Das umsetzen, was so schnell wie möglich geht und so viel wie möglich bringt. So beschreibt Baubürgermeister Michael Wolf, bei dem in der Bietigheim-Bissinger Verwaltung die Fäden in Sachen Klimaschutz zusammenlaufen, wie die Stadt beim Thema CO2 -Einsparung vorgehen will. Vom Gemeinderat beschlossenes Ziel ist wie berichtet die Klimaneutralität bis 2035. „Wir machen die Stadt dadurch auch fit für die Zukunft“, sagt Wolf. Auch 2025 ist einiges geplant.
Bietigheim-Bissingen „Wir machen die Stadt dadurch auch fit für die Zukunft“
Baubürgermeister Michael Wolf stellte vor, was im kommenden Jahr in Sachen Klimaschutz geplant ist.
Zertifizierung Ende 2025
So arbeitet die Verwaltung laut Wolf weiter an der Zertifizierung im Rahmen des European Energy Awards (EEA). Ziel ist es, mit konkreten Maßnahmen das Thema Klimaschutz in der gesamten Verwaltung zu verankern. Die Beteiligten treffen sich regelmäßig und berichten über den aktuellen Umsetzungsstand. Im ersten Quartal 2025 ist ein internes Audit geplant, um bewerten zu können, wie weit man bereits bei der Maßnahmenumsetzung gekommen ist, Ende 2025 endet der erste EEA-Zyklus mit einer Zertifizierung.
2024 sei erstmals der Klimaschutzpreis ausgeschrieben worden, betont der Baubürgermeister. Dieser ist mit einem jährlichen Preisgeld in Höhe von 2035 Euro honoriert und soll besondere Aktionen von Bietigheim-Bissinger Einwohnern sowie ortsansässigen Unternehmen beim Klimaschutz honorieren. Darüber hinaus soll der Preis das Bewusstsein für den Klimaschutz stärken, Interesse wecken und zum Handeln motivieren. Wichtig sei, damit schon bei den Kindern zu beginnen, so Wolf.
Weiter will die Verwaltung unter anderem im zweiten Quartal 2025 einen Klima-Check einführen und ein Klimafolgen-Anpassungskonzept erarbeiten. Auch das Förderprogramm für Regenwasser-Zisternen und Entsiegelung startet im kommenden Jahr. Zur Einsparung von Energie wurde unter anderem ein Sanierungsfahrplan für städtische Gebäude erarbeitet, der nach und nach umgesetzt werden soll. Der Ausbau der Fernwärme läuft weiter, und Studien zu Wärmenetzen werden erstellt. Auch die Bietigheimer Wohnbau sei bei der Sanierung von Gebäuden dran, sagte Wolf.
Bürger sollen mitmachen
Die kommunale Wärmeplanung soll 2025 weiter konkretisiert werden. Wie berichtet ist die Verwaltung selbst nur für drei Prozent des Wärmeverbrauchs zuständig, während 37 Prozent auf das Konto von Industrie und Gewerbe, 60 Prozent auf das Konto der privaten Haushalte gehen. Daher sei das Thema Wärme im kommenden Jahr ein Schwerpunktthema, so Wolf. Allerdings weiß man in der Verwaltung auch, dass es schwierig werden kann, die Bürger zum Mitmachen zu gewinnen. Bei steigenden Energiekosten werde aber jeder überlegen, was er zur Energieeinsparung tun könne, glaubt Wolf. Zudem hoffe man auf Fördermittel. „Wir kommen schon mit niedrigen Investitionen ein Stück vorwärts.“
Photovoltaik: Ziel übertroffen
Was das Handlungsfeld Strom angeht, laufe der Ausbau der Photovoltaik gut. „Wir übertreffen das Jahresziel von 250 Kilowatt Peak“, berichtete Wolf. Für 2025 sei auf öffentlichen Gebäuden ein Ausbau um 380 Kilowatt Peak vorgesehen. Was die Windkraft angeht, ist die Stadt bei der Planung von Anlagen im gemeinsamen Gewerbegebiet Eichwald in Sachsenheim mit von der Partie. Vielleicht gebe es auch noch neue Standorte, sagte Wolf.
Bei der Mobilität sei die Sanierung der B 27 im kommenden Jahr „eine der großen Maßnahmen“, erklärt Wolf. Das sei auch ein Beitrag zur Mobilitätswende, denn: „Der Verkehr soll gut durch die Stadt fließen“. Und: Parallel dazu werde 2025 das Radwegenetz an der B 27, im Poststräßle und in der Freiberger Straße weiter aufgewertet und ausgebaut. Fahrradstraßen sind unter anderem im Aurain, in der Holzgartenstraße und in der Gustav-Rau-Straße geplant. Auch der Fußverkehr soll nach dem Konzept „Fußgängerfreundliche Kommune“ gestärkt werden.
Viel Wert legt der Baubürgermeister auch auf die Öffentlichkeitsarbeit beim Thema Klimaschutz. Dazu dienen zum Beispiel die regelmäßigen „Klima-Challenges“ der Stadtverwaltung, die Ausbildung von Klimapaten, Infoabende zur Photovoltaik, Radaktionstage und die Teilnahme am Stadtradeln. „Wir müssen es nach außen tragen“, so Wolfs Überzeugung.