln sind die beiden Töchter dann erfolgreich und zeigen stolz ihre Gewinne: Zauberstab und Seifenblasen.
„Der Pferdemarkt ist toll. Ein Besuch gehört einfach dazu und auch der Umzug am Montag ist immer ein Highlight“, sagt Märtin.
Kuscheltier und Seifenblasen
Während die Seifenblasen und der Zauberstab nun ausgiebig getestet werden, scheinen andere Kinder bei den Greifarmen noch mehr Glück gehabt zu haben – stolz werden die neuen Kuscheltiere über das Festgelände getragen. Nur für die nächste Fahrt müssen sie dann zwischendurch bei Mama, Papa, Oma oder Opa geparkt werden, damit die Hände frei sind, für ein echtes Pferdemarkterlebnis.
Auch auf dem Reitgelände hinter dem Viadukt ist viel Betrieb und so stehen die Pferdefans beieinander, fachsimpeln über die vierbeinigen Hauptakteure und freuen sich über das Spektakel. So manche junge Besucherin ringt dann den Eltern auch noch das Versprechen ab: „Aber zum Ponyreiten gehen wir dann auch noch, oder?“ Na klar, schließlich ist doch Pferdemarkt.