Ein laut Jahresbericht sehr schwieriges Geschäftsjahr liegt hinter der Olymp Bezner KG aus Bietigheim-Bissingen. Die mit Hemden, Pullovern, Accessoires und Co. erzielten Erlöse belaufen sich 2024 auf 212 Millionen Euro, das sind 17 Millionen Euro weniger als 2023 (229 Millionen Euro) oder ein Rückgang um 7,4 Prozent.
Bietigheim-Bissingen „Schlimmer als die Corona-Jahre“
Die Olymp Bezner KG muss im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatzrückgang von rund sieben Prozent hinnehmen. Firmenchef Mark Bezner ist für das Jahr 2025 aber optimistisch.
„Das zurückliegende Jahr war das herausforderndste und schwierigste, mit dem ich mich bislang als Unternehmer konfrontiert sah“, teilt Mark Bezner (61), der Geschäftsführende Gesellschafter der Olymp Bezner KG, mit. Das Jahr sei noch viel schlimmer als die Corona-Jahre gewesen, „da es keinerlei angeordnete Einschränkungen gab, die den Modekonsum in irgendeiner Weise tangiert hätten“. Stattdessen habe man eine „nie dagewesene Kaufzurückhaltung bei Bekleidung“ verzeichnen müssen. Im Corona-Jahr 2022 lag der Umsatz von Olymp noch bei 227 Millionen Euro.
Auch der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband Südwesttextil stellte in einer Mitteilung vom Dezember eine Verschlechterung der konjunkturellen Lage für die ganze Textilbranche fest. Angesichts dieser Begleitumstände wertet der Männermode-Spezialist Olymp das Ergebnis gleichwohl als solide. Man habe sich im internationalen Modemarkt souverän behaupten können.
Für 2025 ist Olymp-Chef Mark Bezner weiterhin optimistisch. Das Unternehmen habe die schwierige Phase bestmöglich genutzt, um seine internen Prozesse zu optimieren sowie in Marke und Produkte zu investieren, „um uns weiter vom Produktspezialisten zur Lifestyle-Brand zu entwickeln“, so Bezner.
Online-Expansion in die Schweiz
Hierzu zählen laut Mitteilung vor allem Maßnahmen der Unternehmensstrategie „Olymp Reloaded“. Diese definiert die sechs Handlungsfelder „Internationalisierung“, „Total Look“, „Nachhaltigkeit“, „Digitalisierung“, „Direktvertrieb“, sowie „People and Culture“. So werde als weitere Expansionsmaßnahme demnächst der Onlinevertrieb im Nachbarland Schweiz gestartet, kündigt Olymp an. Dort befinde sich einer der wichtigsten Exportmärkte für Olymp.
Des Weiteren hat das Unternehmen sein Produktangebot im eigenen Webshop im zurückliegenden Jahr um ein neues Hosensortiment erweitert. Mit bislang drei gemeinsam mit dem Profisegler und Klimaschützer Boris Herrmann, der gleichzeitig Botschafter von „Olymp Green Choice“ ist, entwickelten Kapselkollektionen, von welchen die dritte im April 2025 im Markt lanciert wird, habe man laut Mitteilung mit Blick auf das ausgeprägte Nachhaltigkeitsengagement weiter an Fahrt aufgenommen. Ein zusätzliches Augenmerk des Bekleidungsherstellers liege zudem verstärkt auf der unternehmensweiten Digitalisierung, vor allem von Produktentwicklung und Showrooms, in denen sich Fachhandelspartner über die neuesten Kollektionen informieren und Vorbestellungen platzieren. Die Position als Arbeitgebermarke sei ebenfalls gestärkt worden.
Rund 860 Beschäftigte
Laut Mark Bezner wird das Unternehmen „seit jeher im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten auf solider Grundlage und mit unternehmerischer Weitsicht geführt“. Olymp sei weiterhin gesund aufgestellt und in der Lage, in diesem Jahr mit erhöhter Markenstärke durchzustarten.
Die Beschäftigtenzahl im Unternehmen ist laut Jahresbericht im Jahr 2024 stabil geblieben und umfasst rund 860 Personen (Vorjahr: 880). Hierzu zählen insgesamt 33 Auszubildende und Dual-Studenten in kaufmännischen und technischen Berufsbildern und Studiengängen. Die zur Olymp-Bezner-Gruppe gehörende Maerz München KG in München-Perlach mit 113 Beschäftigten in Deutschland und etwa 230 Personen im eigenen Strickwarenwerk in Ungarn konnte sich laut Mitteilung den Widrigkeiten des Marktes ebenfalls widersetzen und einen Umsatz von 27,4 Millionen Euro im Jahr 2024 erzielen (Vorjahr; 27,8 Millionen Euro). Damit beträgt der kumulierte Gesamtumsatz der OLYMP Bezner-Gruppe 239,4 Millionen Euro in 2024 (Vorjahr: 256,8 Millionen Euro). bz