Bietigheim-Bissingen Sportlerehrung: Keine Zweifel an der „Sportstadt“

Von Sandra Bildmann
Mehr als 220 Ehrungen hatte die Stadt am Freitag im Kronenzentrum zu übergeben. Viele Sportlerinnen und Sportler waren an diesem Abend vor Ort, um die Urkunden in Empfang zu nehmen. Foto: /Martin Kalb

Zahlreiche Aktive wurden am Freitagabend bei der Sportlerehrung der Stadt im Kronenzentrum in Bietigheim-Bissingen für ihre Leistungen im Jahr 2023 geehrt.

Mehr als 220 Sportlerinnen und Sportler aus den Jugend-, Erwachsenen- und Seniorenbereichen der Bietigheim-Bissinger Vereine waren aufgerufen, sich ehren zu lassen. Die meisten folgten am Freitagabend der Einladung der Stadt ins Kronenzentrum und nahmen von Oberbürgermeister Jürgen Kessing und dem Vorsitzenden des Stadtverbands für Sport, Günter Krähling, ihre Urkunden entgegen. Durch das Programm führte Moderator Daniel Räuchle.

„Es gibt keinen Zweifel daran, dass Bietigheim-Bissingen Sportstadt ist und in der Spitze so viele Sportler geehrt werden können“, meinte Krähling und Kessing fügte hinzu: „Und auch in der Breite sind wir gut aufgestellt. Jeder Dritte ist Mitglied eines Sportvereins.“ Vielen Menschen falle es zunehmend schwer, sich dauerhaft zu binden, weshalb der Trend eher zu projektweisem Engagement gehe, dennoch sei man „stolz auf die Bürgerschaft, die sich ehrenamtlich enorm einbringt.“

Radsportkunst auf der Bühne

Gerahmt wurde die Sportlerehrung von einem Stehempfang am Ende und einer beeindruckenden Show des Bönnigheimer Radsportlers und Trial-Weltmeisters Oliver Widmann, der die Bühne des Kronensaals zu seiner Spielwiese machte, auf dem Hinterrad zunächst die Treppe hochhoppte ehe er mit einem Satz auf die Bühne sprang und sämtliche Hindernisse überwand. Größter Nervenkitzel: Widmann hatte sich Jürgen Kessing als Komparsen auserkoren und den Oberbürgermeister und DLV-Präsidenten auf dem Bühnenboden liegend mehrfach mit seinem Rad hautnah übersprungen.

Mit Spannung erwartet worden waren die Auszeichnungen zum Sportler beziehungsweise Sportlerin des Jahres. Bei den Frauen konnte Rettungsschwimmerin Stefanie Adam (DLRG Bietigheim-Bissingen) ihren Titel aus dem vergangenen Jahr verteidigen. In der Altersklasse 45 hält die Europameisterin im Retten einer Puppe über 100 Meter auch den Weltrekord. „Das ist ein Kindheitstraum – und jetzt bin ich schon zum zweiten Mal Sportlerin des Jahres“, stellte die Preisträgerin beinahe ungläubig fest. Was sie sich für die Zukunft wünscht? „Noch mehr Aufmerksamkeit für den Rettungssport“, sagte Adam und fügte mit Blick auf die momentan problembehaftete Schwimmhallensituation in der Stadt (die BZ berichtete) hinzu: „Weiterhin gute oder noch bessere Trainingsbedingungen.“

Freund denkt nicht ans Aufhören

Bei den Herren setzte sich mit Hartmut Freund ein Para-Sportler durch. Der 55-Jährige gilt als weltbester Tischtennis-Spieler mit schwerer geistiger Behinderung und gewann 2023 Gold bei den Special Olympics. Gemeinsam mit Detlef Steitzer im Doppel hatte er die favorisierten Ungarn bezwungen – der vorläufige Höhepunkt seiner sportlichen Karriere. Denn ans Aufhören denkt Hartmut Freund noch lange nicht, wie er im Siegerinterview verkündete. Beim TTC Bietigheim-Bissingen werde Freund trotz seiner Behinderung ganz normal ins Training integriert, benannten die Vereinsverantwortlichen einen möglichen Erfolgsfaktor. Wenig überraschend hingegen war die erneute Auszeichnung der seit 92 Ligaspielen ungeschlagenen Handballerinnen der SG BBM als „Mannschaft des Jahres“. Kein Thema war indes, dass die Frauen der SG BBM in Zukunft gar nicht mehr zur Wahl stehen können, weil die Mannschaft den Verein wechselt und sich dem HC Ludwigsburg anschließt (die BZ berichtete).

Darüber hinaus wurden Ute Schüle (Schwimmverein Bietigheim), Markus Gutbrod, Claudia Gautschi und Rüdiger Schlosser (alle DLRG) für ihre Funktionärstätigkeiten geehrt sowie rund 200 weitere Athletinnen und Athleten aus dem Individual- als auch Mannschaftssport. Musikalische Programmpunkte steuerte die Musikschule mit Gesangsauftritten bei, künstlerisch-sportlich wurde es bei den Präsentationen der Hip-Hop-Tänzerinnen der Kunstschule Labyrinth sowie der Showtanzgruppe des Bietigheimer Fasnet-Vereins Wobachspatzen, die das Publikum eine Viertelstunde lang in das Reich des „König der Löwen“ mitnahm.

 
 
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