Die Sperrungen und Umleitungen für die Sanierung der B 27 zwischen den Knotenpunkten Berliner Straße und Industriestraße in Bietigheim-Bissingen haben am Wochenende zu erheblichen Behinderungen geführt. „Ich habe heute um 13.45 Uhr ab Bahnhof Bietigheim bis zur Einmündung in die Westtangente beim Porschehaus 45 Minuten gebraucht wegen des Staus“, schrieb BZ-Leser Manfred Graf am Samstag, dem ersten Tag der geänderten Verkehrsführung an die Stadt. In den sozialen Medien berichtete eine Nutzerin von einer Stunde Fahrtzeit von Bietigheim bis zum Breuningerland. Von „Vollkatastrophe“ und „Chaos“ war auf der Facebook-Seite der Stadt die Rede, auf der sich seit Ankündigung der Maßnahmen bis gestern Morgen über 85 Kommentare zu dem Thema niederschlugen.
Bietigheim-Bissingen Verkehr läuft, aber langsamer
Die Einschränkungen aufgrund der B 27-Sanierung in Bietigheim-Bissingen haben vor allem am Samstag zu Ärger bei Anwohnern und Verkehrsteilnehmern geführt. Inzwischen hat die Stadt nachjustiert.
Korrektur an Ampelschaltung
Laut Manfred Graf war die Ursache für den Stau, dass die Ampel für die Fahrzeuge auf der Westtangente zu lange Ampelphasen schaltete, sodass von der Umleitung zu wenige Fahrzeuge einfahren konnten. Richtung Bietigheimer Innenstadt stehen auf der B 27 zwar weiterhin zwei Fahrspuren zur Verfügung. Wer Richtung Ludwigsburg will, muss aber eine Umleitung fahren, die über die Asperger Straße führt. Die Ampelschaltung sei für Normalbedingungen in Ordnung, löse jedoch wegen der Umleitung einen riesigen Rückstau aus, so Graf.
Er wandte sich deswegen sowohl an die Polizei, wo man ihm erklärt habe, am Montag das zuständige Landratsamt Ludwigsburg zu informieren, als auch anschließend an die Stadt. Schließlich sei Abhilfe bei der Ampelschaltung geschaffen worden, lobt der BZ-Leser die Verantwortlichen, sodass es am Sonntagnachmittag und -abend keine Staus mehr gegeben habe.
Wie Anette Hochmuth, die Sprecherin der Stadtverwaltung, auf BZ-Anfrage mitteilt, arbeiteten am Wochenende sowohl die Baufirma als auch die für die Ampeln zuständigen Signaltechniker, „um alles so einzustellen, wie es geplant war und auch notwendig“. Nachdem die Ampelschaltungen am Sonntag alle so funktioniert hätten wie vorgesehen, sei es besser gelaufen. Auch am Montag, „mit Normalbetrieb“, habe zumindest kein Chaos geherrscht. Der Verkehr laufe nur etwas langsamer als früher.
Klagen gab es in den sozialen Medien auch darüber, dass Fußgänger und Radfahrer angesichts abgeschalteter Ampeln „im Spießrutenlauf“ über die B 27 müssten, um den Bahnhof zu erreichen. Eine Anwohnerin beschwerte sich, dass durch vorbereitende Absperrmaßnahmen die Sicht bei der Ausfahrt von den dortigen Grundstücken auf die B 27 beeinträchtigt gewesen sei, was das Ganze sehr gefährlich machte.
Umwege im Wohngebiet Buch
Seitens der Stadt betont Sprecherin Hochmuth, dass eine solche Baustelle nicht ohne Auswirkungen auf den Verkehr eingerichtet werden könne. Aber die Verwaltung habe sich bemüht, „es so erträglich wie möglich zu machen“. Leider sei nicht gleich am Freitagabend und Samstagmorgen schon alles perfekt eingerichtet worden, aber es sei weiter daran gearbeitet worden.
„Es läuft jetzt, wenn auch nicht ganz reibungslos, was aber bei einer solchen Einschränkung auch nicht zu erwarten war“, so Hochmuth zum Stand am Montagvormittag. Vor allem das Wohngebiet Buch müsse sich auf größere Umwege beziehungsweise mehr Zeit einstellen, wenn jemand Richtung Süden fahren wolle. Dies gehe derzeit nur über die Freiberger Straße, entweder Richtung Freiberg/Ludwigsburg oder Richtung Bahnhof und von dort je nach Ziel über das Industriegebiet/Porschestraße nach Süden oder über Bissingen/Carl-Benz-Straße. „Beides läuft, aber nicht ganz ohne Zeitverluste“, so die Sprecherin.
Die erste Bauphase der B 27-Sanierung dauert laut Regierungspräsidium bis zum 30. August. Daran schließt sich bis voraussichtlich 29. September Bauphase Nummer zwei an.