Der städtische Haushalt steht in den kommenden Jahren stark unter Druck, wie Oberbürgermeister Jürgen Kessing in der letzten Ratssitzung vor Weihnachten nochmals betonte. Trotzdem wird auch im kommenden Jahr kräftig investiert. Wie der Erste Bürgermeister Michael Hanus vor der Presse erläuterte, nehmen sowohl die Stadt und als auch ihre Tochterunternehmen für geplante Ausgaben in die Infrastruktur nochmals mehr Geld in die Hand: Die Summe steigt von knapp 81,9 Millionen Euro 2024 auf 83,4 Millionen Euro im Jahr 2025.
Bietigheim-Bissingen Tochterunternehmen investieren 46 Millionen Euro
Die Stadt und ihre Töchter wollen auch im kommenden Jahr viel Geld in die Hand nehmen. Schwerpunkte sind unter anderem die Kläranlage und das „Green Building“.
150 neue Kita-Plätze
Der Anteil der Stadt beläuft sich dabei auf 37,3 Millionen Euro (2024: 35,4 Millionen). Der Schwerpunkt liegt wie berichtet auf Bildung und Betreuung. Allein 9,3 Millionen Euro (Vorjahr: 8,8 Millionen) sind im kommenden Jahr für den Ausbau der Kindertagsbetreuungen vorgesehen. Hanus nannte die Erweiterung der Kita Breslauer Straße und der Kita Metterzimmern. In der Kita Streifelbach ist der Anbau bereits fertig, nun steht noch die Sanierung des Altbestands an. Im „Green Building“ der Bietigheimer Wohnbau im Lothar-Späth-Carré will die Stadt Räume für eine Kita kaufen. Hanus nannte als Termin für die Fertigstellung den Sommer nächsten Jahres. Insgesamt würden in einem Jahr 150 Kita-Plätze dazukommen.
Investition in Campus Bissingen
Für die Schulen sind im kommenden Jahr mit 3,3 Millionen Euro weniger Investitionen als 2024 (4,8 Millionen) geplant. Schwerpunkt ist der Campus Bissingen, wo 1,5 Millionen Euro als erste Tranche für den Erweiterungsbau der Realschule Bissingen vorgesehen sind. Auslöser ist die beabsichtigte Konzentration der Gemeinschaftsschule am Standort Bissingen.
Der Neubau soll laut Hanus von der Realschule genutzt werden, außer einem Raum, der auch für die Gemeinschaftsschule Waldschule gedacht ist. 2026/27 sollen die neuen Räume bezogen werden. Die frei werdenden Räume im Bestandsgebäude der Realschule erhält dann die Waldschule, die künftig dreizügig wird.
An weiteren städtischen Investitionen nannte Hanus die Erweiterung des Feuerwehrgebäudes in Bietigheim mit Ausgaben von 550.000 Euro und die Sanierung des Kunstrasenplatzes Parkäcker (500.000 Euro).
Im Zuge der Sanierung der Bundesstraße 27 im nächsten Jahr lässt die Stadt angrenzende Straßen wie das Poststräßle richten. Dafür seien drei Millionen Euro eingeplant, so der Erste Bürgermeister.
Den Löwenanteil der Investitionen tragen mit zusammen 46,1 Millionen Euro die städtischen Tochterunternehmen. Von diesen bewegt sich die Bietigheimer Wohnbau mit 27,3 Millionen Euro in einer ähnlichen Größenordnung wie 2024 (27,2 Millionen). Schwerpunkt bei der Wohnbau ist der Bau des „Green Building“ in der Stuttgarter Straße, das der neue Firmensitz und Standort einer städtischen Kita werden soll. In diesem Jahr fallen dafür 19 Millionen Euro an, im kommenden Jahr nochmals 11 Millionen Euro. Die Gesamtkosten werden mit 39 Millionen Euro beziffert.
Parkhaus wird gebaut
Für das Parkhaus „Mobi-Hub“ im Aurain-Carré inklusive Tiefgarage plant die Wohnbau 2025 mit Kosten von sechs Millionen Euro, bei Gesamtkosten von 16,1 Millionen. 9,1 Millionen Euro sind für Wohnungsmodernisierungen vorgesehen, unter anderem in der Gartenstraße, im Primelweg und in der Hauptstraße. 1,2 Millionen Euro werden 2025 in den Bau von Mietwohnungen investiert.
Die Stadtwerke Bietigheim-Bissingen, die zuletzt rote Zahlen geschrieben haben, geben im nächsten Jahr mit 15,5 Millionen Euro weniger aus als 2024 (18,8 Millionen). Größte Investition ist hier laut Hanus der Bau der vierten Reinigungsstufe in der Kläranlage Nesselwörth. 2025 soll Start sein, 6,4 Millionen Euro sind dafür im kommenden Jahr vorgesehen, bei Gesamtkosten von rund 20 Millionen Euro. Die Anlage soll bis 2027 fertig sein, sagte Hanus.
Neue Busse für Spillmann
Für den Ausbau und die Erneuerung der Stromversorgung sind 2025 bei den Stadtwerken 3,7 Millionen Euro geplant, für den Ausbau der Fernwärme 1,7 Millionen Euro. Die Verbindung der drei Kraftwerke (im Buch, auf dem ehemaligen DLW-Gelände und in den Kreuzäckern) soll bis 2026 fertig sein. Weiteres Thema der Stadtwerke ist die Wärmeplanung, erklärte Hanus. Gas in den Blockheizkraftwerken solle durch regenerative Energien ersetzt, die Gasversorgung langfristig abgelöst werden.
Beim Dritten im Bunde, Omnibusverkehr Spillmann, stehen nach nur 350.000 Euro in diesem Jahr im kommenden Jahr Investitionen von drei Millionen Euro an. Das Geld ist ganz überwiegend für Ersatzbeschaffungen bei der Busflotte gedacht: Das Busunternehmen braucht zehn neue Hybridbusse.