Das bürgerschaftliche Engagement zu stärken, ist eines der Ziele, die sich die Bürgerstiftung Bietigheim-Bissingen vorgenommen hat. 2014 wurden zum ersten Mal besondere Preise für vorbildliches Engagement an Bürger der Stadt vergeben. Am Donnerstagabend stand nun in der Bietigheimer Kelter die vierte Runde an, da die Ehrenamtspreise nur alle drei Jahre verliehen werden. Oberbürgermeister Jürgen Kessing beglückwünschte die Geehrten und übergab Urkunden und Schecks. Der Ehrenamtspreis ist mit insgesamt 6000 Euro dotiert.
Bietigheim-Bissingen Preis soll Ehrenamt stärken
Die Bürgerstiftung vergab zum vierten Mal Preise für vorbildliches Engagement an Bürger der Stadt. OB Jürgen Kessing überreichte Urkunden und Schecks.
Hans-Joachim Sämann, einer der Preisträger, ist seit 2017 im Vorstand des Vereins „Barrierefreie Stadt Bietigheim-Bissingen“ tätig, war aber auch schon zuvor etliche Jahre ohne formelle Vereinstätigkeit in diesem Sinne in der Stadt unterwegs. Er wirke zudem seit Projektbeginn der Wohnraumberatung im Jahr 2017 als ehrenamtlicher Wohnraumberater mit, gehe zu den Menschen nach Hause und helfe, Anpassungsmaßnahmen für ein eigenständigeres Leben zuhause zu treffen, teilt die Stadt mit. Sein Engagement wird mit einer Anerkennungsurkunde und einem finanziellen Beitrag in Höhe von 1500 Euro gewürdigt.
Uwe Careni ist seit über 40 Jahren ehrenamtlich tätig. Er war von 1980 bis 2021 Trainer und sportlicher Leiter beim Judoclub Bietigheim, von 1984 bis 2004 Abteilungsleiter Karate, von 1995 bis 1999 zweiter Vorsitzender, danach bis 2021 erster Vorsitzender des Vereins. Er hat unter anderem die Initiative zum Bau des vereinseigenen Dojo gegeben und es auch umgesetzt. Seit 2021 bis heute ist er erster Vorsitzender, Trainer und sportlicher Leiter des Karate Dojo Bietigheim. Im Karateverband Baden-Württemberg wirkt er als Trainer bei landesweiten Lehrgängen mit, er ist Schulreferent und Lehrbeauftragter für Gewaltschutz und Selbstverteidigung des Karateverbands. Der Ehrenamtspreis der Bürgerstiftung ergänze eine ganze Reihe von Auszeichnungen die Careni bereits erhalten hat, „weil die Bürgerstiftung der Meinung ist, dass sein Einsatz wirklich außergewöhnlich bemerkenswert und vor allem nachhaltig ist“, so die Stadt. Er erhielt die Urkunde und ein Preisgeld in Höhe von 1000 Euro.
Fazilet Bozkurt-Babur wirkt seit langem als vereidigte Dolmetscherin vor Gericht mit, schon mit zwölf Jahren hat sie Übersetzungsdienste von Türkisch in Deutsch und von Deutsch in Türkisch geleistet. Seit 2014 engagiert sie sich zudem bei der Türkisch-Islamischen Gemeinde in Bietigheim-Bissingen, bereitet Essen für die Treffen der Gemeindemitglieder vor und stellt dafür auch gerne ihr Haus und ihren Garten zur Verfügung. Hier gründete sie 2015 eine türkische Folkloregruppe für Kinder und Jugendliche. Darüber hinaus ist sie auch beim FV Sönmezspor Bietigheim-Bissingen aktiv. Ihr „Engagement um die Kultur und die Integration der türkischstämmigen Menschen“ in der Stadt und Umgebung würdigt die Bürgerstiftung mit einer Anerkennungsurkunde und einem Preisgeld in Höhe von 1000 Euro.
Sandra und Markus Stammberger sind beide die derzeitigen Promotoren des Vereins Aufwind. Seit 2019 unterstützen sie den Verein, machen ihn bekannt und werben für dringend benötigte Spenden. Sie helfen bei Veranstaltungen wie dem Laternenfest für die betreuten Kinder, sie organisieren Verkaufsstände im Blühenden Barock, auf dem Ludwigsburger Weihnachtsmarkt oder ein Charity Fußballturnier. Sie erhalten ebenfalls eine Anerkennungsurkunde und ein Preisgeld in Höhe von 1000 Euro.
Walter Christ hat zunächst, ab 1958, in allen möglichen Mannschaften des FSV 08 Bissingen als Spieler begonnen. Dann wechselte er ins Trainerlager, kümmerte sich um die Jugend, sowohl die Jungen wie die Mädchen, wurde Spielausschussvorsitzender, AH-Leiter, dann Seniorenkreisleiter und seit Jahren ist er Ältestenratsvorsitzender. Von 1989 bis 2021 war er erster Vorsitzender des FSV 08 Bissingen, seit 2021 ist er Ehrenvorsitzender. Um die Partnerschaft mit den Fußballfreunden in Sucy-en-Brie, habe er sich stets gerne gekümmert, so die Stadt. Zudem sei die Öffentlichkeitsarbeit für den Verein seit 60 Jahren sein besonderes Aufgabenfeld. Aber auch die Integration von Flüchtlingen im Fußballsport liege ihm am Herzen.
Neben dem Fußball engagierte er sich zudem im Sportverband für Sport, bei Kusaidia Afrika, in der Initiativgruppe Dritte Welt, bei der Jugendhilfe Hochdorf, im Verein für Heimatgeschichte in Sachsenheim, beim Deutschen Unterwasser-Fotoclub Bietigheim-Bissingen und der Catharina-Pawlowna-Gesellschaft in Sachsenheim. Dafür erhielt er bereits zahlreiche Auszeichnungen. Die Anerkennungsurkunde der Bürgerstiftung kommt nun hinzu, verbunden mit einem Preisgeld von 1000 Euro.
Alfred Bentz hat im Feuerwehrgerätehaus in Bissingen ein Feuerwehrmuseum aufgebaut und historische Dokumente, Geräte und Fahrzeuge zusammengestellt. Es sei eine „langjährige, nachhaltige und bemerkenswerte Dokumentationsarbeit“, die die Bürgerstiftung mit einer Anerkennungsurkunde und einem Preisgeld in Höhe von 500 Euro würdigte.bz