Bietigheim-Bissingen Wenn auf der Straße getanzt wird

Von Walter Christ
Ausgelassene Stimmung auf dem Bissinger Weindorf auch bei Freunden und Unterstützern vom FSV 08 Bissingen. Foto: /Martin Kalb

Das 22. Bissinger Weindorf lockte an drei Tagen insgesamt rund 5500 Gäste an – Bands sorgten für tolle Stimmung. 

Insgesamt geschätzte 5500 Besucher, ideales Wetter, hundert verschiedene Weine und Sekte sowie ansprechende musikalische und kulinarische Angebote ließen einmal mehr das mit Abstand größte Bietigheim-Bissinger Vereinsfest, das Bissinger Weindorf, zu einem Erlebnis, zu einer Art Ventil vom Alltag werden.

Bereits die Auftaktparty am Donnerstagabend war vielversprechend: Die internationalen Weinfreunde kamen in Strömen. Band und gastronomische Anbieter gaben ihr Bestes. Und bevor Weindorf-Stammgast Oberbürgermeister Jürgen Kessing das Traditionsfest der Fördervereine von Musikverein Bissingen, Handball-Abteilung der Spvgg. Bissingen und des FSV 08 Bietigheim-Bissingen ganz offiziell gestartet hatte, tanzten die Ersten im „Blauen Bock”-Carré auch schon auf der Straße.

Vor der Champions League aufs Weindorf

Das war primär ein Verdienst der regionalen Band „Enzo Picone and Friends”, die mit italienischen Hits ebenso gefiel wie mit anderen bekannten internationalen Hits. Jedenfalls längst nicht nur die ecuadorianische Mutter mit ihren beiden mittanzenden Kindern war von Enzo, Vico, William, Maurice und der kubanischen Sängerin America Rodriguez sichtlich angetan. Die Band war übrigens auch schon in den Emiraten aufgetreten und gastiert demnächst auf dem Cannstatter Wasen. Unter den Gästen befand sich auch die Weltklasse-Handballerin, Champions League-Finalistin, 126-fache Nationalspielerin und aktuell bei der Olympiade in Paris als erste Deutsche in die fünfköpfige Athleten-Kommission des Welthandballverbandes gewählte Xenia Smits. Seit 2020 ist sie, wie sie sagt, auf dem Weindorf präsent. „Mir gefällt hier die Gemütlichkeit, die Gemeinsamkeit”, lobte sie am Donnerstag dieses Event. Am Freitag war sie wieder dabei, „aber nur kurz” – schließlich reiste sie am nächsten Tag bereits zur nächsten Champions-League-Begenung ins dänische Odense.

Ilona und Wolfgang Kellner aus Tamm waren zum ersten Mal auf dem Bissinger Weindorf „und gleich auf Anhieb total begeistert”. Fast schon patriotisch äußerten sich die Bissinger Markus Kottmann und Suleyman Önverdi. Demnach schlägt dem einen das Herz für Bissingen und somit sei es selbstverständlich, hier zu sein. Dem anderen gefallen Bissingen und dieses Fest „absolut gut“. „Hier ist meine Heimat”, hieß es.

80 freiwilligen Helferinnen und Helfer

Am Freitagabend hatten die an den drei Tagen insgesamt eingesetzten 180 freiwilligen Helferinnen und Helfer erst recht alle Hände voll zu tun, weil noch mehr Gäste gekommen waren. Ganz sicher einer der Gründe dafür war die hier seit Jahren beliebte Band „CampusS“ mit ihrer Frontfrau Larissa. Dank der international populären deutschen und englischen Rock- und Pop-Songs der Band aus dem Remstal tanzten nicht nur alsbald wieder Unzählige auf der Straße, sondern feierten selbst auf Bänken stehend, gingen rundum begeistert mit. Fazit: Eine frei nach „Major Tom“ „völlig losgelöste“ Stimmung. Am finalen Weindorf-Samstag hatte die Balinger Band „Pauls and the Girl“ das musikalische Zepter in der Hand. Überzeugend in diesem Quintett die Sängerin Nicole. Eine Musiklehrerin mit virtuoser Jazz-Soul-Stimme, die spätestens nach Tina Turners „Simply the Best“ das Publikum zum Mittanzen animierte.

Markus Sieger, Kopf der Arbeitsgemeinschaft Weindorf, zog unterm Strich ein „sehr zufriedenes“ Resümee. „Wir hatten weit über 5000, rund 5500 Besucher, prima Wetter und es hat sich erneut bewährt, das immer mehr auch von jungen Leuten besuchte Weindorf mit Musik zu bestücken“, lautete sein Fazit. Siegers Dank galt insbesondere den Anwohnern, die neben den Lautstärken auch „das trotz Shuttle-Bus halb zugeparkte Bissingen ertragen mussten“.

 
 
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