Es waren nicht immer harmonische Töne, die 1975 zur Fusion der unabhängigen Kommunen Bietigheim und Bissingen geführt haben. „Das Projekt, das so heftig umstritten war, ist uns gar nicht schlecht gelungen“, ließ Oberbürgermeister Jürgen Kessing in der jüngsten Sitzung des Verwaltungs- und Finanzschusses verlauten. Im Zuge des 50-jährigen Jubiläums der Fusion im kommenden Jahr hat die Stadt große Pläne, um gebührend zu feiern.
Bietigheim-Bissingen Vorbereitungen für das Jubiläum laufen
Die Stadt plant eine Festwoche im kommenden Sommer, mit welcher der Zusammenschluss von Bietigheim und Bissingen vor 50 Jahren gefeiert werden soll.
Stadt entwickelt Werbelinie
Hierzu hat die Stadt eine Werbelinie mit Logo, Claim, Veranstaltungskalender und weiteren Werbemitteln entwickelt. Unter anderem sind neue Dekorationselemente, etwa an den über der Fußgängerzone gespannten Seilen oder mittels eines Foto-Hotspots, vorgesehen.
Während einer Festwoche vom 30. Juni bis 6. Juli soll der Zusammenschluss schließlich ausgiebig zelebriert werden. Das Ganze soll in einem Festtag am 6. Juli in der EgeTrans-Arena gipfeln. Geplant ist ein gemeinsames öffentliches Singen unter dem Motto „Bietigheim-Bissingen singt“, gefolgt von Veranstaltungen und Angeboten um die Arena. Dabei beteiligen sich das Stadtorchester, ein MVB-Orchester, der Trachtenverein, die Gemeinde Suryoye und Deutsche, Ditib, die Buchfinken, die Landfrauen, die Chöre der Gesangvereine und Schulen und die Musikschule als Organisatoren. Die Partnerstädte sollen ebenfalls eingeladen werden.
Live am Viadukt und das Bietigheimer Wunderland sollen ebenfalls in der Festwoche stattfinden, „Das Netz – Jugendförderung Bietigheim-Bissingen“ plant in der Woche zudem Veranstaltungen auf dem Rathausplatz in Bissingen.
Ausstellung zur Stadtgeschichte
Das Stadtarchiv und Stadtmuseum bereiten derweil eine Wechselausstellung zur 50-jährigen Stadtgeschichte vor und die Neugestaltungen von drei Räumen des Hornmoldhauses (die BZ berichtete). Künstlerin Doris Graf wird im Laufe des Sommers an vielen Orten der Stadt Aktionen begleiten und deren künstlerische Umsetzung in der Städtischen Galerie präsentieren.
Im Juni eröffnet eine Ausstellung mit Werken von Künstlern aus Bietigheim-Bissingen in der Artothek der Otto-Rombach-Bücherei.
Die Kirchen werden am Festtag einen ökumenischen Gottesdienst anbieten und im November ein Konzert der vereinigten Kirchenchöre zu „Haydns Schöpfung“ veranstalten. Darüber hinaus werden sie einen Tag oder eine Nacht der offenen Kirchen organisieren. Kirchenführungen, Bibellesungen, Ausstellungen in der Stadtkirche sind ebenfalls vorgesehen.
Mit einem Gang ins neue Jahr beziehungsweise einer Sternwanderung soll am 1. Januar auf das Jubiläumsjahr eingestimmt werden. Der Schwäbische Albverein plant eine Marathon-Wanderung um die Markung der Stadt, der ADFC ein 25-Stunden-Radeln sowie mehrere Stadtrundfahrten. Der Stadtverband Sport wird möglicherweise ein Spiel ohne Grenzen veranstalten, der Dachverband für Senioren einen besonderen Seniorentag. Concerto Vocale will einen musikalischen Stadtrundgang anbieten, die Theatergruppe der Spvgg Bissingen will ein Stück zur Fusionsgeschichte einstudieren.
Broschüre für alle Haushalte
Das Hospiz plant anlässlich seines 25-jährigen Bestehens ebenfalls einige Aktionen. Weitere Programmpunkte werden im Rahmen des Veranstaltungskalenders für 2025 angekündigt. Zum Jahresende soll eine Veranstaltungsbroschüre an alle Haushalte verteilt werden.
Insgesamt lässt sich die Stadt die Veranstaltungsplanung 180.000 Euro kosten. „Kein üppiges Budget“, wie Pressesprecherin Anette Hochmuth im Ausschuss sagte, „aber auch keines, bei dem schon jeder Cent verplant ist“.
Thomas Reusch-Frey (SPD) zeigte sich mit einem lächelnden Auge überrascht ob des Logo-Entwurfs über die plötzliche Herzlichkeit der beiden Stadtteile. Dieses zeigt unter anderem zwei verschiedenfarbige, überlappende Herzen sowie den Schriftzug „Zwei Herzen, eine Stadt“. Claus Stöckle äußerte Kritik an der Farbgebung des Schriftzugs, dankte der Verwaltung jedoch für die Arbeit, die in die Planungen geflossen sei. „Das wird ein ganz tolles Jahr“, sagte Stöckle in der Ausschusssitzung.