In Bietigheim-Bissingen will die Stadt auch 2024 eine Menge Geld in den Ausbau und Erhalt der Infrastruktur investieren (die BZ berichtete). Will man sehen, was insgesamt ausgegeben wird, muss man allerdings auch die städtischen Tochterunternehmen einbeziehen. Denn deren Investitionen sind zusammengenommen mehr als doppelt so hoch wie die des städtischen Kernhaushalts.
Bietigheim-Bissingen Pläne für Parkhaus werden konkreter
Auch in diesem Jahr planen die drei Tochterunternehmen der Stadt hohe Investitionen. Die Wohnbau strebt für Ende 2024/Anfang 2025 den Baustart für ihr Mobilitätszentrums an.
Gesamtsumme: 82,5 Millionen
In Zahlen ausgedrückt: Insgesamt 26,1 Millionen Euro will die Stadt Bietigheim-Bissingen in diesem Jahr für Schul- und Kindergartenbauten, Straßenbau, Grunderwerb und andere Vorhaben in die Hand nehmen. 56,4 Millionen Euro sind es, welche die Tochterunternehmen investieren wollen. Zusammen ergibt das die stattliche Summe von 82,5 Millionen Euro. Allerdings: Im vergangenen Jahr waren die Investitionen mit fast 93 Millionen Euro noch höher.
In welche Vorhaben investieren nun die städtischen Töchter? Bei der Bietigheimer Wohnbau, die mit 36,7 Millionen Euro die größte Investitionssumme aufzuweisen hat, soll ein neues Großprojekt in Angriff genommen werden. Für das geplante Parkhaus auf dem ehemaligen Postgelände im Aurain, das als Mobilitätszentrum, kurz „Mobi-Hub“, konzipiert ist, sind 2024 sechs Millionen Euro eingeplant. In dem Gebäude sind laut dem im vergangenen Jahr beschlossenen Bebauungsplanentwurf für das Gebiet „Stuttgarter-, Wilhelm-, Hans-Stangenberger-, Austraße“ 250 Pkw-Stellplätze vorgesehen, davon 38 Stellplätze für Carsharing- und Mietwagen-Unternehmen und 50 Stellplätze mit Elektroladeinfrastruktur. Darüber hinaus soll es unter anderem Parkraum für Fahrräder, Lademöglichkeiten für E-Bikes, eine zentrale Packstation und 24-Stunden-Bankschließfächer geben.
Zum Baustart teilt Sprecherin Sabrina Peer mit, die Wohnbau sei aktuell noch im Bebauungsplanverfahren für das Aurain-Carré. Der Satzungsbeschluss solle voraussichtlich im Frühjahr 2024 erfolgen. Auf dieser Basis könne dann der Bauantrag erarbeitet und zur Genehmigung eingereicht werden. „Ein Baubeginn wäre dann Ende 2024/Anfang 2025 möglich“, so die Sprecherin. Das sei jedoch auch abhängig von der Marktlage und einem notwendigen Verkaufsstand für die Wohnungen im Aurain-Carré. Gerechnet werde mit einer Bauzeit von rund 18 Monaten.
Wenn der Bau beginnt, fallen an der Stelle die bisherigen ebenerdigen Parkplätze weg, doch die Wohnbau verspricht bis zur Fertigstellung Ersatz: „Für die Bauzeit des Mobi-Hubs stellen wir auf dem Gesamtareal ungefähr die gleiche Anzahl an Stellplätzen provisorisch zur Verfügung“, erklärt Sabrina Peer. Weitere 19 Millionen Euro fließen bei der Wohnbau in diesem Jahr in den laufenden Bau des „Green Building“ in der Stuttgarter Straße, den neuen Firmensitz des Unternehmens, in dem auch eine Kindertagesstätte entsteht. Die übrigen Investitionen entfallen auf den Bau von Mietwohnungen, die Modernisierung und Instandhaltung von Mietwohnungen und den Umbau von Baudenkmälern.
Neue Reinigungsstufe
Die Stadtwerke Bietigheim-Bissingen investieren im Jahr 2024 insgesamt fast 18,9 Millionen Euro. Ein Schwerpunkt ist hier der Bereich Abwasser mit rund sechs Millionen Euro, da eine weitere Reinigungsstufe der Kläranlage ansteht. 5,7 Millionen Euro werden für den Ausbau und die Erneuerung der Stromversorgung ausgegeben, drei Millionen Euro für die Fernwärme. 1,1 Millionen Euro fallen für den Glasfaserausbau an, vor allem im Wohngebiet Buch.
Das dritte städtische Tochterunternehmen, Omnibusverkehr Spillmann, gibt in diesem Jahr 800 000 Euro aus. 600 00 für den Kauf eines Hybrid-Stadtlinienbusses, 200 000 für die Digitalisierung der Fahrgastinformation.