Bietigheim-Bissingen Wildes Parken nervt Metterzimmern

Von Walter Christ
Parkende Autos auf der Kleinsachsenheimer Straße in Metterzimmern. Foto: /Martin Kalb

Ruhender Verkehr ist beim Bürgergespräch im TVM-Vereinsheim das zentrale Thema. Beifall gibt’s für die Kirbesitzungspremiere von Baubürgermeister Michael Wolf.

Verkehrsteilnehmer, die ihre Autos und Transporter offenbar zunehmend beliebig parken, ärgern Metterzimmerer Bürger. Bei der traditionellen Kirbesitzung in der sehr gut besuchten Gaststätte des Turnvereins Metterzimmern stand am frühen Samstagabend das Thema Parken jedenfalls im Brennpunkt. Bürgermeister Michael Wolf bekam in der ausgesprochen harmonischen Eineinhalb-Stunden-Versammlung gut die Kurve – auch ohne große Versprechungen.

Sorge um Verkehrssicherheit

Parkende Fahrzeuge im Bereich Bietigheimer Straße in Richtung Helenenburg, auf der Kleinsachsenheimer Straße, an der Eselshütte, in Kurvenbereichen, selbst auf dem Kinderspielplatz am Altenbachweg und Bolzplatz, auch gegenüber der Grundschule, auf Grünflächen, mitten auf der Metterzimmerer Straße und, und, und: Das nervt im 1884 Einwohner zählenden, 2029 hundert Jahre lang eingemeindeten Stadtteil ähnlich wie „rüder Vandalismus“.

Man sorgt sich um die Verkehrssicherheit, um Busfahrer und Feuerwehr, um Radfahrer, um Kinder. Bauliche Veränderungen, vor allem auch mehr Kontrollen, werden gefordert. Von Hans Noller beispielsweise auch ein alternativer Radweg wegen der genannten Situation an der Bietigheimer Straße („Die Situation dort ist ein Unding“, hieß es). Das alles ist freilich angesichts gesetzlicher Vorgaben, Mangel an Mitarbeitern und auch aus monetären Gründen nicht ganz so einfach, wie der Bürgermeister deutlich machte. Gut gemeinten Ratschlägen in Sachen Straßenausbau entgegnete Wolf, dass man mit mehr Attraktivität noch mehr Verkehr anziehe. Das bezog sich auch auf einen angesprochenen Kreisel an der Mühlsteige. In den meisten Fällen sagte er zu, dass sich die Stadtverwaltung der Sache annehmen, sie überprüfen werde. Das wilde Parken gehörte einmal mehr aber nicht ganz allein zu den Problemen, mit denen sich die Metterzimmerer konfrontiert sehen. Gemeint sind fehlende Einkaufsmöglichkeiten und beispielsweise das Dilemma mit der wegen unpassenden Geländers nicht nutzbaren Staffel an der Hindenburgstraße. „Das Drama hoch zehn“ – die angeblich in die Straße hinein ragende und hinderliche ewige Baustelle am Setzinger Weg – keinesfalls zu vergessen.

In der lockeren Runde geizten Anwesende aber auch nicht mit Lob und Beifall für das Rathaus. Etwa für die Rastersteine an der Eselshütte oder die LED-Beleuchtung an der Sporthalle, für die gut gelöste B27-Sanierung und zu guter Letzt für die „sehr positive Kirbesitzungspremiere“ von Wolf.

Größtes Objekt: Kita-Neubau

Der hatte eingangs in einer Zwischenbilanz berichtet, dass die Stadt den Friedhofsweg instandgesetzt und auch entlang der Sprangerstraße durch den Einbau von Rasengittersteinen den Weg verbessert habe. Die Wegebeleuchtung beim Fußweg „Im Bodenrain“ sei durch die SWBB erneuert worden. „Insgesamt hat die Stadt für alle genannten Baumaßnahmen in Metterzimmern rund 120.000 Euro ausgegeben“, resümierte Wolf.

Im Kita-Jahr 2024/2025 sind laut Vortrag alle Kitas den Möglichkeiten entsprechend belegt. Gemäß der Ausbauplanung werde die Kita um zwei weitere Gruppen erweitert. Insgesamt stünden dann 82 Betreuungsplätze zur Verfügung. Das Gebäude erhalte einen Anbau und der Altbau werde umgebaut, so der Sitzungsleiter.

„Nach derzeitigem Stand ist der Neubau der Kita im Dezember 2024 fertiggestellt und der Altbau im zweiten Quartal 2025 umgebaut. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme belaufen sich gemäß aktueller Prognose auf 6,5 Millionen Euro“, informierte Wolf weiter. Was die Schulsituation anbelangt, besuchen im aktuellen Schuljahr 333 Schüler und Schülerinnen die Hillerschule. Die Grundschule in Metterzimmern sei eine Außenstelle der Hillerschule mit 72 Kindern.

In Sachen Mobilität & Verkehrssituation berichtete der Baubürgermeister vom Mobilitätsplan mit zugehörigem Maßnahmen-Fahrplan, den der Gemeinderat für eine zukunftsorientierte Mobilitätsentwicklung für Bietigheim-Bissingen inzwischen fortgeschrieben habe.

Das Regierungspräsidium hat laut Wolf nun darüber informiert, dass 2025 die L1125 (Sachsenheimer Straße) erneuert werde. Der Verkehr solle dann weiträumig umgeleitet werden. „Und das werden auch Untermberg und Metterzimmern richtig deutlich zu spüren bekommen“, kündigte der Verwaltungssprecher an und verwies darauf, dass es hierzu am 16. Dezember um 18 Uhr im Bietigheimer Kronenzentrum eine Info-Veranstaltung mit dem Regierungspräsidium geben werde.

Ausführlich stellte der Bürgermeister schließlich noch den Klimaaktionsplan mit Fördermöglichkeiten vor und betonte, dass es der Stadt wichtig sei, dass jeder Einzelne seinen Beitrag leiste. Er lud zum Klima-Treff am 19. November um 18 Uhr in das Rathaus Bissingen ein (Infos unter: www.klima.bietigheim-bissingen.de).

 
 
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